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Der schwarze Storch

Der schwarze Storch Roman

Der schwarze Storch

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Beschreibung

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

02.05.2022

Abbildungen

mit 9 Abbildungen

Herausgeber

Thomas Ehrsam

Verlag

Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch

Seitenzahl

376

Maße (L/B/H)

20.5/12.8/3.1 cm

Gewicht

517 g

Auflage

1

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-8353-5135-6

Beschreibung

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Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

02.05.2022

Abbildungen

mit 9 Abbildungen

Herausgeber

Thomas Ehrsam

Verlag

Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch

Seitenzahl

376

Maße (L/B/H)

20.5/12.8/3.1 cm

Gewicht

517 g

Auflage

1

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-8353-5135-6

Herstelleradresse

Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch
Geiststr. 11
37073 Göttingen
Deutschland

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Authentischer Kindheitsroman

ausgebucht.blog am 13.06.2022

Bewertungsnummer: 1729631

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Schauplatz ist ein Gutshof in Ostpreußen um 1900. Katharina, die Tochter des Gutshofbesitzers - sie wird etwa 6 Jahre alt sein, denn steht kurz vor der Einschulung - ist die Erzählerin. Ein Buch aus Sicht eines Kindes zu schreiben ist eine heikle Sache. Wenn es sich an Kinder richtet, darf es ruhig kitschig und romantisierend sein, bei Belletristik für Erwachsene wirkt diese Perspektive meiner Erfahrung nach schnell aufgesetzt, die Wortwahl übertrieben. Es ist ein großes Glück, dass Ilse Molzahn als Erwachsene die Gefühle und Unklarheiten ihrer Kindheit so gut erinnert hat und nachempfinden konnte, ihr biografisch geprägter Roman ist von der ersten bis zur letzten Seite authentisch. Ich habe mich direkt in das schöne Cover verliebt und mich im Vorfeld nicht eingehender mit dem Titel auseinandergesetzt. Mir war daher nicht bewusst, dass es sich hierbei um eine Neuauflage handelt. Doch gleich zu Beginn der Lektüre fiel mir auf, dass ich wohl ein altes Buch in der Hand halte, denn die Sprache ist, da der Roman auf Deutsch veröffentlicht wurde und nicht neu übersetzt werden musste, "naturbelassen". Der Klang ist altmodisch, so wie die Geschichte eine aus vergangener Zeit ist, beides ist durchaus als Kompliment gemeint, denn es ist in sich stimmig. Tatsächlich wurde das Werk - nach einigen Jahren Schreibarbeit mit Pausen und anderen Veröffentlichungen dazwischen - 1936 gedruckt, die Autorin war zu diesem Zeitpunkt 41 Jahre alt und hat ein interessantes Zeitzeugnis der vorigen Jahrhundertwende erschaffen. Was ich hier positiv hervorheben möchte ist, dass es eben kein Epos, keine Familiengeschichte ist, wie man es sonst über die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg kennt, nein, wir bleiben ganz bei dem kleinen Mädchen und ihren Erlebnissen innerhalb eines überschaubaren Zeitfensters und einer überschaubaren Anzahl an Figuren. Auch wenn die Geschichte über 80 Jahre alt ist und die Handlung sich in einer ländlichen Umgebung auf einem Gutshof abspielt, wo die scharfe Trennung von Herrschaft und Gesinde eines der Kernthemen ausmacht, empfand ich "Der schwarze Storch" als zeitlos. Damals wie heute unterscheidet sich die Welt eines Kindes von der Erwachsenenwelt. Seine Wahrnehmung, welche Worte es überhaupt für Dinge finden kann, mit denen es konfrontiert wird, ist unserer aufgeklärten Art zu denken fern. Dieser Kindheitsroman erweitert die Sicht um die Eindrücke eines Kindes, das sich Vieles noch nicht erklären kann und die Lücken teils durch magisches Denken, teils Träumereien auffüllt. Sinnbild hierfür ist der schwarze Storch, Aberglaube spielte zu dieser Zeit generell noch eine viel größere Rolle, zudem gab es, nicht nur gegenüber Kindern, reichlich Tabu-Themen, über die nicht gesprochen wurde. Ilse Molzahn ist es beeindruckend gelungen, ihre Ängste, Sorgen und Gefühle aus der Kindheit zu rekonstruieren und auf für mich bislang einzigartige Weise in einen vielseitigen Roman zu verpacken. Zwischen Kater und Ilse bestehen zu großen Teilen biografische Übereinstimmungen. Dem Roman hängt ein umfangreiches Nachwort des Herausgebers Thomas Ehrsam an, anhand dessen aufgeklärt wird, was in "Der schwarze Storch" wahren Begebenheiten entsprungen ist und was hinzugedichtet wurde. Es enthält eine fundierte Biografie Ilse Molzahns, ergänzt durch Zitate oder ganze Abschnitte aus ihrem Schriftverkehr und liest sich ebenso spannend, wie die Geschichte. Ein großes Glück, dass dieses außergewöhnliche Stück Literatur in dieser tollen Aufbereitung wieder Leserinnen und Lesern zur Verfügung steht!

