Der historische Liebesroman der jungen deutschen Autorin Sylvia B. Barron ist ihr Debut-Roman und vereint deutsche Geschichte, Lokalkolorit (Blaubeuren, Schwäbische Alb) und christlichen Glauben. Ein Roman aus der Zeit des ersten Weltkriegs, mit viel Liebe zum Detail recherchiert.
Blaubeuren 1914, der Erste Weltkrieg steht kurz bevor. Anna Kran, Tochter eines Zementwerkbesitzers und überzeugte Nationalistin, möchte einen Beitrag für ihr Vaterland leisten und Lazarettschwester werden. Doch ihr Vater traut ihr diese Arbeit nicht zu. In ihrem Eifer, ihn von ihrer Tatkraft zu überzeugen, fügt sie anderen Menschen unbewusst Leid zu.
Erst ein verletzter Fremder, eine tragische Nachricht und Gott, der schon lange um ihr Herz wirbt, ändern ihre Sicht auf die Dinge …
Ein Debütroman mit erstaunlicher Entwicklung und etlichen Überraschungen
Märchens Bücherwelt aus Königslutter am 21.06.2023
Bewertungsnummer: 1965627
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Was für ein wundervoller Debütroman, der einem ganz intensiv zeigt, wie wichtig es ist, nie vorschnell zu verurteilen oder sich von der Masse mitreißen zu lassen, ohne die genauen Fakten zu kennen oder die Folgen zu überdenken.
Gleichzeitig musste auch ich meine anfängliche Abneigung gegen die egoistische, uneinsichtige Art Annas korrigieren, denn durch ihre Geschichte bewirkt die Autorin auch bei jedem Leser ein Umdenken.
Die spannungsgeladene Gegenüberstellung von wohlhabendem Bürgertum und den einfachen Lohnarbeitern, deren Unzufriedenheit immer mehr hochkocht macht sie durch die genau passenden Charaktere so greifbar und authentisch.
Man wird sofort in die Handlung reingezogen, teils faszinierend aber manchmal auch fassungslos - eine ganz spezielle Mischung und doch so gut, weil es so viele Emotionen weckt.
So traurig die Entwicklung zwischenzeitlich ist und auch Anna auf teilweise sehr schmerzhafte Weise lernen muss, gewisse Ansichten zu überdenken und sich von Gott formen zu lassen, so ergreifend und eindrucksvoll wird dies geschildert.
In Verbindung mit dem 1.Weltkrieg und der zahlreichen Lieder und Briefe von Soldaten, entsteht eine Geschichte, die einen noch lange beschäftigt hält, die die ganze Sinnlosigkeit von Krieg und Standesdenken verdeutlicht und es durch einen ganz besonderen Satz passend zusammenfasst: "Und doch kann Gott noch gute Dinge aus Fehlern wachsen lassen. Keiner ist perfekt." (Buchzitat)
Je tiefer man eintaucht, desto mehr erlebt man, wie die Ereignisse immer mehr verknüpft werden. Es ist anfangs wie ein Puzzle aus vielen Teilen, das nach und nach durch Erleben und Korrektur wieder zu einem wunderschönen Gesamtbild zusammengefügt wird.
Ein empfehlenswerter historischer Roman zur Zeit des 1.Weltkriegs mit tollem Lokalkolorit in Blaubeuren, der auf ganz unterschiedliche Art christliche Werte hervorhebt, die langsam, aber stetig wachsen und für so manche Überraschung sorgen.
Ausgezeichneter Debutroman
Bewertung aus Straubenhardt am 30.01.2023
Bewertungsnummer: 1870182
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Die Handlung spielt in Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb im Jahre 1914, eine Zeit in der die meisten Deutschen kriegsbegeistert sind und es für viele junge Männer das Höchste ist, an die Front zu ziehen und dem Vaterland zu dienen. Auch die Fabrikantentochter Anna und ihr Bruder begeistern sich für den Krieg. In der Oberschicht aufgewachsen hat Anna bisher nur die angenehmen Seiten des Lebens mitbekommen. Auf der anderen Seite sind da die Arbeiter ihres Vaters, die in der Zementfabrik für ein karges Einkommen schuften müssen. Zwei Welten stehen sich gegenüber.
Sturköpfig und etwas naiv begibt sich Anna ins wirkliche Leben und muss ihre ersten harten Erfahrungen machen. Freiwillig meldet sie sich gegen den Willen ihres Vaters als Lazarettschwester und plötzlich ist der Krieg mit all seinen Schrecken ganz nahe und ganz anders als sie ihn sich vorgestellt hat. Sie kommt an ihre Grenzen.
Der Roman ist flüssig geschrieben, deshalb gut zu lesen. Die historischen Begebenheiten sind sehr gut recherchiert. Es war mein erster Roman, in dem ich so intensiv darüber erfahren habe, wie es den Soldaten im ersten Weltkrieg ging. Das Buch ist spannend und die Personen und die Handlung sind realitätsnah. Außerdem haben mir die Beschreibungen von Blaubeuren und Umgebung sehr gut gefallen und mich in diese Gegend eintauchen lassen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und es war ein richtiges Lese-Highlight für mich.