Meisterhaft erzählter Martial-Arts-Roman über den Aufstieg einer jungen Frau vom Waisenkind zur Befehlshaberin der grössten Flotte Chinas. Für Jugendliche ab 13 Jahren.
Fliegende Klinge wird sie genannt. Schwerelos fliegt sie durch die Luft und gleitet über das Wasser. Shi Yu ist eine Meisterin der Kampfkunst. Ohne den Wushu der Luft und des Wassers hätte sie nicht überlebt, als sie von Piraten entführt wurde. Noch ahnt sie nicht, dass sie die grösste Piratin der chinesischen Meere werden soll und dass es nur einen Mann gibt, der es an Geschicklichkeit mit ihr aufnehmen kann: der gefährliche Eunuchenfürst Cao Feng.
Wir begleiten die Protagonistin Shi Yu als Kind bis hinein in die Erwachsenenwelt. Sie muss eine Menge durchmachen, wird von ihrem alten Arbeitgeber misshandelt, von Piraten gefangen und auf dem Weg nach oben betrogen und manipuliert. Doch sie lässt sich trotzdem nicht unterkriegen und verfolgt ehrgeizig ihre Ziele.
Mal abgesehen davon, dass ich Piratenstorys immer gern lese, so hat mich diese hier auch auf andere Weise überzeugt. Yu über so einen langen Zeitraum zu begleiten, hat sie nahbar gemacht und ich fühlte sich mit ihr verbunden. Außerdem mochte ich auch ihre Crew sehr gern. Der Schreibstil war einfach zu lesen, hie und da vielleicht etwas zu einfach, aber das hat der Geschichte m. M. n. keinen Abbruch getan.
Zudem sind sowohl das Cover als auch die Innenillustrationen wunderschön. Alles in allem ein tolles Buch, das mich abgeholt hat und ich gerne weiter empfehle.
Wow!
PMelittaM aus Köln am 04.10.2023
Bewertungsnummer: 2036749
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Shi Yu ist ein Findelkind. Sie lebt und arbeitet in einem Gasthaus in Kanton, dessen Wirt nicht freundlich zu ihr ist. Als Sechsjährige erhält sie durch einen Zufall die Chance, bei einem Lehrer das Wushu, also die Kampfkunst, der Luft und des Wassers zu lernen. Dies wird die Richtung ihres Lebens für immer verändern.
Yu war mir vom Fleck weg sympathisch, und blieb es bis ich den Roman zugeklappt habe, ihr Leben nimmt viele Höhen und Tiefen, sie lebt in einer brutalen Welt, und ist selbst nicht sehr zartfühlend, sie weiß sich durchzusetzen, und das mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen. Mir hat nicht immer alles gefallen, was sie getan hat, aber ich mochte ihre Klugheit, und dass es sie immer nach Auswegen gesucht hat, sei ihr Leben auch noch so verfahren. Auf diese Weise hat sie es auch geschafft, den Respekt anderer zu erlangen. Ihr Leben zu verfolgen, hat mir sehr gut gefallen, zumal der Roman äußerst spannend ist und man ihn kaum aus der Hand legen mag.
Yus Kampfkunst ist vielleicht nicht für jeden zu greifen, doch wenn man Martial Arts-Filme, wie z. B. „Tiger and Dragon“ gesehen und gemocht hat, wirkt sie nicht eigenartig. Mir als Fan der Phantastik kam es sowieso nicht seltsam vor. Mir hat es im Gegenteil großen Spaß gemacht, die gut durchkomponierten Kampfszenen zu lesen, ich konnte mir alles, nicht nur diese Szenen sehr gut vorstellen, mein Kopfkino hatte viel zu tun.
Auch bei den Charakteren sind dem Autor echte, im Kopf bleibende Typen gelungen, die man sich allesamt sehr gut vorstellen kann. Yu steht im Mittelpunkt, aber es gibt viele andere, die ebenfalls wichtig sind, und dazu sehr klangvolle Namen besitzen wie „Kleiner Zorn“ oder „Goldener Drache“.
Erzählt wird, immer aus Yus Perspektive, anhand der Jahre, die sie alt ist, beginnend mit 6 Jahren, endend mit 46 Jahren, es gibt dadurch immer wieder Zeitsprünge, aber alles wichtige wird erzählt. Vom ersten Satz, und es ist ein guter Satz, nahm mich der Roman gefangen, auch wenn ich wohl eigentlich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, aber, der Roman kann auch Erwachsenen gefallen.
Der Roman ist sehr schön ausgestattet, anhand des Covers erhält man bereits einen gewissen Eindruck von Shi Yu, es stammt von Rebecca Dautremer, während die sehr passende Innenausstattung, einschließlich einer Karte, die sich im späteren Verlauf als sehr nützlich erwies, von Timo Kümmel stammt. Nützlich ist auch das Glossar im Anhang.
Was soll ich sagen, dieser Roman hat mir sehr gut gefallen, mich unterhalten, mir spannende Lesestunden beschert, und mich am Ende traurig gemacht, dass er nun ausgelesen ist. Und natürlich bin ich auch neugierig geworden auf andere Romane Davide Morosinottos.
Meinungen aus unserer Buchhandlung
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Klassische Abenteuerromane sind heute eher schwer zu finden - zumindest solche, die ohne fantastische Elemente auskommen. Umso toller, das mit "Shi Yu" nun wieder ein Roman vorliegt, der eine Heldinnenreise erzählt, die zwar durchaus einige geheimnisvolle Elemente enthält, aber ohne Drachen und Magie auskommt (nicht, dass ich was gegen Drachen habe. Die sind super). Wer allerdings eine verträumte Piratengeschichte erwartet, wird hier enttäuscht: Die Schilderungen von Shi Yus Leben als Gesetzlose auf dem Meer sind stellenweise brutal und rau (nichts mit Arm im Arm Piratenlieder schmettern und über die Freiheit philosophieren) und sie selbst ist alles andere als eine zimperliche Protagonistin. Trotzdem fiebert man mit ihr mit, freut sich mit ihr über errungene Triumphe und leidet mit ihr in den schwierigen Momenten.
Das Buch entwickelt sehr schnell eine Sogkraft und es fiel mir schwer, es aus der Hand zu legen, gerade weil der Schreibstil eher schlicht gehalten und auf die Handlung fokussiert ist, so dass man schnell reinfindet. Das Alte China bildet eine fantastische Kulisse und nebenbei lernt man auch eine Menge über die damalige Kultur, ohne dass es die Handlung allzu sehr ausbremst.
Fazit: Rundum gelungenes Buch - nicht nur für Jugendliche