Marianne und Matthias haben sechs Kinder, leben in Bayern und träumen davon, auszuwandern. Als ihr Gebet 2005 erhört wird, staunen sie nicht schlecht, denn es kommt in Gestalt eines Jobangebots aus Katar! Sie wagen das Abenteuer und werden mit einem exotischen neuen Alltag belohnt. Als die Familie jedoch damit beginnt, den Ärmsten des Landes in den Arbeiterslums am Rande der Gesellschaft humanitäre Hilfe und Gebet anzubieten, wird es für sie gefährlich …
Auch nach der Fußball-WM 2022 noch sehr lesenswert für alle, die gern in fremde Kulturen eintauchen
Bewertung aus Lotte am 08.01.2023
Bewertungsnummer: 1856134
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
2005 wandern Marianne und Matthias Müller mit ihren 5 Kindern von Bayern nach Katar aus – ein Land, das sie sich selbst so nicht ausgesucht hätten. Doch Matthias bekommt ein lukratives, interessantes Jobangebot von einem katarischen Kunden, und nach längerem Überlegen und Besuchen in dem kleinen arabischen Land wagen sie die Ausreise.
„Unverschleiert in Katar“ erzählt spannend und eindrücklich die Geschichte ihres Lebens dort, das 2009 abrupt endete. Gespickt mit vielen bunten Fotos und Gastbeiträgen anderer Familienmitglieder lässt Marianne Müller diese besondere Zeit Revue passieren. Als Leser wird man so behutsam in eine völlig andere Kultur eingeführt und versteht manches besser, worüber im Zuge der Fußball-WM 2022 berichtet wurde.
Mir haben der Schreibstil und die reflektierte Art von Marianne sehr gefallen und angesprochen. Ehrlich und humorvoll berichtet sie von ihren Kämpfen, sich in die völlig andere Lebenssituation einzufinden, von aberwitzigen Ereignissen und berührenden Begegnungen.
Ich kann „Unverschleiert in Katar“ daher uneingeschränkt empfehlen – es ist ein echter Lesegenuss für alle, die gern in fremde Welten eintauchen und gute Biografien lieben.
Eine christliche Großfamilie in Katar
LR am 12.12.2022
Bewertungsnummer: 1842241
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Gestaltung:
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Das Titelbild wirkt märchenhaft wie aus "1001 Nacht" und ist wunderschön. Das Taschenbuch ist hochwertig verarbeitet als Klappenbroschur mit Fotos auch im Innenteil. Positiv fällt beim Durchblättern besonders auf, dass passend zu den Erzählungen viele farbige Fotos im Buch zu finden sind, nicht wie sonst häufig nur im Innenteil oder am Schluss. So kann man sich das Erzählte gut vorstellen, ohne lange blättern zu müssen.
Inhalt:
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Marianne und Matthias Müller sind mit ihren sechs Kinder eine christliche Familie in Bayern. Matthias arbeitet erfolgreich in einer Autowerkstatt, doch der berufliche Druck macht ihn zunehmend unzufrieden und auch Marianne träumt von einer Veränderung, da ihr die Gemeindearbeit zwar Spaß macht, aber auch sehr stresst. Auswandern, woanders einfach neu anfangen, das ist ihr Traum. Als Matthias ein Arbeitsangebot in Katar angeboten bekommt, scheint dieser Traum zum Greifen nah. Nach einigen Überlegungen und Recherchen wagen sie den großen Sprung ins andere Land als Familie. Doch als Christen unter Muslimen ist es nicht immer leicht und auch einige Missstände im Land machen ihnen zu schaffen. Doch sie geben nicht auf und mit Gottes Hilfe finden sie Freunde und eine neue Heimat.
Mein Eindruck:
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Der Schreibstil gefiel mir von Anfang an sehr gut. Die Autorin beschreibt aus ihrer Perspektive die Überforderung in Deutschland, die Ungewissheit vor und während der Auswanderung und lässt den Leser dabei auch an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben. Manches Mal musste ich schmunzeln, denn sie trifft mit manchen Ausdrücken einfach den Nagel auf den Kopf und neben tragischen Momenten kommen auch die Freude und der Humor nicht zu kurz. Zwischendurch kommen auch die anderen Familienmitglieder zu Wort, was das Ganze auflockert und das Geschehen noch lebendiger und nachvollziehbarer macht. Am Ende eines jeden Kapitels befindet sich ein kleiner Sprachführer für arabische Ausdrücke und Redewendungen, der sehr unterhaltsam und lehrreich ist.
Katar ist zwar ein muslimisches Land, jedoch müssen Frauen dort keinen Schleier tragen, daher der Titel. Christen werden dort geduldet und dürfen sich zu Messfeiern treffen und so finden Marianne und ihre Familie vor allem zunächst in der christlichen Gemeinde dort Freunde und Halt. Zusammen mit anderen Gemeindemitgliedern fahren sie in Camps, in denen die Gastarbeiter untergebracht sind und helfen dort mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und auch mit Gebeten und einem offenen Ohr. Die Missstände, die diesbezüglich in Katar herrschen, werden hier überdeutlich. Doch ihre Hilfe wird von oberer Stelle misstrauisch beäugt und auch als Deutsche gehört man den Gastarbeitern an, wenn auch zu einer "besseren" Klasse. So haben Marianne und ihre Familie es plötzlich mit Geldsorgen zu tun, es droht der Verlust ihrer Unterkunft und schließlich auch die Abschiebung.
Marianne beschreibt die guten und auch die weniger guten Zeiten, sie nimmt den Leser mit in ein Land, das aktuell wegen der WM wieder in den Schlagzeilen ist und teilt ihre tiefen Einblicke in Land, Leute und Kultur. Ich bewundere ihren Mut, ihre Ehrlichkeit, aber auch ihr Gottvertrauen und ihr Durchhaltevermögen. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt jedem weiter empfehlen!
Fazit:
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Katar und seine Kultur aus der Sicht einer christlichen deutschen Familie - offen, ehrlich, gefühlvoll und sehr informativ!