Was uns trennt, was uns verbindet Im Jahr 1974 befindet sich Zypern kurz vor dem Bürgerkrieg. Eine Taverne, betrieben von einem schwulen Paar, ist der einzige Ort, an dem sich der Grieche Kostas und die Türkin Defne treffen können. Einzig ein prachtvoller Feigenbaum im Innenhof der Taverne ist Zeuge ihrer glücklichen Begegnungen und ihrer stillen Abschiede. Der Feigenbaum ist auch da, als der Krieg ausbricht, als Menschen auf der ganzen Insel spurlos verschwinden. In der Gegenwart steht der Baum im Garten von Kostas und seiner 16-jährigen Tochter Ada in London. Ada weiß nichts von ihrer Heimat, Kostas hüllt sich in Schweigen, wenn es um seine Vergangenheit geht und die seiner verstorbenen Frau, Defne. Doch Ada forscht nach: Was verbirgt sich hinter dem Schweigen ihres Vaters?
Die Sicht eines Baums auf ein Leben zweier Menschen eröffnet andere Perspektiven und somit zusätzlich auch botanische Themen. Der Inhalt, und vor allem die politischen Ereignisse, werden anders transportiert. Das Buch ist sehr kurzweilig und packend.
Das Höchbuch ist gut gelesen, die Stimme angenehm.
Traurig schön
Sursulapitschi am 27.10.2021
Bewertungsnummer: 1595086
Bewertet: Hörbuch-Download
Dies ist ein schönes Buch, originell, zart, anrührend und wirklich schön erzählt.
Es geht um Liebe, die nicht sein darf und einen Feigenbaum, der an einem anderen Ort Wurzeln schlagen muss, weil sein Zuhause zerstört ist.
Defne und Kostas leben auf Zypern, als sie sich 1974 verlieben und immer heimlich beim Feigenbaum einer Taverne treffen. Sie ist Türkin und er Grieche, eine unmögliche Kombination kurz vor dem Bürgerkrieg, eine Muslimin und ein Christ? Niemals.
Und in der Gegenwart hat Ada damit zu kämpfen, den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten. Dass plötzlich ihre Tante Meryem aus Zypern zu Besuch kommt, hilft ihr auch nicht. Noch nie ist sie nach London gekommen, dann kann sie jetzt auch wegbleiben.
Hier werden sehr geschickt Handlungsstränge aus Vergangenheit und Gegenwart verwoben. Sie gehen elegant ineinander über, man merkt es kaum. Und nach und nach bekommt man eine besondere Liebesgeschichte erzählt, aber auch eine Familiengeschichte voller Schicksalsschläge und die Geschichte des schrecklichen Bürgerkriegs in Zypern.
Zwischendurch berichtet sogar der Feigenbaum persönlich. Es ist ein weiblicher Feigenbaum, der viel gesehen und gehört hat. Was sie nicht selbst miterlebt hat, erfährt sie gelegentlich von einer Maus oder anderen Tieren. Manchmal erzählt sogar der Wind. Sie hat eine ganz eigene Art, die Welt wahrzunehmen, ist erfahren, weise und poetisch und gehört auch irgendwie zur Familie.
Das Hörbuch dauert 11 Stunden, 56 Minuten und wird einfühlsam gelesen von Eva Mattes und Joachim Schönfeld. Es ist ein Buch zum Abtauchen und Fallenlassen, anrührend, nachdenklich, melancholisch mit einem Hauch Orient und vielen frischen Feigen. Es ist traurig, tragisch, aber auch schön und trotz aller Tragik auch tröstlich.
Meinungen aus unserer Buchhandlung
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Wer hätte gedacht, dass ein Feigenbaum so viel zu erzählen hat
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Wunderschön geschrieben, sehr berührend! Ich habe direkt eine Liebe zu Feigenbäume entwickelt und werde diese jetzt mit ganz anderen Augen sehen.
Die Geschichte Zyperns in den 60iger und 70iger wird auf eindrückliche Weise erzählt und ich habe wirklich viel über diesen Konflikt in diesen Jahren gelernt.
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Ein Feigenbaum erzählt die bewegte Liebesgeschichte von Dephne und Kostas, die sich wegen ihrer unterschiedlichen Religionen eigentlich nicht treffen dürfen. Doch er erzählt auch von den Vögeln, den Insekten und anderen Tieren, die seine Früchte essen und ihn bewohnen...
Die Idylle wird jedoch zerstört, als 1974 in Zypern ein blutiger Bürgerkrig ausbricht und Dephne und Kostas sich nicht weiter treffen können. Sie verlieren sich aus den Augen, doch vergessen sich nie. Kostas, der nun in London lebt, kehrt erst Jahre später zurück nach Zypern. Doch als er Dephne entlich trifft, steht ein dunkles Geheimnis zwischen ihnen, das eine alte Wunde aufreisst.
Durch den Feigenbaum als Protagonist und stummer Zuschauer, bekommt die Natur Zyperns einen besonderen Stellenwert in diesem Buch. Ich fand die Idee sehr, sehr innovativ und dadurch wurde das Buch etwas ganz einzigartiges, besonderes für mich. Es ist einfach wunderschön geschrieben und sehr erfrischend.
Happy End vorprogrammiert.