Nach dem Bestseller- und Netflix-Erfolg »Ein Teil von ihr« gibt es nun ein Wiedersehen mit Andrea Oliver
Ein Highschool-Abschlussball in Longbill Beach, 1982: Sorgfältig macht sich Emily Vaughn für den Höhepunkt ihrer Teenagerzeit zurecht. Aber Emily verbirgt ein Geheimnis. Und deswegen wird sie in dieser Nacht für immer zum Schweigen gebracht.
Vierzig Jahre später erhält Andrea Oliver, frisch gebackener US-Marshal, ihren ersten Auftrag: Sie soll eine Richterin in Longbill Beach beschützen, die Morddrohungen erhält. Doch Andrea verfolgt vor allem eine eigene Mission: Seit Andrea Emilys Namen zum ersten Mal hörte, wird sie von deren brutalem Tod heimgesucht. Sie möchte herausfinden, was damals geschehen ist. Denn Andrea hat eine ganz persönliche Verbindung zu diesem Fall …
Andrea Oliver ist nun US-Marshal, was ihrer Mutter gar nicht gefällt. Und ihr Onkel Jasper überredet sie, eine Richterin zu schützen, und so im geheimen, den Mord an deren Tochter Emily vor 40 Jahren aufzuklären, in der Hoffnung, dass ihr Vater es war und er somit im Gefängnis bleibt. Also macht sie sich auf in die Kleinstadt Longbill Beach und wird Partner von Leonard Catfish Bible, um die Richterin zu schützen. Dabei geht sie auf die Suche nach dem Mörder der 17jährigen Emily, die hochschwanger auf dem Heimweg von ihrem Abschlussball 1982 ermordet wurde.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. 1981/82 erzählt uns Emily, über ihre Clique, wie sie erfuhr, dass sie schwanger war, wie sie auf der Suche nach ihrem Vergewaltiger ist und wie sie dabei noch so viel mehr aufdeckt, bis hin zu ihrem Tod. Dabei macht sie eine enorme Entwicklung durch, vom Clayton-Follower bis hin zu einer starken jungen Frau, die trotz der extremen Schwierigkeiten und Frauenfeindlichkeit, die Welt verändert hätte. So lernen wir aber auch einiges über Andreas Vater Nick (Clayton) und wie er es schon in jungen Jahren schaffte, Menschen zu manipulieren.
Und in der Gegenwart erlebt Andrea eine andere Art Frauenfeindlichkeit und entdeckt eine weitere Sekte, die sie gerne zerschlagen würde, was ihr aber einen dritten Fall aufhalsen würde oder doch nicht?
Man muss dazu sagen, das ist ein Folgeband zu „Ein Teil von ihr“, den man nicht gelesen haben muss, aber es doch besser wäre, wenn man ihn zuerst liest, da man sonst schon weiß, wie das Buch ausgeht. Und man will ihn lesen, nachdem man den jungen Clay kennengelernt hat.
Alle Charaktere aus der Vergangenheit sind grausam, so grausam, wie die ganze Geschichte. Sie lässt einen nicht mehr los. Da wird ein Mädchen bewusstlos vergewaltigt und sie ist die Schlampe. Und weil es nur einer ihrer Freunde gewesen sein kann, wenden sich alle von ihr ab. Das lässt einen nicht mehr los.
In der Gegenwart werden wir mit anderen Formen der Grausamkeit konfrontiert. Und wie es sein kann, dass Menschen sich selbst so aufgeben. Ich muss aber sagen, Marshal Bible ist ein Goldstück und hat mich dann doch mehrmals zum Schmunzeln gebracht, er ist ein so toller Charakter, der einen immer wieder aus der Grausamkeit zurückholt.
Es ist kein klassischer Karin Slaughter-Thriller, eher ein Slowburn-Krimi, der die menschlichen Abgründe aufzeigt und uns klar macht, dass Frauenfeindlichkeit nicht nur von den Männern kommen muss und wir es selbst sind, in unserem Kopf, die uns klein halten, da kann man viel von Emily lernen.
Und nun zur Sprecherin Nina Petri, sie hat eine angenehme Stimme und hat die beiden Charaktere gut dargestellt. Ich habe ihr sehr gerne zugehört, obwohl es teilweise echt fies wurde. Daher volle 5 von 5 Sterne, obwohl es so anders war, als erwartet, oder gerade deshalb.
Was sich Freundschaft nennt...
Bewertung aus Brandis am 17.03.2023
Bewertet: Hörbuch-Download
Seit 1982 die siebzehnjährige, schwangere Emily Vaught in Longhill Beach auf dem Weg zu ihren Abschlussball brutal ermordet wurde, hängt ein Mantel des Schweigens über der Tat, als auch dem Ort. Es wirkt, als sei diese Tat nicht geschehen..
In der Gegenwart verschlägt es US-Marshal Andrea Oliver in den beschaulichen Ort. Ihr Auftrag ist der Schutz einer Richterin gegen welche Morddrohungen ausgesprochen wurden.
Rasch erkennt Andrea das der Schlüssel zu Allem der ungelöste Mordfall ist...
Spannend geschrieben bleibt in dem Gewirr verschiedenster Taten und Tatmotive der Drahtzieher des Geschehens lange im Dunkeln. Diese füllen die Handlung des Buches ausreichend aus, so daß die übertriebene Fürsorge von Andrea's Mutter als auch Beziehungsgeschichte zu ihrem Kontaktmann eigentlich überflüssig und nicht zwingend erforderlich wird. Durch die undurchsichtige Gemengelage hat der Leser schon genug zu verarbeiten.
Ein nettes Buch für zwischendurch, was jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.