Produktbild: MTTR

MTTR Roman

9

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Beschreibung

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

10.08.2022

Verlag

Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch

Seitenzahl

421

Maße (L/B/H)

20.4/12.4/3.8 cm

Gewicht

554 g

Auflage

2

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-8353-5257-5

Beschreibung

Rezension

»Julia Friese schreibt auf eine besondere Art und Weise, mit abrupten Satzenden und teilweise nur einem Wort. Trotz der Knappheit sitzt jeder Satz und ergibt zusammen einen fesselnden Text.« (Victoria Elisa Krüger, NetGalley) »fast atemlos habe ich die erste Hälfte am Wochenende gelesen. Dazu musste ich das Buch auch immer mal wieder weglegen. Zu schockierend die glasklaren und so wahren Gedanken von Teresa. Krass und erschütternd auch die Eltern von Erk, das Geburtstrauma von Yelda…« (Nadine Dötsch, Vier Türme GmbH, Münsterschwarzach) »Ein grossartiges Debüt. Es tut weh, nervt, ist beklemmend und so gut. (...) Wirklich ein tolles Buch, das mir immer wieder in den Sinn kam und mich auch nach dem Lesen noch ein Stücken begleitet hat.« (Melanie Wagner, NetGalley) Aber im Endeffekt möchte ich nur "Danke" sagen für die tollen Denkanstösse und die ungefilterte und authentische Sprache! Es braucht definitiv noch mehr solcher ehrlichen Bücher in dieser Welt. (Jessica Litsch, NetGalley)
»eine sehr besondere Sprache, ein erstaunlicherweise sehr besonderes Thema« (Frank Meyer, Deutschlandfunk Kultur Lesart, 09.08.2022) »Selten habe ich passiv-aggressives, manipulatives Verhalten so brutal gut seziert gesehen. (...) MTTR ist für mich ein Lesehighlight der letzten Monate.« (Nicole Seifert, Nacht und Tag Blog, 09.08.2022) »Wie präzise, wie stechend, wie sprachmächtig dieses Buch ist!« (Maria Christina Piwowarski, blauschwarzberlin, 10.08.2022) »Herausragend ist, wie Friese auf 421 Seiten die Gedankenwelt ihrer Figur ausbreitet, nachdenklich und gleichzeitig gehetzt, indem sie viele kurze Sätze zu treffsicheren Pointen formuliert.« (Silvia Silko, Musikexpress, 11.08.2022) »ein wütendes, direktes und ungeschöntes Buch über toxische Familienstrukturen, über Mütter, (...) über Schwangerschaft und Geburt und über die Frage, wie sich deutsche Nachkriegserziehung bis heute in der Erziehung weiterträgt.« (Kristine Harthauer, SWR2 Kultur aktuell, 12.08.2022) »schlau, hintergründig und heftig« (Laura Ewert, taz, 03./04.09.2022) »Ein beunruhigendes und aberwitziges Sittenbild ist das geworden (...). Man wird auch in ferner Zukunft aus diesem Buch viel über unser schon im zweiten Jahr erschöpftes Jahrzehnt lernen können – vor allem über den Ballast, den es immer noch mitschleppt.