
Beschreibung
Details
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
28.02.2022
Verlag
Secession Verlag für LiteraturSeitenzahl
260
Maße (L/B/H)
20.8/13.7/2.7 cm
Gewicht
460 g
Auflage
1
Originaltitel
Verhovina Madari. RomanÜbersetzt von
Timea Tankó
Sprache
Deutsch
ISBN
978-3-907336-19-9
Ádám Bodors Welten sind an den Rändern der Zivilisation verortet, im Dämmerlicht ihres Niedergangs. Bodor, ein Meister der Verquickung von Realem und Imaginären, führt uns in diesen exakt komponierten Variationen über letzte Tage an einen nicht näher bestimmten ehemaligen Kurort irgendwo in Transsilvanien: zeitlich verortet zwischen tiefer Vergangenheit und Gegenwart, eingebettet in eine wuchtige, magisch aufgeladene Natur.
Adam, der Pflegesohn von Brigadier Anatol Korkodus, wartet am verfallenen Bahnhof auf einen Jungen aus einer Besserungsanstalt. Kurz darauf wird Korkodus aus unerfindlichen Gründen verhaftet. Was dahinter steckt, verbirgt sich im Unfassbaren, Geheimnisvollen. Es berührt aber zugleich wirkungsmächtig alles Geschehen: Die Vögel – unbestechlich im Lesen drohender Signale – sind bereits fort. Die äusserst unterschiedlichen Bewohner der Ortschaft aber halten mit rauen Eigensinn dem Schicksal die Kraft ihrer Würde entgegen. Plötzlich auftauchende Personen, deren Präsenz nichts Gutes verheisst, verschwinden wieder, während die schwefelhaltigen Quellen von Verhovina weiterhin sprudeln, bis sie schliesslich ihre Substanz verändern.
Ein grotesk-komisches Sinnbild über das Wesen totalitärer Gesellschaften in all ihrer Irrationalität, Absurdität und Unerbittlichkeit – das den Leser beides, lachen und schaudern lässt.
Adam, der Pflegesohn von Brigadier Anatol Korkodus, wartet am verfallenen Bahnhof auf einen Jungen aus einer Besserungsanstalt. Kurz darauf wird Korkodus aus unerfindlichen Gründen verhaftet. Was dahinter steckt, verbirgt sich im Unfassbaren, Geheimnisvollen. Es berührt aber zugleich wirkungsmächtig alles Geschehen: Die Vögel – unbestechlich im Lesen drohender Signale – sind bereits fort. Die äusserst unterschiedlichen Bewohner der Ortschaft aber halten mit rauen Eigensinn dem Schicksal die Kraft ihrer Würde entgegen. Plötzlich auftauchende Personen, deren Präsenz nichts Gutes verheisst, verschwinden wieder, während die schwefelhaltigen Quellen von Verhovina weiterhin sprudeln, bis sie schliesslich ihre Substanz verändern.
Ein grotesk-komisches Sinnbild über das Wesen totalitärer Gesellschaften in all ihrer Irrationalität, Absurdität und Unerbittlichkeit – das den Leser beides, lachen und schaudern lässt.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Skurril, kafkaesker Roman
Bewertung am 29.08.2022
Bewertungsnummer: 1776307
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Den irgendwo zwischen trister Realität und absoluter Fiktion angesiedelten, ehemaligen Kurort Verhovina könnte man vielleicht in der rumänischen Heimat des ungarischsprachigen Autors Ádám Bodor verorten oder zumindest am Rand Osteuropas.
Jedenfalls stellt Verhovina den Rand der Zivilisation dar. Ein paar Dutzend Gestalten harren noch in diesem nebelverhangenen und nach Schwefel riechenden Landstrich aus, der Schauplatz ungewöhnlicher, ja zutiefst beunruhigender Ereignisse wird.
Menschen sterben auf bizarre Weise, dubiose Gestalten mit zweifelhafter Agenda suchen die Stadt heim und der normale Lauf der Natur ist schwerst gestört. So gibt es eine ganzjährig eingefrorene Mühle und man findet in Verhovina auch keinen einzigen Vogel mehr, seitdem maskierte Gestalten ohne erkennbaren Grund alle Nester mit Feuer angegriffen haben.
Inmitten des Geschehens stehen der Brigadier der Wasseraufsichtsbehörde Anatol Korkodus, der über die stark schwefelhaltigen Thermalquellen wacht, und sein Ziehsohn Adam, der Erzähler, der ebenso wie weitere Figuren des Buches von Korkodus aus einer Besserungsanstalt für Jugendliche übernommen wurde. Doch eines Tages wird Anatol Korkodus ohne erkennbaren Grund von Unbekannten verhaftet…
Die Geschehnisse im Roman sind mehr als skurril und irrwitzig. Teilweise wird zwischen verschiedenen Ebenen gesprungen, aber nach und nach fügt sich ein Bild der Ereignisse und des Ortes und seiner Bewohner zusammen. Es ist ein düsteres Panoptikum, das uns der Autor liefert.
Ádám Bodor schenkt uns die Geschichte eines Niedergangs, eine Geschichte in der vierhodige Diakone, dreibeinige Heilige und Essmeerschweinchen vorkommen. Die Vögel von Verhovina (UT: Variationen über die letzten Tage) ist ein atmosphärischer, detailverliebter, absurder Roman, der mich mit seiner brillanten Sprache (Übersetzung durch Timea Tankó) begeistert hat.