Ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag bekommt die Psychologin Liv Bentele Besuch von einem attraktiven Südländer in schwarzem Cape. Leider hat sich der Mann nur in der Tür geirrt. Aber dann ist plötzlich die alte Dame tot, nach der er sich erkundigt hat, und Liv stellt ihn zur Rede. In Wahrheit sei er Thanatos, der griechische Gott des sanften Todes, antwortet er freundlich, und ja, es deprimiere ihn zutiefst, wie unwürdig das Sterben heute sei. Liv sieht in ihm eher einen von Todessehnsucht geplagten Neurotiker und bietet ihm therapeutische Hilfe an. Bei ihrem lebhaften Austausch stellt sich heraus, dass Livs neuer Klient tatsächlich der Sensenmann ist – und sich nicht in der Tür geirrt hat.
"Jetzt ist Sense" von Hans Rath lässt schon anhand des Covers darauf schließen, was sich im Inneren des Buches verbirgt. Der Sensenmann sitzt am Tresen und scheint offenbar, laut des Titels, keinen Bock mehr zu haben. Ob sich dieser Verdacht im Laufe des Buches bestätigen wird? Wir werden sehen...
Liv Bentele ist Psychologin und hat im Laufe ihrer Kariere schon einige, harte Fälle auf ihrer Couch sitzen gehabt. Aber als plötzlich der Tod höchst persönlich bei ihr anklopft, wird es auch der handfesten Psychologin mulmig zumute. Dieser scheint einfach nur nett mit ihr plaudern zu wollen, aber uns allen sollte ja bekannt sein, dass es nichts Gutes bedeutet, wenn der Tod bei einem an die Tür klopft. Trotzdem lässt sich die 50jährige auf diverse Gespräche mit dem Tod, der sich auch Zino nennt, ein. Denn mal ganz ehrlich: Der Typ muss doch wahnsinnig sein, wenn er glaubt, dass Liv ihm die Nummer des Sensenmannes abnimmt. Sie vermutet viel eher Wahnvorstellungen, auf jeden Fall ein krankhaftes Verhalten. Doch Zino scheint den Tod förmlich anzuziehen. Um Liv herum passieren immer wieder eigenartige Dinge und sie blickt dem Tod mehr als ein mal ins Gesicht. Ob doch etwas an Zino's Geschichte als wandelnder Tod dran ist? Als sie dann noch erfährt, dass der Gott des Todes nicht einfach nur zufällig vor ihrer Tür gelandet ist und weiteraus mehr dahintersteckt, könnte ihre Verwirrung und Angst nicht größer sein...
Wer fürchtet sich nicht davor dem Gott des Todes gegenüberzustehen? Dies ist auch eine große Angst meinerseits. Der Tod hat für mich immer etwas Beklemmendes an sich, egal, wie sehr man über ihn nachdenkt. Hans Rath spielt hier mit der Angst vor dem Tod und vor allem vor dem großem Unbekanntem. Kommen wir nach unserem Ableben in den Himmel oder existiert doch so etwas wie die Hölle? Wird vorher ausgesiebt und entschieden, welchen Weg man selbst gehen darf? Den nach oben oder doch eher den nach unten? Auch mit dem Thema, wie es zu so einem Tod kommen kann, wird hier gespielt. Zino ist eine Art vom Gott des Todes. Er begleitet die Menschen vom Leben in den Tod. Aber ist seine Art die einzige, die es gibt? Hier wird wirklich viel mit Fiktion gespielt und fast möchte man selbst daran glauben, dass das Schicksal spontan entscheidet, wer wann zu gehen hat. Zino erklärt plausibel seine Arbeit und dass er schon lange im Geschäft ist. Doch merkt man auch, wie leid er das ganze Prozedere langsam ist. Liv scheint ihm vielleicht wirklich helfen zu können. Und er im Gegenzug ihr... Ihr seht schon, das Thema an sich ist nicht nicht spannend. Leider ist es so gar nicht das, was ich normalerweise lese. Mir gefällt mir Art des Erzählens nicht so ganz. Auch die Charaktere wie Liv, Zino, Liv's Exmann und deren beste Freundin Conny, konnten mich nicht so wirklich überzeugen. Die Figuren blieben für mich eher blass und nicht besonders aussagekräftig. Zugute halten muss ich dem Buch jedoch, dass ich schnell durch die relativ kurzen Kapitel kam und es nicht zu langatmig war. Unterhalten gefühlt habe ich mich auch auf jeden Fall, auch wenn es manche Passagen für mich im Buch nicht gebraucht hätte. Da gab es oft zwischenmenschliche Dialoge, die für mein dafürhalten, nicht relevant für die Geschichte des Buches waren. Da es eigentlich eine Story war, die ich so nicht lesen würde, vergebe ich trotzdem 3 von 5 Sternen, weil das Buch mit seiner Sichtweise zum Tod trotzdem noch eine Weile in mir nachgehallt hat. Zum Denken regt es auf jeden Fall an.
