![Vom Mut, das Glück zu suchen](https://images.thalia.media/-/BF750-750/0690441e9524412cb3d72ee472404920/vom-mut-das-glueck-zu-suchen-epub-fabio-genovesi.jpeg)
Beschreibung
Details
Format
ePUB
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Verkaufsrang
38609
Erscheinungsdatum
15.11.2023
Verlag
Penguin Random HouseSeitenzahl
300 (Printausgabe)
Dateigröße
2042 KB
Originaltitel
Cadrò sognando di volareÜbersetzt von
Mirjam Bitter
Sprache
Deutsch
EAN
9783641275624
»Warum müssen wir etwas oder jemand werden? Sind wir das nicht schon? Warum müssen wir so schnell wie möglich einen Ort erreichen, von dem wir nicht einmal wissen, wo er liegt, und verpassen dabei die Aussicht, die wir bei jedem Schritt unseres holprigen Wegs geniessen könnten?« Als wäre die Tatsache, dass er Jura studiert, obwohl ihn das Fach gar nicht interessiert, nicht schon schlimm genug, wird Fabio auch noch in den Zivildienst berufen. Dabei wollte er nach Sevilla und ein Mädchen kennenlernen. Stattdessen soll er als Erzieher in die Apuanischen Alpen. Schon kurz nach seiner Ankunft merkt Fabio jedoch, dass es in dem (fast) menschenleeren Kloster schon lange keine Schule mehr gibt, sondern nur einen eigenwilligen 80-jährigen Priester im Jogginganzug ...
Ein humorvoller und kluger Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft, der Antworten auf die kleinen und grossen Fragen des Lebens bereithält.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Was ist das Richtige?
Fee04 am 17.12.2023
Bewertungsnummer: 2090013
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
“Vom Mut, das Glück zu suchen” von Fabio Genovesi handelt von dem 24jährigen Fabio, der nach dem Tod seiner Cousine in deren Fußstapfen treten und ihren Traum als Anwältin zu arbeiten für die Tante und seine Eltern leben soll. Oder ist es nur sein Gefühl, eine Erwartung erfüllen zu müssen?
Als Wehrdienstverweigerer wollte Fabio mit seinen Freunden in Sevilla feiern und endlich seine Unschuld verlieren. Frauen gab es wohl dort ohne Ende. In drei Tagen wollte er zu seinen Freunden stoßen, als er die Nachricht bekam, zum Zivildienst als Erzieher nach Apennin aufzubrechen. In eine private Mittelschule in einem Priesterkonvent.
Wenigstens verpasste er somit nicht den Giro d’Italia.
Als Fabio in dem Konvent angekommen ist, findet er keine Kinder vor. Nur ein verlassenes Anwesen mit Don Mauro als Hausmeister und dem Direktor Don Basagni, der sein Zimmer nicht mehr verlässt und den einzigen Fernseher des Konvents besitzt.
Deshalb muss Fabio nun den Giro im Radio anhören.
Marco Pantani, vier Jahre älter als Fabio und ein Champion, was den Radsport betrifft.
Endlich ist er nach einigen Ausfällen wieder dabei und bereitet sich auf den Giro vor.
Marco fährt bereits als Kind unglaublich gerne auf Berggipfel und nun, als Jungspund, fliegt er hinauf.
Denn Steigungen sind für ihn alles, ohne Steigungen hat das Radfahren für Marco keinen Sinn. Deshalb sind auch die ersten Etappen des Giro sinnlos für ihn und er fällt bis zur ersten Steigung immer weiter zurück. Dann aber greift er an und macht einiges an Zeit gut.
Fabio fiebert mit Pantani am Radio mit, während dessen Don Basagni Erdnuss essend die Etappen am Fernsehgerät schaut. Während den Tagen als Pförtner, einen Erzieher brauchst man ohne Schüler nicht mehr im Konvent, kommen sich der Padre und Fabio näher, auch wenn Fabio oftmals nicht alles versteht, was der Padre ihm mit seiner unfreundlichen Art und seinen Beschimpfungen mitteilt. Doch der Padre lässt Fabio oft nachdenklich zurück.
Nur eins ist sicher, Zeit ist für Don Basagni ein großes Thema.
Seine Armbanduhr steht deshalb still. Auch für Fabio gilt es, keine Zeit zu verlieren. Er muss schnellstmöglich den Beleg für den Aufschub des Wehrdienstes finden.
Zeit ist es auch, welche Marco Pantani auf der Küstenstraße verloren hat.
Für Marco Pantani ist Zeit ein extrem wichtiger Faktor.
Alles entscheidend im Radsport und die Zeiger der Stoppuhr sind gnadenlos.
Alles steht in Verbindung und Zeit ist das Übel.
Der Autor verbindet die beiden Leben von Marco und Fabio. Es dreht sich beim Radsport nicht nur um Kraft und Ausdauer, sondern auch um Mut. Mut, etwas Neues zu wagen. Marco versucht immer wieder auszubrechen, ist nicht vorhersehbar und begeistert damit seine Fans.
Fabio hingegen fehlt der Mut, aus seinem vorgeplanten Leben auszusteigen. Er hat Angst seine Familie zu enttäuschen und fragt sich immer, was ist das Richtige im Leben.
Sein Idol Jim Morrison erklärt es ihm im Traum:
Wie hast du begriffen, ob es das Richtige war? Wie kann ich das begreifen? fragt Fabio sein Idol.
