Die lang erwartete Fortsetzung des Weltbestsellers »Der Junge im gestreiften Pyjama«
1946. Drei Jahre nach dem katastrophalen Ereignis, das ihre Familie zerriss, fliehen eine Mutter und ihre Tochter von Polen nach Paris. Blind vor Sorge und Schuldgefühlen begreifen sie nicht, wie schwer es ist, der Vergangenheit zu entkommen.
Fast achtzig Jahre später führt Gretel Fernsby in ihrem Londoner Villenviertel ein ruhiges Leben, Welten entfernt von der traumatischen Kindheit. Als eine junge Familie in die Wohnung unter ihr zieht, hofft sie, dass die eingespielte Hausgemeinschaft nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Doch der neunjährige Henry weckt Erinnerungen, denen sie sich nicht stellen will.
Gretel steht plötzlich vor der Wahl zwischen ihrer eigenen und Henrys Sicherheit. Eine Wahl, der sie sich ganz ähnlich schon einmal gegenübersah. Damals wurde sie mit ihrer unentschuldbaren Entscheidung zur Mittäterin. Aber sollte sie jetzt eingreifen, riskiert sie, Geheimnisse zu enthüllen, die sie ein Leben lang gehütet hat …
"Der Junge im gestreiften Pyjama" hat mich sehr beeindruckt, als ich es vor vielen Jahren gelesen habe und nun war ich neugierig auf die Fortsetzung. Schon das Cover ist eine gute Erinnerung an den ersten Band mit den Streifen. Der Eiffelturm lässt natürlich sofort an Paris denken, wo die Handlung auch beginnt. Denn dorthin sind Gretel und ihre Mutter geflohen und leben dort im Geheimen und geben sich als Französinnen aus. Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt; einmal in der Vergangenheit, beginnend mit der Ankunft in Paris und dann folgen wir Gretel auch auf ihrem weiteren Weg in die Welt hinaus. Die zweite Ebene spielt in der Gegenwart. Gretel ist mittlerweile um die 90 Jahre alt, lebt alleine in einer großen Nobelwohnung in London und wird immer wieder an ihre Vergangenheit erinnert, besonders nach dem Einzug der neuen Nachbarn. Die Protagonistin lernt man im Laufe der Handlung immer besser kennen und ich musste so manches Mal meinen Eindruck abändern.
Das Hörbuch wird gut und abwechslungsreich von Elisabeth Günther vorgelesen.
Kann Schuld auf die ein oder andere Art gesühnt werden?
Lotti's Bücherwelt am 10.01.2023
Bewertet: Hörbuch-Download
1946. Die 14-jährige Gretel flieht nach dem Krieg mit ihrer Mutter aus Polen nach Frankreich, wo sie in Paris unter falschem Namen versuchen, der Vergangenheit zu entkommen. Doch das gestaltet sich als schwer, denn da ist nicht nur die Trauer um den tragischen Verlust des kleinen Bruders Bruno, sondern auch der Tod des Vater, der als ranghoher SS Offizier und Kommandeur des KZ Auschwitz gehängt wurde. Wie kann man sowas denn je hinter sich lassen? Besonders ohne darüber reden zu können? Und wie kann man in diesen Zeiten, mit der ständigen Angst aufzufliegen, Menschen vertrauen? Gar nicht, muss Gretel schmerzlich feststellen.
2022. Rund achtzig Jahre später lebt die verwitwete Gretel Fernsby ein ruhiges, ziemlich zurückgezogenes Leben in einer Eigentumswohnung in einem noblen Londoner Villenviertel. Niemand kennt ihre Geschichte, niemand weiß um ihre traumatische Kindheit.
Als eine junge Familie in die Wohnung unter ihr einzieht, fürchtet Gretel nicht nur um das Gleichgewicht der eingeschworeneren Hausgemeinschaft, sondern insbesondere um ihre persönliche Ruhe. Und so kommt es auch. Der neunjährige Henry weckt lange verdrängte Erinnerungen an ihren kleinen Bruder, denen sie sich nicht stellen will. Nicht stellen kann. Niemals stellen wollte.
Doch dann geht es plötzlich um Henrys Sicherheit. Um diese zu gewährleisten, muss sie jedoch selbst ihre lange gehüteten Geheimnisse enthüllen. Eine Wahl, vor der sie einst vor vielen Jahren schon einmal stand. Eine Entscheidung, die sie unentschuldbar zur Mittäterin machte...
„Als Die Welt Zerbrach“ ist die lang erwartete Fortsetzung des Weltbestsellers „Der Junge Im Gestreiften Pyjama“ von John Boyne.
Zuerst will ich sagen, dass ich zutiefst berührt bin von dieser Geschichte. Die Kernfrage der Schuld hat in der Nachkriegszeit sicher viele Familien beschäftigt und bemüht heutzutage immer noch die Gerichte. Es geht nicht nur um das schlechte Gewissen eines Kindes, es geht um soviel mehr. Denn Gretel wusste, was im KZ hinter dem Zaun passiert. Direkt hatte sie zwar nichts damit zu tun, und sie ist nicht verantwortlich für die Taten ihres Vaters. Dennoch hat sie bewusst geschwiegen.
In diversen, in sich verwobenen Einzelsträngen erfahren wir Gretels brutale Lebensgeschichte, und das in einer fesselnden, mitreißenden Erzählweise.
Auch eine überraschende, für mich unerwartete Wendung kommt am Ende aus Licht.
Die aufkommende Frage zum Schluss: Kann Schuld auf die ein oder andere Art gesühnt werden? Oder geht es nur um das eigene Gewissen?
Ich durfte das Audiobook hören, dass von Elisabeth Günther mit einer angenehm warmen Erzählstimme eingelesen wurde.
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Ich habe "Der Junge im gestreiften Pyjama" gelesen, der war schon eindrücklich, bewegend und heftig, aber diese Fortsetzung von John Boyne hier macht den Topf zu.
Erzählt wird die Geschichte diesmal aus der Sicht von Schwester Gretel und obwohl die beiden Bücher eindeutig zusammengehören ist dieser neue Roman doch so ganz anders als der Vorherige. Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich dabei ab und so ergibt sich nach und nach ein erschreckendes, wie auch stimmiges Bild. Das dargestellte moralische Dilemma, empfand ich persönlich als sehr eindrücklich, da es dem Buch eine unglaubliche Tiefe verleiht. Auch erzählerisch konnte mich der Roman überzeugen. Hier vergebe ich 5 von 5 Sternen.
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Katrin Staratzke-Schamaun
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Die lange erwartete Fortsetzung des bewegenden Bestsellers «Der Junge im gestreiften Pyjama» hat in mir gemischte Gefühle ausgelöst und stand nicht unbedingt ganz oben auf meiner Wunschliste. Denn, ist die Geschichte nicht irgendwie auserzählt, was soll nach so einem berührenden Buch noch kommen und möchte man wirklich die Geschichte der Schwester hören?
Ich kann nur sagen: Ja, man will! Und zwar unbedingt. Dieses Buch ist wirklich grandios und sei hiermit jedem ans Herz gelegt. Die grossen Fragen nach Schuld und nach Vergebung werden hier gestellt. Es geht um Heimat und Flucht und eben genau die Momente, in denen die ganze Welt zerbricht. Dieser Roman bringt seine Leser tief in den Kopf und die Gefühlswelt einer ganzen Generation und leuchtet dabei auch in die dunkelsten Ecken. Ganz grosses Kino!