Ein Mann treibt auf einer Kühlbox im Meer. Neben ihm ein ohnmächtiger Clown und ein Lama. Er kann sich an nichts erinnern. Durch aufblitzende Erinnerungen versucht er zu erforschen, wer er ist und was ihn in diese lebensbedrohliche Situation gebracht hat. Dabei spielen seine Kindheit, das Antiquitätengeschäft des Onkels in seiner Heimatstadt München, ein Klavier und eine Reise nach Amerika eine erhebliche Rolle. Ein sagenhafter Roadtrip und zugleich ein Roman voller origineller Ideen und einer so rührenden wie unterhaltsamen Familiengeschichte.
Die Ausgangslage: das weite Meer, darin ein Lama, ein Clown und einer, der sich auf eine Kühlbox gerettet hat.
Was darauf folgt sind wunderbare Rückblicke und Gedankenfetzen die einen irgendwann via eines zauberhaften Roadtrips in die Gegewart zurückbringen.
Für mich persönlich ein wunderbares Buch, voller Liebe, Tränen, Magie und Feuerwerk. Wie in einem Zirkus.
Danke.
"Das Leben ist ein verfluchtes Experiment. Überleg nicht lang, mach einfach."
Bewertung am 05.07.2022
Bewertungsnummer: 1741716
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Da ist also ein Lama, noch dazu ist da ein Clown und oben drauf ist da noch ein Heinrich Pohl. Ach ja, und das alles befindet sich mitten im Atlantischen Ozean, sehr sehr viele Meilen von auch nur irgendeinem Ufer entfernt. Da fragt man sich unwillkürlich: Was zur Hölle? Aber es passiert auch folgendes: Man wird neugierig! Wie passt das alles zusammen?
Das Grundszenario ist mehr als nur durchgeknallt, die Geschichte dahinter könnte nicht solider sein, aber dafür muss man abtauchen. Zusammen mit Heinrich Pohl. Im Atlantischen Ozean. Zu Hause auf der Couch.
Aus einem echt abgefahrenen Setting bastelt Florian Weber einen Roadtrip der ganz besonderen Art, der mit viel Spaß am Erzählen tief berührt und so unwahrscheinlich es zu Beginn auch anmutet, am Ende ergibt alles einen Sinn und ist verdammt bodenständig. Es geht um nicht weniger als Verlust, Familie, Liebe, und die Art und Weise, wie man sein Leben leben möchte und auch um die Art und Weise, wie es enden soll. Der Autor hat hier wirklich etwas ganz Besonderes geschaffen und ich habe mich sehr gerne neben Heinrich Pohl im Atlantischen Ozean treiben lassen, um mit ihm die Gedanken schweifen zu lassen und um mit ihm zusammen diese Geschichte zu entwirren.
Es ist ein sehr spezieller Roman, mit einer sehr speziellen Erzählstruktur und einem sehr speziellen Humor, aber für mich war er absolut perfekt und gehört jetzt schon zu meinen Jahreshighlights! Ein fast schon ungewöhnlicher Titel für den „Heyne Hardcore“-Verlag, denn Hardcore ist hier nichts, aber es ist eine absolute Perle im (Achtung, jetzt kommt das heftige Wortspiel auf das ich hier lange hingearbeitet habe) Ozean der Literatur. Eine absolute Empfehlung für alle, die sich unvoreingenommen in diese Geschichte fallen lassen möchten und die mal Lust haben über den Tellerrand des gängigen Erzählens zu blicken!