
Bartleby, der Schreiber Die Kunst der Stillen Kündigung
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inkl. MwStBeschreibung
Details
Format
ePUB
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Nein
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
27.03.2023
Verlag
CopycatSeitenzahl
(Printausgabe)
Dateigröße
393 KB
Sprache
Deutsch
EAN
9788028299897
In "Bartleby, der Schreiber" entfaltet Herman Melville eine beeindruckende Erzählung, die zugleich als scharfe Gesellschaftskritik und psychologische Studie fungiert. Die Geschichte des titelgebenden Protagonisten, der als abwesender und passiver Akteur in einer von Konkurrenz und materiellen Zwängen geprägten Welt dargestellt wird, ist in einem klaren, präzisen und doch eindringlichen Stil verfasst. Melvilles Verwendung der Erzählperspektive und die wiederkehrende Phrase "Ich bevorzuge es nicht" zielen darauf ab, die Absurdität der modernen Existenz und den inneren Konflikt des Individuums zu verdeutlichen. Der literarische Kontext, der von der Hochblüte der amerikanischen Literatur geprägt ist, reflektiert eine Zeit, in der das Individuum zunehmend unter den Anforderungen der Gesellschaft leidet. Herman Melville, geboren 1819, gilt als einer der grössten amerikanischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Seine eigenen Erfahrungen als Seeoffizier und sein tiefes Interesse an den sozialen und politischen Fragen seiner Zeit prägten seine Schreibweise. "Bartleby, der Schreiber" wurde ursprünglich 1853 veröffentlicht und spiegelt Melvilles Sinn für das Existenzielle wider, ebenso wie seine Auseinandersetzung mit der menschlichen Isolation in einer zunehmend anonymen Gesellschaft. Die komplexe Beziehung zwischen den Figuren und der verzweifelte Zustand Bartlebys laden zu einem eingehenden Nachdenken über Leben und Freiheit ein. Dieses Buch ist eine eindringliche Lektüre für jeden, der sich mit dem Dilemma des modernen Individuums auseinandersetzen möchte. Melvilles meisterhafte Erzählkunst und tiefsinnige Fragestellungen bieten sowohl literarischen Genuss als auch philosophisches Nachdenken. "Bartleby, der Schreiber" ist nicht nur ein Klassiker der amerikanischen Literatur, sondern auch ein zeitloses Werk, das in der heutigen Welt von grosser Relevanz ist.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Ein Klassiker von großer Aktualität
Bewertung aus Bamberg am 13.06.2025
Bewertungsnummer: 2514669
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
»Ach, wir glauben, dass es in der Welt fröhlich zugeht, weil alles Glück zum Licht drängt; weil das Elend sich aber im Dunkeln verbirgt, glauben wir, dass es kein Elend gibt.«
Geschildert wird eine Amtsstube eines Notars an der Wall Street und dessen Schreibern, die alle als Figuren mit Eigenarten geschildert werden. Doch keiner, nicht der nur vormittags leistungsfähige Turkey, nicht der ehrgeizige und unter Verdauungsproblemen leidende Nippers und schon gar nicht der minderjährige Ginger Nut sind so interessant wie Bartleby, der Schreiber, der seinem Job tadellos und mit großem Ehrgeiz nachkommt, aber alle anderen Tätigkeiten, wie das Abgleichen seiner Abschriften, mit den Worten „Ich möchte lieber nicht“ vehement ablehnt. Dabei lässt er sich auf keine Diskussion ein, sondern beharrt wiederholend auf seinem Ausspruch. Irgendwann hört er sogar mit seiner eigentlichen Arbeit auf.
Trotz allem bleibt der Notar geduldig und gutmütig, obwohl dieser sich Sachen herausnimmt, die er bei keinem anderen geduldet hätte.
Ist Bartleby‘s Verhalten also eine Revolution im Stillen, eine friedliche Verweigerung?
Im beigefügten Essay „Vom Drang, das Rätsel zu lösen“ des Übersetzers Karl-Heinz Ott werden verschiedene Ansätze zur Deutung dargelegt und die Ähnlichkeit zu Kafkas Werk beleuchtet, was durchaus einleuchtend ist, da die Situation mit Bartleby für den Notar schier ausweglos erscheint. Ganz egal, was er macht, ob er ihm mit Mitgefühl oder Entschlossenheit entgegnet, Bartleby möchte lieber nichts.
Besonders die genaue, nicht selten zum Schmunzeln animierende Zeichnung der Figuren und die stilvolle Sprache haben dazu geführt, dass ich diesen dünnen Klassiker mit Freude gelesen habe.
Umso erstaunter war ich, dass dieser Text – 1853 in einer Zeitschrift veröffentlicht – erstmals 1946 auf Deutsch erschienen ist und noch später überhaupt Anerkennung gefunden hat und trotz ihrer über 150 Jahre, immer noch – oder jetzt erst recht – aktuell ist.
Von mir eine große Empfehlung für diese Erzählung!