Frances will unbedingt nach Cambridge! Dafür büffelt sie Tag und Nacht wie eine Besessene. Zwar ist sie bereits Schulsprecherin und die Beste ihres Jahrgangs – doch das hält sie nicht davon ab, den Druck stets hochzuhalten. Nichts soll ihr dabei im Weg stehen. Nicht ihre Freunde und auch nicht ihr künstlerisches Talent – nicht einmal die Person, die sie in ihrem Inneren ist. Doch als Frances Aled trifft, das schüchterne Genie hinter ihrem Lieblingspodcast, verändert sich etwas. Aled öffnet ihr die Tür zur echten Frances und zum ersten Mal erlebt sie wahre Freundschaft, ohne Angst, sie selbst zu sein.
Als der Podcast plötzlich viral geht, droht das zerbrechliche Vertrauen zwischen den beiden zerstört zu werden und Frances muss sich entscheiden zwischen dem Menschen, der sie war, und dem, der sie sein möchte.
The one and only Alice Oseman schafft es auch in diesem Jugendbuch auf eindrucksvolle Weise, Spannung, Freundschaft, Queerness, Tiefgründiges und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt zielgruppengerecht zu vereinen.
Dass ich das Buch "nur" mit 4 Sternen bewertet habe, liegt einfach daran, dass es mir persönlich nicht das maximale Lesevergnügen beschert hat - Aleds Webpodcast-Format hat mich teilweise verwirrt und die Lösung des großen Rätsels um "February Friday" war für mich viel zu schnell offensichtlich. Aber das ändert nichts daran, dass es so viele Aspekte des Buches gab, die ich mochte und die richtig stark waren!
• Ich mochte es sehr, wie viel Raum der langsam erblühenden Freundschaft zwischen Frances und Aled gegeben wird. Kein romantisches Knistern, einfach nur zwei Nerds, die jemanden gefunden haben, bei dem sie sie selbst sein können. Gerade in Jugendbüchern empfinde ich es als wichtiges Signal, dass Mädchen und Jungs auch befreundet sein können, ohne dass da "mehr" zwischen ihnen ist! Eine Freundschaft ist kein Downgrade gegenüber einer romantischen Beziehung!
• Was Aled und seine Schwester zuhause erleiden müssen, ist so heftig!! Selten derart übergriffiges Verhalten erlebt - und das Schlimmste daran ist, dass nichts daran strafrechtlich relevant wäre, obwohl es ganz klar eine Form von Misshandlung ist. Das hat mich hart mitgenommen. Ich hätte mir gewünscht, dass das noch besser aufgearbeitet worden wäre und es deutlichere Konsequenzen gegeben hätte ...
• Ein großes Thema im Buch ist Selbstverwirklichung: Was will ich vom Leben? Und will ich das, weil es mein eigener Wunsch ist, oder weil mein Umfeld mir diese Ziele eingebläut hat? Grade die jugendliche Zielgruppe dieses Buches spricht das sicherlich an! Vor allem die Message: Du bist nicht deine Schulnoten - dein Wert als Mensch hängt nichtvon deiner akademischen Leistung ab.
• Die Story strotzt nur so von (casual) Queerness, was absolut wundervoll ist. Alice Oseman schafft hier auf so unaufdringliche und doch eindrückliche Weise wichtige und diverse Repräsentation.
"Nothing Left for Us" - ein fesselnder Coming-Of-Age Roman mit authentischen, diversen Protagonisten
Bewertung am 09.05.2023
Bewertungsnummer: 1938447
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Emotional, fesselnd und echt - so ist Alice Osemans "Nothing Left for Us". Als klassisches Coming-Of-Age Buch behandelt es viele Themen, die Teenager beschäftigen, wie z.B. psychische Gesundheit, Sexualität und Liebe, LGBTQIA und natürlich das Erwachsen werden. Es stellt sich vordergründig der Frage, was man mit seinem Leben im späteren Beruf anfangen kann, ohne sich selbst zu verlieren. Ich finde, der Autorin sind vor allem die Charaktere wirklich gut gelungen. Sie sind dreidimensional, realistisch und in ihrem Teenager-Sein wirklich authentisch. Aled und Frances habe ich sofort ins Herz geschlossen, aber auch die anderen Charaktere waren sehr sympathisch. "Nothing Left for Us" ist perfekt für alle "Heartstopper"-Fans, die endlich Aled besser kennen lernen möchten, aber natürlich auch für alle, die gerne Geschichten sehr diversen Protagonisten lesen. Es lohnt sich!