« (Robin Detje, Zeit Online, 13.09.2022) »In abgehackter, protokollarischer Sprache, die an frühe Werke Marlene Streeruwitz’ erinnert, erzählt (…) Julia Friese die Geschichte in drei Trimestern vom Schwangerschaftstest bis zum ersten Arbeitstag nach der Elternzeit. Dabei stellt sie eine Frage, die seltsamerweise noch gar nicht so oft literarisch behandelt wurde: Wie ist die Generation der sogenannten Millennials noch von der Erziehung durch die Nazis geprägt, durch ihre in der Nachkriegszeit sozialisierten Eltern?« (Anna Mayrhauser, Missy Magazine, 12.09.2022) »Ein brutal ehrliches, unbequemes und unheimlich starkes Debüt, das unter die Haut geht« (Silke Wilmy, Blog WasSilkeLiest, 04.10.2022) »›MTTR‹ ist ein Buch für alle (...). Ein Buch, das ich damit tatsächlich allen empfehlen kann, weil ich der Meinung bin, dass es jede*n bereichern wird.« (Julia Kisslinger, Blog juLiteratur, 09/2022) »Julia Friese legt in ihrem Roman tieferliegende Schichten frei (…). Das ist formal ganz raffiniert umgesetzt (…). Zwischen all den zackigen Sätzen liegt die geballte Sprachlosigkeit.« (Marie Kaiser, radioeins, 17.11.2022) »Ein Roman, der eine reinigende Wirkung, etwas Kathartisches hat« (Marie Kaiser, radioeins, 20.11.2022) »sehr, sehr drastisch und direkt (....). Dieses Buch hat mich überrascht« (Anika Falke, Papierstau Podcast, 07.12.2022) »eines der wichtigsten Bücher über Mutterschaft, die in letzter Zeit erschienen sind (…). So schonungslos hat noch niemand über Geburten geschrieben – Julia Friese gebührt grösster Respekt dafür, dass sie es getan hat.« (Christina Mohr, kaput-mag.com, 17.01.2023) »Den Begriff (MTTR) aus dem Computer-Business mit einer Schwangerschaft zu verbinden ist (...) originalitätspreisverdächtig.« (Mario Scalla, hr2 Kultur, 01.02.23) »Wie diese Pädagogik im Befehlston auch die Atmosphäre unter Erwachsenen der folgenden Generationen vergiftet, demonstriert die Sprache dieses Romans eindrucksvoll. Kurze Sätze folgen wie Maschinengewehrsalven aufeinander. (...) Friese (besticht) mit der bohrenden Präzision ihrer Sprache.« (Thomas Linden, Kölnische Rundschau, 16.02.2023) »Julia Friese ist ein bemerkenswertes Debüt gelungen.« (Christine Behler, Der Evangelische Buchberater 1/23) »hier wird klar erzählt, wie sehr eine Frau sich berappeln muss, wenn ein Kind kommt.« (Brigitte, 27.04.2023) »das Buch (lebt) von einer Sprachkraft, die einen ganz eigenen Sog ausbildet, womit etwas Zwingendes davon ausgeht.« (Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten online, 20.05.2023) »Die Sprache (…) ist so mitreissend, dass man glaubt, den nächsten Satz - oftmals nur abgebrochene Halbsätze - unbedingt noch hören zu müssen. Ihre gehetzt-dynamische Sprache erscheint - der Vergleich liegt nahe - wie eine einzige Presswehe, die das ans Licht der Welt bringen will, was längst hätte gesagt werden müssen und doch nur ganz selten beschrieben wurde: die Last des Mutterseins und Mutterwerdens, die realistische Beschreibung des Gebärens, die Auswirkungen liebloser Familienstrukturen und die Erkenntnis, dass die Entscheidung Mutter zu werden, sowohl Fluch als auch Segen sein kann.« (Karola Schepp, Giessener Allgemeine, 05.06.2023)

