Königsmörder Roman

Wurde meinen Erwartungen leider nicht gerecht.

Bewertung aus Hürtgenwald am 14.05.2023
Bewertungsnummer: 1941568
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Ich habe sehr viele Romane von Robert Harris gelesen. Leider muss ich sagen, dass die letzten Ausgaben, die er geschrieben hat, zunehmend nicht mehr an seine früheren Leistungen heranreichen. Seine Trilogie um der römischen Patrizier Cicero bleibt meines Erachtens seine Bestleistung. Ich kaufte diese Buch Königsmörder, weil der Plot versprach, sehr interessant zu sein. Die Vorgänge um den englischen Bürgerkrieg, der zu der relativ kurzen Phase einer Republik mit Oliver Cromwell als Lordkanzler führte, ist in historischen Romanen eher selten zu finden. Unvergessen ist hier der Film über Cromwell aus dem Jahr 1970, mit Richard Harris als Cromwell und Alec Guinness als König Charles I. Doch leider gelingt es dem Buch nicht, eine wirkliche Spannung aufzubauen. Die Rückblenden auf den im Buch schon verstorbenen Cromwell sind gut, aber die Handlung zieht sich zu zäh und ohne ausreichende Spannung hin, so dass ich lange brauchte, um es überhaupt zu Ende zu lesen. Der Funke ist bei mir als Liebhaber historischer Romane nicht wirklich übergesprungen.

Großartig

wanderer.of.words am 13.01.2023
Bewertungsnummer: 1859439
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Man darf vom Buch nicht erwarten, dass die Jagd nach Whalley und Goffe durchgängig präsent ist. Es gibt Abschnitte, da sind ihnen die Verfolger unmittelbar auf den Fersen, doch die meiste Zeit über geht es für die beiden darum das nächste Versteck zu finden, nicht aufzufallen oder in der Wildnis zu überleben. Da abwechselnd aus der Sicht von Whalley und Goffe, ihren in England zurückgebliebenen Familien und dem Jäger Richard Nayler berichtet wird fand ich das Buch dennoch durchgängig spannend. Harris schafft es auch, enorm viele geschichtliche Ereignisse in sein Buch zu packen, ohne dass man davon erschlagen wird. Während sich die beiden Oberste in Amerika verstecken, wird in Europa Jagd auf weitere Königsmörder gemacht, Cromwells Leiche hingerichtet und London erlebt zwei schlimme Katastrophen. In kurzen Rückblicken erfährt man vom Bürgerkrieg, Cromwells Machtergreifung und der Hinrichtung von Charles I. Diese Rückblenden fand ich enorm interessant und mit ihrer Kürze genau richtig getroffen. Auch die damaligen Religionsstreitigkeiten spielen eine Rolle, beide Seiten waren der Meinung den einzig wahren Glauben zu haben und verfolgten und bekämpften sich gegenseitig. Die Charaktere fand ich sehr gut gezeichnet, allen voran den fiktive „Bösewicht“ Richard Nayler. Sie alle haben ihre guten und schlechten Seiten, Beweggründe die man verstehen kann und welche über die man sich wundert. Fazit Königsmörder ist ein Buch, mit denen man in eine vergangene Zeit eintauchen und zugleich die damaligen politischen und religiösen Entwicklungen nachverfolgen und verstehen kann. Für mich ein großartiges Werk, das mehr Aufmerksamkeit verdient hat und absolut lesenswert ist!