Beschreibung
Details
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
15.09.2023
Verlag
Haymon VerlagSeitenzahl
248
Maße (L/B/H)
20.5/13.3/2.3 cm
Zwei Frauen, eine spricht die Sprache der Musik, die andere die der Wissenschaft.
Reichenbach zwischen Aufstieg und Fall: ein Imperium erbaut auf Licht, der Mann, dem es gehört, gestrickt aus Hunger.
Es ist das Jahr 1844 und in Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach brennt der Wissensdrang so nah an der Oberfläche wie Kometen kurz vor dem Einschlag. Er sucht unerbittlich nach der Bestätigung seiner These: der Existenz von „Od“. Jene wie ein Feuerschein aus allen Dingen und Lebewesen strömende Kraft, die zu sehen nur wenigen vergönnt ist. Reichenbach ist ein Emporkömmling der ersten Klasse, klammert an der Leiter, die Ruhm verspricht. Adelstitel, Renommee und Schloss hat er sich hart erarbeitet. Von Rückschlägen geprägt, ist er es gewohnt, dass die Gerüste seiner Existenz stets zu bröckeln drohen. Von Stuttgart und Tübingen über Blansko in Mähren hat das Schicksal ihn und seine zwei Töchter Hermine und Ottone nach Wien, zum Schloss Cobenzl, verschlagen. Dort ist Reichenbach dem „Od“ auf der Spur, unterstützt durch Hermine, die sich wie der Vater der Forschung verschrieben hat. Experimente mit „Sensitiven“ sollen beweisen, was Reichenbach bereits weiss.
Welche Möglichkeiten hat man als Frau des 19. Jahrhunderts wirklich?
Es sind die Zeiten, die Hermine und Ottone im Wege stehen, aber auch neue Wege für sie aufschlagen denn die Revolution rüttelt nicht nur Europa wach – sondern auch die Töchter Reichenbachs.
Sie stehen dem Patriarchen entgegen: beide voller Wut und Ambitionen, beide verliebt in Männer, die ihnen nahestehen und doch ferngehalten werden. Beide über zwanzig und unverheiratet. Und dennoch: jedes einzelne „Nein“, jede Ablehnung, den Wünschen und Bedürfnissen der Töchter Raum zu geben, jede Missachtung und Missbilligung des Vaters hallt tief bis in die Knochen. Und errichtet gleichzeitig ein Schloss, das nicht von Mauern und Zauber aufrecht gehalten wird, sondern durch Säulen aus Resilienz und Widerstand. Wer wird die erste sein, die ausbricht?
Bettina Balàka spielt mit allen Arten von Feuer
Beim Zauberer am Cobenzl spitzt sich die Lage immer weiter zu. Wird er die ewigen Zweifler überzeugen können? Wird er seine Töchter, die sich nicht mehr dem neigen, was der Vater sich wünscht, versöhnlich stimmen? Wird ihm der Aufstieg ein letztes Mal gelingen? Ist das „Od“ – dem er so gänzlich verfallen scheint – sein Untergang? Oder sind es seine Töchter?
Mit „Der Zauberer vom Cobenzl“ schnürt Bettina Balàka eine Geschichte aus Magie und Wissenschaft, Feuer und Forschung und der Befreiung einer Frau, die ihrem Vater in nichts nachsteht.
Reichenbach zwischen Aufstieg und Fall: ein Imperium erbaut auf Licht, der Mann, dem es gehört, gestrickt aus Hunger.