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Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

10.08.2022

Verlag

Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch

Seitenzahl

421

Maße (L/B/H)

20.4/12.4/3.8 cm

Gewicht

554 g

Auflage

2

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-8353-5257-5

Herstelleradresse

Wallstein Verlag GmbH
Geiststraße 11
37073 Göttingen
DE

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Nicht einfach zu lesen, aber sehr lesenswert

Bewertung aus Freiberg am 28.02.2025

Bewertungsnummer: 2425053

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Der Roman „MTTR“ von Julia Friese ist ein Buch, das zwangsläufig polarisieren muss. Es ist weder sprachlich noch inhaltlich leicht zu lesen – aber durchaus lesenswert. Doch hier gehen die Meinungen sicher auseinander; wie immer ist es Geschmackssache. Der Roman erzählt Teresas Leben, vom Kinderwunsch über die Schwangerschaft bis hin zur Mutterschaft und der Rückkehr in den Beruf. Auf diese Weise hat das vorher noch niemand geschrieben. Der Schreibstil ist herausfordernd, aber außergewöhnlich (gut). Sehr authentisch und glaubhaft wurden hier die Gedanken der Protagonistin übermittelt, ihre Zweifel und auch der gesellschaftliche Druck. Man begreift, wie eigene negative Erfahrungen in der Kindheit auch die eigene Mutterschaft und das spätere Leben beeinflussen. Interesant fand ich auch die Wahl des Titels MTTR, was „Meantime to Recover/Repair“ bedeutet und sehr gut zum Thema Mutterwerden/Muttersein passt. Schwangeren würde ich das Buch eher nicht empfehlen, aber allen mit Kinderwunsch oder allen, die schon Kinder haben und mal etwas ganz anders geartetes zu dem Thema lesen wollen. Mein Fazit: eine anspruchsvolle, aber gleichzeitig sehr lesenswerte Lektüre! "Nicht hochgucken. Auf das Kassenband. Schwangerschaftstests und Folsäure wie Rasierklingen und Schlaftabletten. Waffen. Für Frauen die sich den Puls nicht auf-, sondern nur ein bisschen anritzen wollen. Die im eigenen Leben zurücktreten wollen Punkt hinter sich. Neben sich. Ganz langsam. Ausbluten und nie wieder wach sein Punkt bleiben, aber verschwinden. Holäutig. Rundwangig. Ein Hologramm mit zwei "m". Mama." "Und ich war erleichtert. Jedes Mal erleichtert und am Boden zerstört. Ich verstand es nicht. Verstand nicht mal, was ich hier machte. Was war das? Etwas, über das ich nicht redete, das mit mir ausgeführt wurde. Ein Modus, der mit mir ablief. Warum weiß ich nicht. Auch Tage später, wenn ich zu bluten begann, wieder der Modus. Und mit ihm die innere Leere. Mein Blut schien mir zu bestätigen, was das Außen so häufig signalisierte: du nicht. Egal, ob sechs Tage früher oder später. Du bist unbewohnbar. Allein. Mit dir und in dir allein." "Ich sagte, ich weiß es nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ein Kind. Ist das nicht das Naivste, was man nur wollen kann? Ein Kind. Was will man eigentlich, wenn man sagt, man will ein Kind. Das ist überhaupt nichts Konkretes. Und man sagt doch bewusst ein Kind. Denn man kennt das Kind nicht. Kann es nicht kennen. Noch nicht. Falls man es je kennt. Erkennt. So oder so lässt man sich auf etwas Unbekanntes ein. Man sagt: ich will, dass etwas Unbekanntes mit mir passiert. Mit uns. Das ist der Anfang." "Es ist doch das Schönste, sagt meine Mutter. Das Mutterglück, sagt sie. Und ich schaue sie an und weiß nicht, wer da durch sie spricht. Mutterglück. Ich - will ich sagen - bin deine Tochter. Ich weiß doch, dass du nie glücklich warst. Dass dich das überfordert hat. Das Muttersein. Dass du daran verzweifelt bist. Dass das überhaupt nichts für dich war. Wie kann das sein. Dass du sagst, Kinder kriegen ist das Schönste. Wie passt das." "Wenn man etwas machen kann, ist es immer weniger attraktiv, als es schien, während man es nicht machen konnte. Im Nichtkönnen liegt Sehnsucht, im Alleskönnen nur Lethargie."

