Hoodie Rosens Alltag ist ziemlich unspektakulär: Seinen Lehrern Paroli bieten, das Chipssortiment des koscheren Supermarkts durchtesten, Wurfgeschossen seiner Schwestern ausweichen. Bis er Anna-Marie kennenlernt und sie gemeinsam Hakenkreuze von einem jüdischen Grab entfernen. Für Hoodie eine gute Tat – für seine Familie Verrat. Denn Anna-Marie ist nicht nur ein nichtjüdisches Mädchen, sondern noch dazu die Tochter der Bürgermeisterin, die der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft den Kampf angesagt hat. Plötzlich wird Hoodies heimelige Welt sehr ungemütlich. Wo will er stehen? Als die antisemitische Stimmungsmache eskaliert, erscheint alles in einem neuen Licht.
Eine schlagfertige Geschichte über Geborgenheit und Eingeengtsein, Doppelmoral und unverhoffte Freundschaft.
Wir alle wissen, wie hart es in unserer Gesellschaft sein kann. Doch wie hart die Post-Moderne verbunden mit der Erziehung in seiner streng orthodoxen Glaubensgemeinschaft ist, kann kaum einer nachempfinden.
Aber genau darum geht es in „Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen“.
Hoodie geht in einer jüdisch-orthodoxen Schule, hat nur jüdische Freunde und lebt in einer jüdischen Vorzeigefamilie mit nahezu perfekten Eltern und Geschwistern.
Er kennt nur die Welt in der er selbst zusammen mit seiner Glaubensgemeinschaft lebt. Die Welt außerhalb dieser Zäune kennt er nicht. Bis er eines Tages auf ein junges Mädchen trifft, in das er sich verliebt. In ein Mädchen, außerhalb der orthodoxen jüdischen Welt. Ein Mädchen mit einer komplett anderen Lebenseinstellung und Gesellschaftswahrnehmung als er selbst.
Das Buch ist eine super Lektüre für Menschen, die gerne andere Religionen erleben möchten, für die die Entwicklung eines Charakters im Vordergrund steht und die eine Mischung als „Erwachsenen“- und Jugendbuch mögen.
Es ist ein toller Spiegel der Gesellschaft mit den Unterbewussten Drang etwas anderes erleben zu wollen.
Dieses Buch kann ich ohne schlechte Gewissen jedem empfehlen. Auch jüngeren Lesern ab 16 Jahren.
a whole new world
Bewertung aus Annaberg-Buchholz am 12.12.2023
Bewertungsnummer: 2087113
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
"Hoodie Rosen" ist nicht nur ein typisch amerikanisches "young adult" Buch für Teenager, in dem es um zu erwartende Themen rund ums Erwachsenwerden und um seinen eigenen Weg/Platz in dieser irren Welt zu finden, nein, ich hab mich auch als Erwachsene richtig neugierig von Seite zu Seite gelesen, da mir persönlich die strikt jüdische Lebensweise bis dato komplett unbekannt war.
Und auch für den Protagonisten Hoddie, wird durch eine neue Bekanntschafft klar, dass sein "normal" sich nicht unbedingt mit dem von anderen deckt oder gar vereinbaren lässt.
Auf 15 Kapitel verteilt, versucht Hoddie den Spagat zwischen, dem was er will, und dem was er gewohnt ist zu schaffen.
Die Story ist dabei nie hochdramatisch oder überzogen, sondern bleibt auf dem Boden den Vorstellbarem. Für mich ein richtig gelungenes Buch, bei dem ich mir auch im Schulunterricht gut vorstellen kann, dass es dort einen berechtigten Platz finden könnte.
Meinungen aus unserer Buchhandlung
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Eine Geschichte vom jüdisch-orthodoxen Leben heute, von Glaube und Zweifel, zwei Welten in einer, erster Liebe, Antisemitismus und wozu er führen kann.
Jehuda «Hoodie» Rosen ist etwa fünfzehn Jahre alt und jüdisch-orthodox. Mit seinen Eltern und seinen unzähligen Schwestern ist er kürzlich in eine andere Stadt gezogen. Dort wollen sie ein neues jüdisches Zentrum aufbauen, aber den übrigen Bewohnern der Stadt erscheinen die Pläne wie eine Invasion. Angeführt von der Bürgermeisterin formiert sich Widerstand. Aus der verbalen Hetze werden schon bald tätliche Übergriffe. In der Gemengelage trifft Hoodie das erste Mal Anna-Marie. Nicht nur ist sie keine Jüdin, sie ist ausgerechnet auch noch die Tochter der Bürgermeisterin. Hoodies Gemeinde versteht die Freundschaft der beiden als Verrat und Hoodie beginnt sich ernsthafter denn je mit seinem Glauben auseinanderzusetzen: Denn wie kann etwas, das sich richtig anfühlt, so falsch sein?
Isaac Blum bringt uns zugleich spielerisch und ernsthaft den jüdisch-orthodoxen Glauben näher. Er lässt seinen humorvollen, sympathischen Ich-Erzähler erklären und aufklären, baut damit Vorurteile ab und zeigt auf, dass wir im Grunde genommen alle gleich sind. Begriffserklärungen finden sich wohl auf der Homepage. Zum einfacheren Nachschlagen wäre ein Glossar noch besser gewesen. Es ist ein anspruchsvoller Jugendroman, dessen Eskalation glaubwürdig geschildert ist und die aufzeigt, dass am Anfang «nur» Worte stehen mögen, diese aber immer eine entscheidende Wirkung haben. Es ist zudem eine behutsame Coming-of-Age-Geschichte aus einer Perspektive, die wir zu selten hören. Absolut fantastisch ist übrigens Hoodies ältere Schwester, Zippy.
Ein Jugendbuch, das berührt, das lange nachhallt und uns zeigt, wie wichtig unsere Worte und Taten sind.
Hervorragend aus dem Amerikanischen übersetzt von Gundula Schiffer.
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Hoodie Rosen ist ein jüdisch-orthodoxer Jugendlicher, der mit seiner Familie in eine neue Gemeinde gezogen ist. Während er versucht, in der jüdischen Schule brav zu lernen und nach all den strengen Regeln zu leben, trifft er eines Tages Anna-Marie. Eine Schickse, die seine Welt komplett auf den Kopf stellt und ihn vieles hinterfragen und schliesslich alles riskieren lässt. Gleichzeitig lodert in der Bevölkerung eine antisemitische Stimmungsmache, die in roher Gewalt zu eskalieren droht.
Eine authentische Geschichte über den Schrecken, einer Aussenwelt zu begegnen, die nach dem Opfer verlangt, aufzugeben, wer man ist. Berührend und tragisch, tiefgründig, aber auch witzig und erfrischend. Der gelungene Debütroman über Freundschaft und Verrat, über Religion und Gewalt, lädt auf jeden Fall zum Nachdenken ein.