Ein Buch über den Tod, wobei der Humor im Vordergrund steht.
Bewertung am 09.10.2023
Bewertungsnummer: 2040121
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Was macht man, wenn der Tod an die Tür klopf? Diese Frage muss sich Psychologin Olivia zwangsweise stellen. Und kann der Mann, der sich als Gott des schmerzfreien Todes ausgibt, wirklich das sein, oder ist er nur jemand, der dringend eine Therapie braucht?
Hans Rath erschafft eine unterhaltende und lebensbejahende Geschichte mit viel trockenem Humor und Tiefgang zum Nachdenken.
Meinungen aus unserer Buchhandlung
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Eines Morgens klingelt die Tür, als die Psychologin Olivia Bentele die Tür öffnet steht der Sensenmann vor ihrer Tür. Allerdingshat ihr niemand gesagt, dass es sich dabei um einen attraktiven Südländer handelt. So startet Olivias Abenteuer indem sie den Tod von einer anderen Seite kennenlernt, mit ihm philosophiert und nebenbei ihren Patienten und Freunden hilft, ihre Probleme in den Griff zu kriegen.
Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen und ich mochte die humoristische Art mit der das eigentlich sensible Thema der eigenen Vergänglichkeit aufgegriffen wurde. Der ganze Roman fühlte sich mehr an wie ein Theaterstück, was sehr für dieses Buch spricht. Mir war beim Lesen nie langweilig und ich hab mich ständig gefragt, was der Tod als nächstes tut.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, dass ich gerade Menschen empfehlen würde, die sich mit dem eigenen Tod schwertun und an leute, die gerne mal über makabere Themen lachen.
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Was tun, wenn der Tod plötzlich vor der Tür steht? Diese und weitere philosophische Lebensfragen schaut sich Hans Rath auf originelle, herrlich komische Weise an in seinem Roman «Jetzt ist Sense».
An Olivias 50. Geburtstag geht die Kaffeemaschine kaputt, ihr Ex-Mann steht vor der Tür und will wissen, ob er seine 20 Jahre jüngere Freundin – derentwegen die Ehe zerbrach – heiraten soll und dann klingelt auch noch ein verflixt gutaussehender Mann mit Cape und Sense. Vielleicht ein Stripper, denkt Olivia, aber dann will der Mann doch lieber zur alten Frau Keller, die kurz darauf tot aufgefunden wird. Der Sensemann stellt sich später als Zino Angelopoulos vor, tatsächlich ist er jedoch der griechische Gott des sanften Todes, Thanatos, und das lässt Olivia doch nachdenken über ihr Leben und ob sie daraus nicht noch etwas mehr machen will.
Hans Rath schreibt urkomisch und mit enorm viel Tempo, sodass sich «Jetzt ist Sense» mit dem grössten Vergnügen und in Windeseile lesen lässt. Zudem sind die Kapitel in der Regel recht kurz, was praktisch für alle ist, die nicht immer so viel Zeit am Stück zum Lesen haben. Genial ist sein Figurenarsenal: der nonchalante Todesgott, Olivia und ihre beste Freundin Conny, die beide nicht auf den Mund gefallen sind und das Leben pragmatisch, mit viel Humor und, in Connys Fall, Pfeffer nehmen, Georg, der beratungsresistente Ex-Mann und Connys besserwisserischer Schwiegersohn.
Und bei allem Witz und Humor schwingt halt doch die Überlegungen mit, welche Rolle der Tod in unseren Leben spielt, wie das «Leben» nach dem Tod aussieht und ob es nicht etwas gibt, das wir bereuen könnten, wenn Thanatos uns heute schon abholen würde.
Fazit: Beste Unterhaltung plus etwas zum Nachdenken. Besser geht’s nicht.