Like a good girl – Denn sie wissen, was du getan hast

Spannender Jugendthriller aus wechselnden Perspektiven mit aktueller MeToo-Thematik. In einem kleinen Ort in Colorado verschwindet ein Mädchen und ein Video taucht auf, auf dem sie in einen rauschenden Fluss gestoßen wird. Sie wäre nicht das erste Mädchen, das dort stirbt. Aber ob die Polizei diesmal richtig ermittelt? Zumindest gibt sie sich tatendurstig und konzentriert sich schnell auf drei Mitschülerinnen von Emma: Avery, die scheinbar perfekte Cheerleaderin, Gwen, Emmas ärgste Konkurrentin im Rennen und ein Stipendium, und Claude, die Rebellin. Ähnlich wie Emma in den Fluss werden auch wir direkt in die Handlung gestoßen und mitgerissen. Die Perspektivwechsel sorgen für eine abwechslungsreiche Lektüre und dafür, dass wir die Fäden der Geschichte nicht so schnell entwirren. Auch wenn uns die vielen Andeutungen recht bald davon überzeugen, dass der Schein trügt. Aber wie alles zusammenhängt, ergibt sich erst bei der in dieser Hinsicht doch überraschenden Auflösung. Zudem hat sich die Autorin eines leider immer noch aktuellen Themas angenommen: Wie wir als Gesellschaft Mädchen sehen, mit ihnen umgehen, welche Erwartungen wir ihnen aufdrücken, wie schnell wir sie verurteilen und wie wenig Glauben wir ihnen schenken, wenn sie uns etwas sagen, das wir womöglich nicht hören wollen. Dazu trägt sie teils fast zu dick auf und einiges scheint mir auch arg amerikanisch, aber daran, dass die Botschaft wichtig ist, ändert sich nichts. Fazit: Spannender Thriller mit starken Protagonistinnen, der uns nachdenklich zurücklässt. Fans von Karen McManus' Thriller "One of us is lying" könnten hieran auch ihre Freude haben. Übersetzt hat das Ganze Mareike Weber. ...weiterlesen

Ich habe das Buch wahnsinnig gerne gelesen, weil es nicht nur eine gut durchdachte und spannende Storylinie hat, sondern auch dermassen unterhaltsam und süffig geschrieben ist, dass ich förmlich durchrutschte. Geschildert wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der Protagonist:innen, mit denen man sich sehr schnell verbunden fühlt, denn sie zeigen Fehler und Schwächen, ohne unsympathisch zu wirken. Die Autorin schafft es zudem, klassische Elemente des Thrillers, mit Gesellschaftskritik zu verbinden, denn anhand der Geschichte macht sie eindrücklich klar, wie schnell junge Frauen in Schubladen gesteckt werden...und das genau diese Haltung tödlich sein kann. Ab einem gewissen Punkt, ist es dann allerdings relativ klar, wer hinter allem steckt und die "Gruselszenen" wirken dann etwas gar bemüht. Das tut dem allgemeinen Lesevergnügen allerdings keinen Abbruch. Alle, die "One Of Is Lying" mochten, werden auch mit diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen. ...weiterlesen