Es ist das Jahr 1844 und in Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach brennt der Wissensdrang so nah an der Oberfläche wie Kometen kurz vor dem Einschlag. Er sucht unerbittlich nach der Bestätigung seiner These: der Existenz von „Od“. Jene wie ein Feuerschein aus allen Dingen und Lebewesen strömende Kraft, die zu sehen nur wenigen vergönnt ist. Reichenbach ist ein Emporkömmling der ersten Klasse, klammert an der Leiter, die Ruhm verspricht. Adelstitel, Renommee und Schloss hat er sich hart erarbeitet. Von Rückschlägen geprägt, ist er es gewohnt, dass die Gerüste seiner Existenz stets zu bröckeln drohen. Von Stuttgart und Tübingen über Blansko in Mähren hat das Schicksal ihn und seine zwei Töchter Hermine und Ottone nach Wien, zum Schloss Cobenzl, verschlagen. Dort ist Reichenbach dem „Od“ auf der Spur, unterstützt durch Hermine, die sich wie der Vater der Forschung verschrieben hat. Experimente mit „Sensitiven“ sollen beweisen, was Reichenbach bereits weiss.
Welche Möglichkeiten hat man als Frau des 19. Jahrhunderts wirklich?
Es sind die Zeiten, die Hermine und Ottone im Wege stehen, aber auch neue Wege für sie aufschlagen denn die Revolution rüttelt nicht nur Europa wach – sondern auch die Töchter Reichenbachs.
Sie stehen dem Patriarchen entgegen: beide voller Wut und Ambitionen, beide verliebt in Männer, die ihnen nahestehen und doch ferngehalten werden. Beide über zwanzig und unverheiratet. Und dennoch: jedes einzelne „Nein“, jede Ablehnung, den Wünschen und Bedürfnissen der Töchter Raum zu geben, jede Missachtung und Missbilligung des Vaters hallt tief bis in die Knochen. Und errichtet gleichzeitig ein Schloss, das nicht von Mauern und Zauber aufrecht gehalten wird, sondern durch Säulen aus Resilienz und Widerstand. Wer wird die erste sein, die ausbricht?
Bettina Balàka spielt mit allen Arten von Feuer
Beim Zauberer am Cobenzl spitzt sich die Lage immer weiter zu. Wird er die ewigen Zweifler überzeugen können? Wird er seine Töchter, die sich nicht mehr dem neigen, was der Vater sich wünscht, versöhnlich stimmen? Wird ihm der Aufstieg ein letztes Mal gelingen? Ist das „Od“ – dem er so gänzlich verfallen scheint – sein Untergang? Oder sind es seine Töchter?
Mit „Der Zauberer vom Cobenzl“ schnürt Bettina Balàka eine Geschichte aus Magie und Wissenschaft, Feuer und Forschung und der Befreiung einer Frau, die ihrem Vater in nichts nachsteht.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Wissenschaft in poetischer Sprache
Giselas Lesehimmel aus Landshut am 14.01.2024
Bewertungsnummer: 2108998
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Meine Meinung:
Wissenschaft in poetischer Sprache
Den Schwestern Hermine und Ottone erscheint ein selbstbestimmtes Leben so fern, wie ihres Vaters Wissenschaften. Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach möchte die Existenz von Od bestätigen. Nur mit *Sensitiven* kann er weiter forschen. Seine Töchter und der Freiherr höchst persönlich, sind nicht in der Lage, die Kraft, welche aus verschiedenen Dingen per Licht strömt, zu sehen. Überhaupt scheint der ehemalige Industrielle, zum Scheitern verurteilt. Egal was er anpackt.
Während Hermine ein Händchen für die Pflanzenwelt hat, entlockt Ottone dem Klavier liebliche und höchst professionelle Töne. Den Begabungen seiner Töchter begegnet der Freiherr wohlwollend und unterstützt diese sehr. Nur heiraten erlaubt er den Töchtern nicht. Sollen sie doch lieber ihre Talente nutzen und dem Vater zur Seite stehen.
Die Geschichte spielt im 19.Jahrhundert. Die anspruchsvolle Sprache kommt oftmals sehr poetisch daher. Es handelt sich hier um einen biografischen Roman. Das macht die Geschichte zu etwas ganz Besonderen. Konnte ich mich auch des öfteren nicht entscheiden ob ich den Freiherrn für verrückt halten soll, so kam ich doch nicht umhin, seinen unermüdlichen Eifer zu bewundern. Mit großem Interesse habe sämtliche Wissenschaften verfolgt, die damals noch in Kinderschuhen steckten. Dennoch waren sie Wegweiser für spätere Erkenntnisse. Meteoriten spielen eine Rolle, deren Gesteinsbrocken Reichenbachs Interesse erweckten. Überhaupt brannte Reichenbach ziemlich schnell für ungewöhnliche Erscheinungen.