“Die Frage ist: Wenn es das Richtige ist, den Piepmatz rauszuholen und ihn allen zu zeigen, würdest du es dann tun?(S.284).
Nein, ich glaube nicht.
Was bringt es also, dir zu sagen, was das Richtige ist, wenn du es dann nicht tust?”
Der Autor beschreibt die Leben der Protagonisten und deren Charaktere sehr intensiv und ausführlich. Er schreibt über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem bettlägerigen Padre und dem angehenden Anwalt Fabio und die gemeinsame Leidenschaft für den Giro d’Italia. In den Dialogen zwischen den Beiden geht es um Fragen des Lebens und den Mut, das eigene Glück zu suchen.Der Padre zeigt Fabio, welche Macht gewisse Taten haben.
Ein unglaublich berührender Roman über die kleinen und großen Fragen im Leben.
Zu erfahren, dass das schönste Glück ist, andere glücklich zu machen. Und das man nichts werden muss, weil man schon jemand oder etwas ist.
Der Autor beschreibt unglaublich schön die Landschaft beim Giro, die Widrigkeiten und emotionalen, sowie körperlichen Empfindungen.
Auch werden die Erwartungen und Schuldgefühle aufgearbeitet, die Hoffnungen und Leidenschaften wieder entdeckt.
Flüssig und unterhaltsam wird man von dem Autor mit auf den Weg genommen und stellt sich mit den Protagonisten den Hürden.
Nachdenklich, voller Freude, Liebe und mit viel Mut im Herzen schließt man das Buch.
Eine große Leseempfehlung.
Ein Roman über das was uns verbindet, uns Kraft und Mut gibt weiterzumachen
Sue aus Uelzen am 13.12.2023
Bewertungsnummer: 2087420
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
"Das Leben ist voller Wunder, wie soll man sich nur für eins entscheiden? Du liegst da und schaust sie an, all diese vielen Möglichkeiten ringsum, und denkst, dass du mindestens tausend Leben bräuchtest, um eine vernünftige Anzahl davon auszuprobieren. Tausend Leben haben wir aber nicht, deshalb machen wir nichts und werfen so das einzige Leben weg, das uns gegeben ist."
Fabio Genovesi liefert uns mit seinem Roman "Vom Mut, das Glück zu suchen" eine Geschichte über Grenzen, die wir uns tagtäglich selbst setzen. Grenzen, die uns einschränken und die vor allem unseren Horizont und unsere Freiheit einschränken. Denn scheinbar Unmögliches wird möglich, wenn wir uns trauen die weiße Linie zu überschreiten ...
Übersetzt wurde dieser Roman aus dem Italienischen von Mirjam Bitter.
Fabio ist 24 Jahre alt und studiert Jura, allerdings eher unfreiwillig, denn eigentlich hasst er es Anwalt zu werden. Da flattert der Bescheid vom italienischen Militär rein, die ihn, als Verweigerer des Militärdienstes, zu einem Zivildienst als Erzieher in einer Klosterschule in den Bergen verbannt hat. Eigentlich waren seine Pläne für den Sommer viel malerischer, wollte er doch mit seinen Freunden in Sevilla feiern und Mädels kennenlernen. Doch statt junger Frauen erwarten ihn nun zwei alte Männer in der nicht mehr existenten Klosterschule...
Insgesamt gesehen ist "Vom Mut, das Glück zu suchen" ein mutiger und Mut machender Roman. Der die Frage stellt, wer oder was uns im Leben Kraft gibt? Manchmal ist es ein anderer Mensch, der uns noch nicht einmal nahestehen muss, und manchmal ist es eine Geste, ein Gedanke oder ein Traum, der tief in unserem Herzen sitzt.
Das wird besonders in den Abschnitten, in denen es um den legendären Radsportprofi Marco Pantani geht, sehr deutlich. Denn dieser hat (zumindest im Buch) den innigen Wunsch für seinen Großvater den Giro d'Italia zu gewinnen. Nach einem schweren Unfall 1995, nach dem es schier nicht möglich schien, je wieder als Radprofi aufs Rad zu steigen, gewann er 1998 sowohl den Giro d'Italia als auch die Tour de France. Das hat seither niemand mehr geschafft. Doch so interessant und inspirierend dieser Part auch war, nahm er für meinen Geschmack jedoch viel zu viel Raum ein. Ich wollte mehr von Fabio und dem alten Padre lesen, um die es doch laut Buchrückseite eigentlich gehen sollte. Die möglichen Weisheiten des alten Padre Don Basagni waren der eigentliche Grund, der mein Interesse an diesem Buch geweckt hatte, was für meinen Geschmack leider etwas zu kurz kam. Was ich hingegen sehr witzig fand war, dass Jim Morrison in Fabios Träumen erschien und ihm kryptische Ratschläge gab. Wenn ich mir das bildlich vorgestellt habe, musste ich immer schmunzeln.
Trotz meiner Kritik an dem ausschweifenden Part über Marco Pantani, war der Roman eine wundervolle und insprierende Lektüre, die mir noch einmal deutlich gemacht hat, dass auch ich in mir selbst errichtete Grenzen habe, die ich erkennen und einfach mal übertreten müsste, um zu schauen was passiert.
"Warum müssen wir etwas oder jemand werden? Warum müssen wir so schnell wie möglich an einem Ort ankommen und verpassen dabei die Aussicht, die wir bei jedem Schritt unseres holprigen Wegs genießen könnten?"