Auf den Spuren des grössten Kunstfälschers aller Zeiten
Der berüchtigte Spion und Kunstrestaurator Gabriel Allon hat seine Geheimdienst-Verbindungen abgebrochen und sich mit Frau und Kindern in Venedig niedergelassen, dem einzigen Ort, an dem er jemals wirklich Frieden gekannt hat. Doch bald stösst er auf die Fälschung eines jahrhundertealten Gemäldes und gerät in ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel. Wenn er den Multimilliarden-Dollar-Betrug an der Spitze der Kunstwelt aufdecken will, muss er selbst eine spektakuläre Täuschung vornehmen und zum Spiegelbild jenes Mannes werden, den er sucht: der grösste Kunstfälscher, den die Welt je gesehen hat.
Gabriel Allon, ehemaliger Mossadchef, setzt sich nach einem bewegten Leben in Venedig mit seiner Familie zur Ruhe. Doch allzu viel Ruhe kann auch nervtötend sein. Zum Glück brauchen Freunde von ihm dringend Beratung und Hilfe, denn auf dem Kunstmarkt werden exquisite Fälschungen enttarnt, wobei die Fälscherbande selbst äußerst skrupellos vorgeht und nicht vor Mord zurückschreckt.
Als gelernter Restaurator und Maler fertigt Gabriel kurzerhand selbst ein paar exquisite Fälschungen an und mischt den Verbrecherring mit seinen eigenen Mitteln auf. Der Plan, die Schuldigen zu enttarnen, ist nicht nur sehr komplex, sondern für Gabriel und seine Helfer geradezu lebensgefährlich.
Man muss schon sehr konzentriert dem Hörbuch folgen, denn es agieren viele Personen und die Verbindungen untereinander sind kompliziert. Vielleicht ist es gerade deshalb so ein spannender Thriller geworden.
Der Sprecher begeistert durch seine Lebendigkeit. Durch ihn wird Hörbuch fast zum Kinoerlebnis.
Porträt einer Unbekannten
Klara am 03.10.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
„Die Fälschung“, der 22. Band von Daniel Silva, ist kein Spionageroman, wie man es von den Vorgängerbänden gewohnt ist, denn Allon ist nicht mehr Chef des Mossad. Er verbringt seine Zeit mit seiner Frau Chiara und den Kindern Irene und Raphael in Venedig, wo er sich von einer Verletzung, die ihn fast das Leben gekostet hätte, erholt. Später soll er die Gemälderestaurierung der Tiepolo Restaurations Company leiten, deren Geschäftsführerin Chiara wird. Eines Tages meldet sich Julian Isherwood bei Allon. Er hat einen Brief von einer gewissen Madame Valerie Bérrangar erhalten. Sie hatte gelesen, dass Isherwood Fine Arts das Porträt einer Unbekannten, Öl auf Leinwand, 113 mal 92 Zentimeter, des flämischen Barockmalers Anthonis van Dyck für mehrere Millionen Pfund verkauft hat, und dass es sich möglicherweise um eine Fälschung handeln könnte. Bevor Isherwood sich mit Madame Bérrangar in Bordeaux treffen kann, verunglückt diese tödlich. Isherwood war sich vor dem Verkauf sicher, dass das Gemälde ein Original ist. Er hat es an Masterpiece Art Ventures, einem auf Kunstwerke spezialisiertem Hedgefonds verkauft. Sollte das Bild eine Fälschung sein, wäre Julian ruiniert. Er bittet Allon sich der Sache anzunehmen. Was hatte Madame Bérrangar zu erzählen?
Wenn Fälscher eine hervorragende Kunstfälschung schaffen, müssen sie die Technik, den Stil und die verwendeten Materialien der Künstler, die sie imitieren, meisterhaft nachahmen. Auf diesem Gebiet ist Allon ein Meister, da er der weltbeste Restaurator ist. Um die Fälschersyndikate zu täuschen und zu ködern, fälscht Allon in kürzester Zeit vier Werke alter Meister und gewährt so auch dem Leser einen sehr lohnenden Einblick in den weitgehend unregulierten Kunstmarkt, wo die unvorstellbar Reichen bereit sind, Millionen für die begehrten Gemälde auszugeben.
Daniel Silva bleibt für mich der unbestrittene Meister der Darstellung von internationalen Intrigen. Der Roman ist wieder sehr spannend mit unerwarteten, teilweise schockierenden Handlungsumschwüngen vor allem bei der Auflösung. Ich fand es auch erfreulich, dass es in diesem Buch an keiner Stelle um aktuelle Politik oder die Pandemie geht. Ein sehr empfehlenswerter Roman!