Eine gute Bildung ist entscheidend für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen. Das ist klar. Aber was genau ist gute Bildung, vor allem im digitalen Zeitalter, das von globalen Umbrüchen geprägt ist und in dem sich die Definition von Arbeit massiv wandelt? Was brauchen unsere Jüngsten von uns, damit sie sich Wissen und Können aneignen und gleichzeitig Orientierung im Leben finden können? Wie lernen sie, wie das Leben und Zusammenleben im 21. Jahrhundert wirklich gelingt? Unsere Bildungseinrichtungen kriegen das nicht allein hin, verhindern es oft sogar. Dafür braucht es jetzt uns alle, die ganze Zivilgesellschaft.
#Education For Future
ist ein Buch voller nutzbarer Antworten für den Alltag in Familie, Schule und Kindergarten, Nachbarschaft, Kommune und Co. Ein Aufruf zur Emanzipation. Und ein haltgebender Mutmacher für Eltern, Lehrer und alle, denen die Zukunft der jungen Generation am Herzen liegt.
An alle, die privat oder beruflich mit Kindern zu tun haben: lest dieses Buch!
Ricarda Heeskens am 11.03.2021
Bewertungsnummer: 1312388
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Inhalt
Wie muss Bildung in Zukunft gesehen und umgesetzt werden um die Erwachsenen von Morgen auf die Herausforderungen und Chancen vorzubereiten, die im aktuellen gesellschaftlichen Wandel liegen? Wie ist unser heutiges Bildungssystem zustande gekommen und was bedeutet Bildung eigentlich? Ist Bildung das gleiche wie Sich-Wissen-Aneignen oder steckt womöglich mehr dahinter? Und was brauchen Kinder und Jugendliche eigentlich um ihr ganz individuelles Talent wahrzunehmen und zum Ausdruck zu bringen? All diesen Fragen gehen der Hirnforscher Gerald Hüther und die Coaches Marcell Heinrich und Mitch Senf auf den Grund und versuchen Antworten darauf zu geben
Meine Meinung
Normalerweise käme ich nie auf die Idee in einem Buch Textmarker zu verwenden. Dass ich das bei diesem Buch trotzdem getan habe, sagt demnach schon viel aus. Denn hier wollte ich nicht nur einzelne Sätze als Zitate festhalten, sondern gleich ganze Textabschnitte, die für mich so zentral in meinem Bildungsverständnis sind, dass ich sie am liebsten jedem Menschen, der beruflich oder privat mit (Schul-)Kindern zu tun hat, als Pflichtlektüre in die Hand drücken möchte. Ich habe mich selten bei einem Buch so oft dabei erwischt, wie ich zustimmend mit dem Kopf nicke, wie bei diesem.
Bevor ich anfing das Buch zu lesen, habe ich mir die Frage gestellt, wie es gelingt, dass gleich drei Menschen zusammen ein Buch schreiben und wie gut so ein Buch denn dann wohl sein kann. Spoiler: es ist großartig! Das Buch ist nämlich in zwei Teile aufgeteilt: im ersten Teil beschäftigt sich der Hirnforscher Gerald Hüther mit dem aktuellen Stand unseres Bildungssystems und welche Mechanismen dahinter stecken, dass es zum einen so entwickelt wurde und dass es zum anderen bisher so gut wie keine flächendeckende Anpassung an die heutigen Rahmenbedingungen gegeben hat. Es waren ein paar Sätze dabei, die ich zwei-, dreimal lesen musste, um den Zusammenhang zu verstehen, aber abgesehen davon konnte ich Hüthers Gedankengängen und Schlussfolgerungen sehr gut folgen.
Im zweiten Teil des Buches widmen sich die Coaches Marcell Heinrich und Mitch Senf dann der Frage, was Kinder und Jugendliche brauchen und nachhaltig lernen zu können. Dabei geht es in erster Linie nicht um die räumlichen und ausstattungstechnischen Aspekte von Bildungseinrichtungen, sondern um Dinge wie Selbstwirksamkeit, Bindung und Neugier. Anhand ihrer jahrelangen Erfahrung mit Lehrern, Eltern und Schülern zeigen sie auf, wie wir Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg begleiten können ohne zum (allwissenden) Wegweiser zu werden. Abgerundet werden diese Erfahrungen durch drei Geschichten, die sie selbst erlebt haben und die zeigen, dass es weniger auf Wissen als vielmehr auf Erfahrung, Leidenschaft und Neugier ankommt.
Fazit
Aufbau und Struktur: 5 Sterne
Verständlichkeit: 4 Sterne
Schreibstil: 4 Sterne
Gesamtwertung: 4 Sterne
Ansammlung von allgemein Bekanntem
Bewertung aus Volkmarsen am 11.03.2021
Bewertungsnummer: 1350701
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Ich muss aus Gründen der Fairness vorausschicken, dass ich nur die Zusammenfassung des Buches gehört habe (über die Blinkist-App), daher vorsichtshalber immerhin zwei Sterne. Diese Zusammenfassung fand ich allerdings erschreckend. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst im Bildungsbereich tätig bin, aber für mich besteht das Buch aus einer Aneinanderreihung von längst bekannten Sachverhalten.
Der Titel deutet ja daraufhin, dass zumindest Lösungsansätze für eine bessere Bildung präsentiert werden. Daher war ich sehr gespannt, weil ich diese Frage für sehr wichtig halte. Statt dessen wird gleich zu Beginn behauptet, dass sich Schule ohnehin nicht verändern werde (Gründe dafür werden zumindest in der Zusammenfassung nicht genannt). Daraus folge, dass die eigentlich wichtige Bildung außerhalb der Schule passieren müsse. Dann werden Beispiel angeführt, die bereits (mindestens) seit Jahrzehnten völlig selbstverständlich und weitverbreitet sind. Natürlich können Kinder und Jugendliche (z.B.) im Sportverein oder der freiwilligen Feuerwehr Verantwortungsbewusstsein, Organisationsfähigkeit und ähnliche Kompetenzen erwerben oder einüben. Was ist daran neu? Wie lange gibt es das schon?
Zusammengefasst: Warum schreibt man ein solches Buch? Für mich enttäuschend.