Authentischer Kindheitsroman

ausgebucht.blog am 13.06.2022
Bewertungsnummer: 1729631
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Schauplatz ist ein Gutshof in Ostpreußen um 1900. Katharina, die Tochter des Gutshofbesitzers - sie wird etwa 6 Jahre alt sein, denn steht kurz vor der Einschulung - ist die Erzählerin. Ein Buch aus Sicht eines Kindes zu schreiben ist eine heikle Sache. Wenn es sich an Kinder richtet, darf es ruhig kitschig und romantisierend sein, bei Belletristik für Erwachsene wirkt diese Perspektive meiner Erfahrung nach schnell aufgesetzt, die Wortwahl übertrieben. Es ist ein großes Glück, dass Ilse Molzahn als Erwachsene die Gefühle und Unklarheiten ihrer Kindheit so gut erinnert hat und nachempfinden konnte, ihr biografisch geprägter Roman ist von der ersten bis zur letzten Seite authentisch. Ich habe mich direkt in das schöne Cover verliebt und mich im Vorfeld nicht eingehender mit dem Titel auseinandergesetzt. Mir war daher nicht bewusst, dass es sich hierbei um eine Neuauflage handelt. Doch gleich zu Beginn der Lektüre fiel mir auf, dass ich wohl ein altes Buch in der Hand halte, denn die Sprache ist, da der Roman auf Deutsch veröffentlicht wurde und nicht neu übersetzt werden musste, "naturbelassen". Der Klang ist altmodisch, so wie die Geschichte eine aus vergangener Zeit ist, beides ist durchaus als Kompliment gemeint, denn es ist in sich stimmig. Tatsächlich wurde das Werk - nach einigen Jahren Schreibarbeit mit Pausen und anderen Veröffentlichungen dazwischen - 1936 gedruckt, die Autorin war zu diesem Zeitpunkt 41 Jahre alt und hat ein interessantes Zeitzeugnis der vorigen Jahrhundertwende erschaffen. Was ich hier positiv hervorheben möchte ist, dass es eben kein Epos, keine Familiengeschichte ist, wie man es sonst über die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg kennt, nein, wir bleiben ganz bei dem kleinen Mädchen und ihren Erlebnissen innerhalb eines überschaubaren Zeitfensters und einer überschaubaren Anzahl an Figuren. Auch wenn die Geschichte über 80 Jahre alt ist und die Handlung sich in einer ländlichen Umgebung auf einem Gutshof abspielt, wo die scharfe Trennung von Herrschaft und Gesinde eines der Kernthemen ausmacht, empfand ich "Der schwarze Storch" als zeitlos. Damals wie heute unterscheidet sich die Welt eines Kindes von der Erwachsenenwelt. Seine Wahrnehmung, welche Worte es überhaupt für Dinge finden kann, mit denen es konfrontiert wird, ist unserer aufgeklärten Art zu denken fern. Dieser Kindheitsroman erweitert die Sicht um die Eindrücke eines Kindes, das sich Vieles noch nicht erklären kann und die Lücken teils durch magisches Denken, teils Träumereien auffüllt. Sinnbild hierfür ist der schwarze Storch, Aberglaube spielte zu dieser Zeit generell noch eine viel größere Rolle, zudem gab es, nicht nur gegenüber Kindern, reichlich Tabu-Themen, über die nicht gesprochen wurde. Ilse Molzahn ist es beeindruckend gelungen, ihre Ängste, Sorgen und Gefühle aus der Kindheit zu rekonstruieren und auf für mich bislang einzigartige Weise in einen vielseitigen Roman zu verpacken. Zwischen Kater und Ilse bestehen zu großen Teilen biografische Übereinstimmungen. Dem Roman hängt ein umfangreiches Nachwort des Herausgebers Thomas Ehrsam an, anhand dessen aufgeklärt wird, was in "Der schwarze Storch" wahren Begebenheiten entsprungen ist und was hinzugedichtet wurde. Es enthält eine fundierte Biografie Ilse Molzahns, ergänzt durch Zitate oder ganze Abschnitte aus ihrem Schriftverkehr und liest sich ebenso spannend, wie die Geschichte. Ein großes Glück, dass dieses außergewöhnliche Stück Literatur in dieser tollen Aufbereitung wieder Leserinnen und Lesern zur Verfügung steht!

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