Nicht einfach zu lesen, aber sehr lesenswert

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Bewertungsnummer: 2425053
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Der Roman „MTTR“ von Julia Friese ist ein Buch, das zwangsläufig polarisieren muss. Es ist weder sprachlich noch inhaltlich leicht zu lesen – aber durchaus lesenswert. Doch hier gehen die Meinungen sicher auseinander; wie immer ist es Geschmackssache. Der Roman erzählt Teresas Leben, vom Kinderwunsch über die Schwangerschaft bis hin zur Mutterschaft und der Rückkehr in den Beruf. Auf diese Weise hat das vorher noch niemand geschrieben. Der Schreibstil ist herausfordernd, aber außergewöhnlich (gut). Sehr authentisch und glaubhaft wurden hier die Gedanken der Protagonistin übermittelt, ihre Zweifel und auch der gesellschaftliche Druck. Man begreift, wie eigene negative Erfahrungen in der Kindheit auch die eigene Mutterschaft und das spätere Leben beeinflussen. Interesant fand ich auch die Wahl des Titels MTTR, was „Meantime to Recover/Repair“ bedeutet und sehr gut zum Thema Mutterwerden/Muttersein passt. Schwangeren würde ich das Buch eher nicht empfehlen, aber allen mit Kinderwunsch oder allen, die schon Kinder haben und mal etwas ganz anders geartetes zu dem Thema lesen wollen. Mein Fazit: eine anspruchsvolle, aber gleichzeitig sehr lesenswerte Lektüre! "Nicht hochgucken. Auf das Kassenband. Schwangerschaftstests und Folsäure wie Rasierklingen und Schlaftabletten. Waffen. Für Frauen die sich den Puls nicht auf-, sondern nur ein bisschen anritzen wollen. Die im eigenen Leben zurücktreten wollen Punkt hinter sich. Neben sich. Ganz langsam. Ausbluten und nie wieder wach sein Punkt bleiben, aber verschwinden. Holäutig. Rundwangig. Ein Hologramm mit zwei "m". Mama." "Und ich war erleichtert. Jedes Mal erleichtert und am Boden zerstört. Ich verstand es nicht. Verstand nicht mal, was ich hier machte. Was war das? Etwas, über das ich nicht redete, das mit mir ausgeführt wurde. Ein Modus, der mit mir ablief. Warum weiß ich nicht. Auch Tage später, wenn ich zu bluten begann, wieder der Modus. Und mit ihm die innere Leere. Mein Blut schien mir zu bestätigen, was das Außen so häufig signalisierte: du nicht. Egal, ob sechs Tage früher oder später. Du bist unbewohnbar. Allein. Mit dir und in dir allein." "Ich sagte, ich weiß es nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ein Kind. Ist das nicht das Naivste, was man nur wollen kann? Ein Kind. Was will man eigentlich, wenn man sagt, man will ein Kind. Das ist überhaupt nichts Konkretes. Und man sagt doch bewusst ein Kind. Denn man kennt das Kind nicht. Kann es nicht kennen. Noch nicht. Falls man es je kennt. Erkennt. So oder so lässt man sich auf etwas Unbekanntes ein. Man sagt: ich will, dass etwas Unbekanntes mit mir passiert. Mit uns. Das ist der Anfang." "Es ist doch das Schönste, sagt meine Mutter. Das Mutterglück, sagt sie. Und ich schaue sie an und weiß nicht, wer da durch sie spricht. Mutterglück. Ich - will ich sagen - bin deine Tochter. Ich weiß doch, dass du nie glücklich warst. Dass dich das überfordert hat. Das Muttersein. Dass du daran verzweifelt bist. Dass das überhaupt nichts für dich war. Wie kann das sein. Dass du sagst, Kinder kriegen ist das Schönste. Wie passt das." "Wenn man etwas machen kann, ist es immer weniger attraktiv, als es schien, während man es nicht machen konnte. Im Nichtkönnen liegt Sehnsucht, im Alleskönnen nur Lethargie."

Klasse Debüt!

hamburg.lesequeen aus Bargfeld-Stegen am 23.09.2023

Bewertungsnummer: 2028147

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

MTTR Julia Friese Teresa ist schwanger. Eigentlich wollte sie gar nicht schwanger werden. Sie ist erst fünf Monate mit Erks zusammen - viel zu früh, um jetzt ein gemeinsames Kind zu bekommen. Wenn man nicht verhütet, kann man schwanger werden, das ist Fakt. Warum nahm sie täglich Folsäure ein, wo man doch weiß, das Folsäure nur für schwangere Frauen ist oder für diese, die es werden wollen? Vielleicht wollte sie herausfinden, ob sie überhaupt schwanger werden kann? Schließlich konnten ihre Tanten keine Kinder bekommen - und ihre Mutter nur eins. Ein Kind, das ihre Mutter ständig berufen hat: „Mach dies nicht, tu das nicht.“ Und wenn sie nicht hörte, setzte es etwas. Und jetzt? Soll sie die gleichen Fehler wie ihre Mutter machen? Deren Fehler wiederholen? Alles aufgeben für ein Kind? „Nicht mehr ausgehen, nicht mehr leben, sich nichts mehr gönnen und auf jede Kleinigkeit verzichten - alles nur für dich!“, hört sie ihre Mutter noch immer meckern. Erks würde das Kind behalten wollen, aber Teresa entscheidet sich dagegen. Bis zu dem Tag, als sie in der Abtreibungsklinik die Tablette schlucken soll, dort entscheidet sie sich anders. Sie möchte Mutter werden und lässt uns sehr intensiv an ihrer Schwangerschaft, Geburt und dem Wochenbett teilhaben. Was für ein großartiges Buch! Zugegeben, zu Beginn hätte ich es fast abgebrochen. Dieser Schreibstil mit den viel zu kurzen Sätzen, den wirren Gedanken und dann die fehlenden Satzzeichen! Aber auf Seite 40 hatte ich mich eingelesen. Vielleicht sind Satzzeichen doch überbewertet?! Wie dem auch sei, das Buch ist ein starkes Debüt. Teilweise dachte ich, ich säße mit Loriot, Ekel Alfred und Teresas Eltern im Wohnzimmer beim Kaffee. Köstlich für uns, aber nicht für Teresa. Warum haben die jungen Leute den Eltern nicht Einhalt geboten? Fazit: Starkes Debüt und absolut kurzweilig. 5/ 5

