Das meinen unsere Kund*innen
Mit etwas Durchhaltevermögen bekommt der Thriller eine enorme Tiefe.
Bewertung aus Bargteheide am 04.11.2022
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
In diesem Spionagethriller geht es darum, das maßgebliche „Kreise“ der NATO-Staaten versuchen die Polizei und Streitkräfte der Mitgliedsstaaten „umzustrukturieren“.
Die Geschichte fängt damit an, dass einzelne Personen und Institutionen eingeführt werden (und es sind nicht gerade wenige!), das hat von mir etwas Durchhaltevermögen verlangt, vor allen Dingen, da man nicht weiß, welche Rolle diese Personen und Institutionen im Gesamtbild spielen werden. Es hat mich aber damit belohnt, dass die Personen eine enorme Tiefe bekommen und das Geschehen dadurch später erst Sinn ergibt.
Carl Brun ist ein ehemaliger Chef des Schweizer Geheimdienstes, aus Frust hat er sich zurückgezogen. Er wird nun von seinen ehemaligen Chefs gebeten oder man könnte sagen angefleht, wieder einen Auftrag zu übernehmen. Das Ganze aber, ohne dass die anderen europäischen Dienste etwas davon mitbekommen, denn die Schweiz steht unter einem enormen Druck ihre Neutralität aufzugeben und sich dem europäischen Staatenbündnis anzuschließen.
Carl Brunn willigt schließlich ein und beginnt alte „Freunde“ um sich zu versammeln. Damit begibt sich der Leser auf eine Reise in die Welt der Politik und wie diese dazu missbraucht wird, um die Interessen von wenigen gegen die große Mehrheit durchzusetzen.
Als ich mich durch die Geschichten der verschiedenen Personen durchgearbeitet hatte, hat mich das Buch nicht mehr losgelassen. Stellenweise geht es zu wie in einer Schachpartie. Der Gegner macht einen Zug und jetzt kommt es darauf an, wie der gegnerische Zug aussehen kann. Dabei kommt es vor, dass man alles riskiert und hofft keine Spielfigur zu verlieren. Um am Ende zu ergründen, was da eigentlich in den Hinterhöfen der europäischen Politik abläuft. Bis zum Schluss steigt die Spannung an und letztlich sind es die „Kleinen“, die es vielleicht noch schaffen, das Schlimmste zu verhindern und die Freiheit zu wahren. Es waren viele spannende Stunden, die mir dieses Buch geschenkt hat. Darüber hinaus hat es mich angeregt, mehr über die Dinge nachzudenken und dafür einzutreten, die mir wichtig sind. Sehr empfehlenswerter Politthriller, man muss aber die ersten 100 Seiten überstehen, danach gibt es einfach nur ein Wow nach dem anderen.
Hochaktuell
Bewertung aus Magdeburg am 26.10.2022
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Der Schweizer Regierung werden Informationen zugespielt, die Europa massiv verändern. Brun, der vor zwei Jahren vor den eigenen Leuten fliehen musste, wird er damit beauftragt, Ermittlungen aufzunehmen. Die Grenzen zwischen Tätern und Opfern verschwimmen, so dass Brun seine Regierung um eine Carte blanche für sich und sein Team bitten muss. Von dem Moment an und während die alte Ordnung Europas buchstäblich in der Schwebe hängt, bestreitet eine Handvoll Leute, deren Namen und Gesichter nie einer kennen wird, einen ungleichen und mörderischen Kampf gegen die Zeit und den absoluten Willen zur Macht.
Monika Hausammann, alias Frank Jordan, Jahrgang 1974, studierte nach einer kaufmännischen Lehre Betriebswirtschaft und spezialisierte sich danach auf Marketing und Public Relations. Später gründete und leitete sie eine Firma für Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2012 lebt und arbeitet sie in Frankreich.
Ares ist der vierte Band um Carl Brun und sein Team, für mich der erste. Daran mag es liegen, dass ich nur sehr schwer in diesen Fall hineinfand. Das Personenregister zu Beginn wurde von mir häufiger aufgeschlagen, um die einzelnen Personen zuordnen zu können. Es ist zweispaltig und in meinen Augen etwas unübersichtlich. Das mag daran liegen, dass die Protagonisten häufig mit Vornamen genannt werden, im Personenregister die Nachnamen alphabetisch aufgelistet sind.
Auf den ersten ca. 200 Seiten gibt es eine Fülle von Informationen, die sich erst danach wie ein Puzzle zusammenfügten. Es braucht also ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen, bevor dieser Thriller Fahrt aufnimmt. Dann jedoch fügt sich eines zum anderen und die Idee, die ihm zugrunde liegt, wird deutlich. Diese Idee, nämlich die Bedrohung Europas, hat mich neugierig gemacht. Wie genau das im Einzelnen geschieht, werde ich an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel: es ist nicht unrealistisch und damit furchterregend. Das Puzzle wird vollständig zusammengesetzt und am Ende
gibt es so etwas wie Hoffnung.
Obwohl die Protagonisten nur spärlich beschrieben werden, sind sie gut vorstellbar. Carl Brun und sein Team verständigen sich teilweise wortlos, mit Blicken und Gesten und auch das ist gut beschrieben. Frank Jordan schreibt viele gute und nachdenkenswerte Sätze in diesem Thriller, vielleicht zu viele.
Fazit: ein realistisches Szenario, das Durchhaltevermögen erfordert