Ferdinand von Schirach spricht selbst: Ein ebenso mutiger wie persönlicher Monolog, ein literarisches Spiel
Ferdinand von Schirachs neues Buch »Regen« ist eine Erzählung in Form eines Theatermonologs, den Ferdinand von Schirach ab Herbst 2023 im Rahmen einer grossen Premierentournee auf zahlreichen deutschen Bühnen selbst sprechen und aufführen wird: Ein Mann kommt durchnässt aus dem Regen in eine Bar - auf die Bühne - und denkt über Verbrechen und Strafen nach, über das Grossartige und das Schreckliche unserer Zeit, über die Würde des Menschen und über sein Leben. Über den Verlust, die Einsamkeit, das Scheitern und vor allem die Liebe.
Esther N. (Mitglied der Book Circle Community) am 27.11.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Diese kurze Geschichte dreht sich um einen Mann, vom Regen durchnässt, der einen inneren Monolog über sein Leben führt. Ich habe mit “Regen” mein erstes Buch von Ferdinand von Schirach gelesen und bin begeistert. Das einzige Problem mit diesem Buch ist, dass es viel zu kurz ist. Diese kurze Lektüre hat aber mein Interessen am Schriftsteller geweckt und ich freue mich auf künftige Lesezeit mit ihm.
Klare Worte meets trockenen Humor
hamburg.lesequeen aus Bargfeld-Stegen am 23.11.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
REGEN
Ferdinand von Schirach
„[…] Ambivalenz. Das ist das Schlüsselwort unserer Zeit: Ambivalenz. Es ist heute nicht mehr möglich, etwas zu sagen, ohne sofort das Gesagte wieder in Frage zu stellen. Ambivalenz - das ist der Kern unserer sich ständig verfeinernden Zivilisation.“ (S. 31)
Unser Protagonist wurde zum Schöffen berufen. Doch dieser fühlt sich nicht in der Lage, dieser Berufung nachzukommen. Nicht, dass er es nicht könnte, weil er zum Beispiel gerade verhindert oder krank sei. Nein, Schöffe zu sein bedeutet über andere Menschen zu urteilen, Recht zu sprechen, und es setzt eine Kompetenz voraus - eine Kompetenz, die er als langweiliger Schriftsteller nicht hat, so meint er.
Und so reflektiert unser Protagonist sein Leben und kommt vom Höckchen auf Stöckchen: Er erzählt von Hemingway, den griechischen Göttern, bleibt bei einem Frühstück mit Tiffany und erklärt uns den wahren Grund, warum viele Tropenstrände weiß sind, bis hin zu Willy Brand.
Es ist ein wahrer Erguss, der über uns einhergeht - erzählt, wie wir es von Ferdinand von Schirach gewohnt sind, in einer sachlichen, vollkommenen und schlichten Sprache.
Die Zeilen über die Ambivalenz im Leben, der Part mit den Papageifischen und dem Cabrio sowie die 80/20%-Variante haben mich vortrefflich unterhalten, dabei muss erwähnt werden, dass die Geschichte nur 57 Seiten umfasst. Anschließend ist noch ein großartiges Interview mit dem Autor abgedruckt, dass man aber auch online finden würde.
Fazit:
Klare Worte gepaart mit trockenem Humor, das Buch ein wenig zu kurz, dennoch wunderbar!
4/ 5
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Ein Mann kommt durchnässt aus dem Regen in eine Bar und denkt über Verbrechen und Strafen nach, über das Grossartige und das Schreckliche unserer Zeit, über die Würde des Menschen, die Einsamkeit, die Liebe, den Verlust und das Scheitern.
Ferdinand von Schirach hat mich wieder einmal aus den Socken gehauen und mich wunderbar unterhalten, gar auch zum Lachen gebracht. Es war wunderbar und unvergesslich.
Ergänzt wird das Buch mit einem Interview mit dem Autor, das ebenfalls sehr interessant und unterhaltsam ist.