Klasse Debüt!

hamburg.lesequeen aus Bargfeld-Stegen am 23.09.2023
Bewertungsnummer: 2028147
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

MTTR Julia Friese Teresa ist schwanger. Eigentlich wollte sie gar nicht schwanger werden. Sie ist erst fünf Monate mit Erks zusammen - viel zu früh, um jetzt ein gemeinsames Kind zu bekommen. Wenn man nicht verhütet, kann man schwanger werden, das ist Fakt. Warum nahm sie täglich Folsäure ein, wo man doch weiß, das Folsäure nur für schwangere Frauen ist oder für diese, die es werden wollen? Vielleicht wollte sie herausfinden, ob sie überhaupt schwanger werden kann? Schließlich konnten ihre Tanten keine Kinder bekommen - und ihre Mutter nur eins. Ein Kind, das ihre Mutter ständig berufen hat: „Mach dies nicht, tu das nicht.“ Und wenn sie nicht hörte, setzte es etwas. Und jetzt? Soll sie die gleichen Fehler wie ihre Mutter machen? Deren Fehler wiederholen? Alles aufgeben für ein Kind? „Nicht mehr ausgehen, nicht mehr leben, sich nichts mehr gönnen und auf jede Kleinigkeit verzichten - alles nur für dich!“, hört sie ihre Mutter noch immer meckern. Erks würde das Kind behalten wollen, aber Teresa entscheidet sich dagegen. Bis zu dem Tag, als sie in der Abtreibungsklinik die Tablette schlucken soll, dort entscheidet sie sich anders. Sie möchte Mutter werden und lässt uns sehr intensiv an ihrer Schwangerschaft, Geburt und dem Wochenbett teilhaben. Was für ein großartiges Buch! Zugegeben, zu Beginn hätte ich es fast abgebrochen. Dieser Schreibstil mit den viel zu kurzen Sätzen, den wirren Gedanken und dann die fehlenden Satzzeichen! Aber auf Seite 40 hatte ich mich eingelesen. Vielleicht sind Satzzeichen doch überbewertet?! Wie dem auch sei, das Buch ist ein starkes Debüt. Teilweise dachte ich, ich säße mit Loriot, Ekel Alfred und Teresas Eltern im Wohnzimmer beim Kaffee. Köstlich für uns, aber nicht für Teresa. Warum haben die jungen Leute den Eltern nicht Einhalt geboten? Fazit: Starkes Debüt und absolut kurzweilig. 5/ 5

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Emanzipation einer Tochter

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Sie setzt alles daran schwanger zu werden - und entscheidet sich dann, vor dem Anblick des positiven Schwangerschaftstest, für eine Abtreibung. Doch in der Abtreibungsklinik weigert sie sich, die Pille zu schlucken. Das Abenteuer der Schwangerschaft beginnt. Und wir begleiten eine Frau durch ihre höhen und tiefen der Selbstwahrnehmung. Denn das, was sie auf keinen Fall werden möchte ist: Mutter. “Mean Time to Recover” wurde für mich zu einem Lieblingsbuch. Fast auf jeder Seite musste ich etwas hineinschreiben, habe mir Notizen gemacht, ganze Sätze angeschrieben. Und der Buchblock ist voller kleiner Zettelchen. Ein feministisches Debüt, das die Emanzipation einer Tochter beschreibt. Hat mich umgehauen.
  • Ylenia Ninck
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Emanzipation einer Tochter

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