Elizabeth Zott wird ihr Herz erobern, ganz sicher!
Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden. Ausser Calvin Evans, dem einsamen, brillanten Nobelpreiskandidaten, der sich ausgerechnet in Elizabeths Verstand verliebt. Aber auch 1961 geht das Leben eigene Wege. Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott in der TV-Show »Essen um sechs« wieder. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände ...
Bonnie Garmus hat eine literarische Heldin geschaffen, die unvergesslich sein wird. Und uns mit einem tiefen Lächeln aus dem Roman entlässt − bewegend gelesen von Luise Helm.
Elizabeth ist eine intelligente, aber schrullige (da beinahe humorlose) Wissenschaftlerin, die einen ebenso intelligenten und schrulligen Mann liebt. Sie kämpft gegen die gesellschaftlichen Zwänge der damaligen Zeit und hat wirklich Ansichten, die ihrer Zeit voraus sind.
Der Witz und Sarkasmus vom Anfang des Buchs gehen mit zunehmender Seitenzahl ein bisschen verloren und Elizabeth wirkt auf mich an einigen Stellen etwas zu weltfremd und Sheldon-Cooper-like, aber dennoch mochte ich das Buch sehr gern.
Abiogenese und Frauenemanzipation – eine Frau kämpft.
easymarkt3 am 20.11.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Das Cover passt auch mit der Bekleidung der jungen Frau im Vordergrund ideal in die Zeit ab 1951 in den USA. Diese Liebesgeschichte zwischen Elizabeth Zott und Calvin Evans, beide vom Beruf Chemiker*in, die in ihrem Institut dasselbe Forschungsvorhaben verfolgen mit gegenseitigem Respekt vor den Fähigkeiten des anderen, spielt grössenteils in Commons, wohl ein Ort mit idealen Wetterbedingungen zum Rudern. Thematisiert wird die Geschlechterordnung ohne Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Frau. Sehr kritisch bekämpft Elisabeth, Wissenschaftlerin im Bereich Chemie, unverheiratet und alleinerziehend als Hauptfigur das gesamte Gesellschaftssystem mit all ihren Vorurteilen der damaligen Zeit und fordert überzeugend in ihrer letzten Kochsendung zu mehr Veränderung auf: nie wieder zulassen, dass andere Sie in Schubladen stecken, in sinnlose Kategorien wie Geschlecht, Rasse, wirtschaftlicher Status und Religion. Lassen Sie Ihre Talente nicht schlummern, Ladys. Gestalten Sie Ihre eigene Zukunft. Ihr Charakter als verwundbarer, ernster Aussenseiter mit selbstgebauter Laborküche ist überzeugend unterhaltsam dargestellt, während ihre hoch begabte Tochter Mad eher wie eine Erwachsene handelnd erscheint – zu übertrieben, unglaubwürdig. Die Nebencharaktere sind teils menschlich sympathisch (incl. Hund Halbsieben), teils abschreckend sexistisch aufgeführt. Aus wissenschaftlichen wie aus persönlichen Gründen wird der Glaube an Gott in Frage gestellt – auch ein Thema zum Nachdenken: Religion basiert auf Glauben. Glaube basiert aber nicht auf Religion. Die Themen Abiogenese und Frauenemanzipation gehen hier eine kreative Verbindung ein. Auch der Schreibstil gefällt. Insgesamt ein angenehmes Lesevergnügen.
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Tooooootal unglaubwürdig! Den Hype um das Buch verstehe ich nicht…
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Jung, intelligent, selbstbewusst, eine Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Alles Faktoren, die zum Erfolg führen sollten - jedoch nicht in den 1950er und 60er Jahren. Als Wissenschaftlerin im Bereich Chemie, unverheiratete und damit alleinerziehende Mutter hat sie sich dem Leben und der Gesellschaft und vor allem all ihrer Vorurteile zu stellen. Eine Sache, die zur damaligen Zeit unmöglich war. - Die Geschichte einer besonderen Frau und ihr Umgang mit all den Hindernissen.
Das Cover des Buches passt wunderbar zum Klappentext und in die damalige Zeit.
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, war es doch sehr hoch angepriesen und viel diskutiert. Ich erwartete mir eine Geschichte einer erfolgreichen Frau, die ihren Weg geht. Das bekam ich auch, allerdings fragte ich mich zeitweise, wie ein menschlicher Charakter der damaligen Zeit so sein konnte und wäre ich nicht jemand, der Bücher bis zum Ende liest, ich hätte abgebrochen.
Der Charakter der Elizabeth Zott ist einfach nur anstrengend und weltfremd und für mich nicht authentisch. Sicher ist es interessant, wie sie ihren Weg geht, aber es wirkt mir dennoch sehr weltfremd. Auch die kleine Tochter mit ihren vier Jahren hatte mehr von einer Erwachsenen, denn von einem Kind. Sicher war mir der Hund sympathisch, denn er dachte wirklich manchmal an interessante Dinge oder über wichtige Fakten nach, dennoch war er zu vermenschlicht, um als Hund rüberzukommen.
Zum Ende hin war die Geschichte etwas runder und menschlicher und machte die Geschichte etwas angenehmer.
Mein Fazit jedoch ist, dass dies eine absolut nicht authentische Geschichte ist und der Charakter der Elizabeth Zott intelligent, selbstbewusst, weltfremd und ebenfalls nicht authentisch ist.
Für mich leider nicht das, was ich erwartet habe.
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Bereits auf der ersten Seite hat mich der Schreibstil des Buches mitgerissen. Einzigartig, eigen und selbstsicher wie die Protagonistin selbst nimmt das Buch die Lesenden auf eine Reise durch die verschiedenen Lebensabschnitte von Elisabeth Zott mit.
Nicht nur ist die Geschichte mit einem ganz speziellen Humor erzählt, sondern schafft es die Lust nach Wissen und der Wissenschaft zu wecken. Gekonnt berichtet die Erzählung über die Probleme der Gesellschaft und lässt sie in einem kritischen und dennoch wohlwollenden Licht erscheinen.
Das Buch ist nicht immer leicht, sondern spricht viele traumatische Geschehnisse an, die der Geschichte eine wichtige Tiefe verleihen und einen guten Kontrast zu den humorvollen Gedankengängen bildet.
Trotz des nicht geringen Umfangs des Romans bleibt jede Seite voller Spannung und schafft es die Lesenden mitzureissen. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven und Zeitabschnitte werden immer wieder neue Informationen mitgegeben und sorgen für ein beinahe süchtig machendes Leseerlebnis.
Grosse Empfehlung, die den Verstand ankurbelt und die Neugierde an der Wissenschaft weckt.