Den Werdegang der Töchter habe ich noch lieber verfolgt. Waren sie doch einerseits gesegnet, ob der vielen beruflichen Möglichkeiten, so mussten sie sich beim Vater vehement durchsetzen, damit ihre Herzen nicht verhungerten. Beruflich erfolgreiche Frauen, bekamen schließlich keine Ehemänner ab. Zwischen Revolution und Erfindergeist hatte jedoch auch die Liebe noch Platz.
Der Schreibstil hat mir außerordentlich gut gefallen. Es dauerte ein bisschen, bis ich mich darauf einlassen konnte. Aber dann wollte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Die Geschichte kommt irgendwie ein bisschen Fantasy - lastig daher. Geheimnisvoll und stellenweise charmant.
Fazit:
Zwischen Erfindergeist und Hungertuch kämpft Freiherr von Reichenbach um Beachtung. Ein Mann, der zu seinen Überzeugungen steht und dafür kämpft. Der anscheinend seinen tiefen Fall als letzter bemerkt. Zwei junge Frauen, die den Weg für uns Frauen heute, ein Stück weit geebnet haben. Diese interessante Familiengeschichte empfehle ich gerne weiter. Habe ich doch das Leuchten auch gesehen. In den Augen von Hermine und Ottone. Ein Leuchten, welches nur Verliebte in ihren Augen haben.
Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Bettina Balàkas.
Gelungener Einblick in das Leben von Hermine von Reichenbach und ihres Vaters
Bewertung am 08.09.2023
Bewertungsnummer: 2017189
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Bis mich der Roman von Bettina Balàka erreichte, hatte ich noch nichts von Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach und seinen Töchtern gehört. Insofern habe ich die letzten Tage nicht nur dieses historische Werk gelesen, sondern auch immer wieder im Internet recherchiert.
Der Autorin ist ein literarischer Roman gelungen, der uns mitnimmt in das 19. Jahrhundert und auf faszinierende Weiße Wissenschaft und Glauben, Fantasie und Wirklichkeit gegenüberstellt. Sprachlich häufig philosophisch und mit gelungenen Naturbeschreibungen.
„die geheimnisvollen Orte der Kindheit, die uns hinübergeleiten durch den Strom und Strudel des Aufwachsens, an die wir später nur mehr ganz selten denken und die uns doch verbunden haben mit der Welt.“ S.23
Inhaltlich habe ich, anhand des Klappentextes, tatsächlich erwartet, dass es mehr um die Tochter Hermine, die Erzählerin der Geschichte und ihr Leben gehen würde. Insofern hat mir auch das Kapitel „Frau“ mit am besten gefallen. Aber auch die Lebensgeschichte ihres Vaters und ihr Anteil daran, liest sich interessant und gibt einen gelungenen Einblick in die Vergangenheit. Es waren andere Erwartungen, die damals an eine Frau gestellt wurden, was die Autorin aufzeigt und dass Hermine und Ottone eben nicht der Norm entsprachen.
„Sehen Sie denn nicht an mir, wie weit man es als Frau in der Wissenschaft bringen kann?“
„Ich sehe an Ihnen, verehrte Baronesse, dass Sie einen Hohen Preis dafür zahlen.“
„Was für einen Preis denn?“
„Sie sind unverheiratet.“ S. 177
Es war ein anspruchsvolles Lesevergnügen, das sich für mich gelohnt hat. Wer also Lust auf einen gut recherchierten Historienroman hat, kann gerne für einige Stunden in die Vergangenheit und unser Nachbarland reisen.