Beschreibung
Details
Verkaufsrang
29565
Format
ePUB 3
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
20.02.2023
"Nimm die Alpen weg" erzählt in Bildern die Geschichte einer Kindheit in der Schweiz. Da ist das namenlose Geschwisterpaar, das im Chor spricht. Da ist ein Zuhause mit Ma und Pa, die mit ihren vier Armen wie eine Gottheit erscheinen. Da ist die Geschwindigkeit der Velos, mit denen die Kinder hinaus zu ihren Spielen fahren: zur Telefonzelle, zur Müllhalde, ins Schilf. Und da kommt ein neues Kind in die Klasse, das den Geschwistern einen Weg aus ihrem eigenen, inneren Gebirge bahnt. In einer lyrisch-luziden Prosa entwickelt Ralph Tharayil eine unvergleichliche Coming-of-Age-Geschichte, die von den Formen und Deformationen der Integrationserfahrung erzählt, und von der Sprache und den Körpern, die sich dieser Erfahrung widersetzen.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Sprachlich und szenisch sehr stark
Bewertung am 02.05.2023
Bewertungsnummer: 1934070
Bewertet: Buch (Kunststoff-Einband)
»Am Anfang waren die Worte, sagen wir und wer erzählt, der stirbt.« |128
»Nimmt die Alpen weg« balanciert zwischen Prosa und Lyrik, zwischen Phantasie und Realismus, zwischen einer Kinder- und Erwachsenenwelt. Der Text hallt, er liest sich nüchtern, leicht, traurig, süß, harmonisch, nahbar und distanziert. Ein Zufall ist es nicht, dass Senthuran Varatharajah seine Empfehlung auf dem Backcover ausspricht, ist es sich doch nahe und eigenständig dabei, was beide Autoren erschaffen.
In einem verschwommen Zwischenraum erzählt Ralph Tharayil ein atmospherisches Heranwachsen nach eigenen Regeln, in dem die Erwachsenen in anderen Codes verlaufen. Ein namenloses Geschwisterpaar streift durch eine Welt, die zuerst beengt und dann immer größer wird, die zuerst groß, dann immer beengten wird. Sie lieben die Schweizer Berge, die aus Müll, das Schwimmbad ohne Pommes, das Velo und ihren einzigen Freund Y., den Ma und Pa nicht sehen wollen. Ma und Pa kennen den Krieg, wie ihre einzige Freundin, die in ihrer Sprache Frieden heißt und immerzu redet. Ma und Pa schuften, nur für die Kinder, so sagen sie.
»Wir wissen, dass wir nicht lügen und nicht die Wahrheit sagen.
Wir wissen dass wir nur
erzählen müssen.« |90
. Wir haben alles. Wir wissen, woher wir kommen. Wir sind fleißig. Wir helfen. Wir lieben. Wir hören auf euch, wir verstehen und Entschuldung, Entschuldung, Entschuldigung...
Im Original formal, sprachlich und inhaltlich 100 Nummern größer, mindestens:
»
Wir verstehen, dass wir nicht rückwärts spielen, dass wir uns nicht rückwärts abspielen, dass wir uns nicht zurückspulen können für Ma und Pa.
Für Ma und Pa verlaufen wir nur in eine Richtung.
Für Ma und Pa verlaufen wir uns nach vorne« |92
»Nimm die Alpen Weg, rufen wir und machen Spaß.
Es geht immer bergauf.« |122
Erzähl bitte weiter Ralph Tharayil, länger, romanhafter, nein lyrischer, male, nein schreib, mach Filme, Musik? Ach, egal was, es ist groß. Sehr überzeugte Empfehlung.