
Beschreibung
Details
Einband
Taschenbuch
Erscheinungsdatum
15.09.2023
Herausgeber
zum Winkel ElaVerlag
Orlanda Verlag GmbHSeitenzahl
252
Maße (L/B/H)
20.4/13.2/2.5 cm
Gewicht
358 g
Auflage
2. Auflage
Originaltitel
Coeur du SahelÜbersetzt von
Zum Winkel Ela
Sprache
Deutsch
ISBN
978-3-949545-39-9
Lebhaft, liebenswert, manchmal verzweifelt, träumen die jungen Frauen in Kamerun von Erfolg, Freude oder Liebe.Im äussersten Norden Kameruns, wo der Klimawandel und die Angriffe von Boko Haram wüten, beschliesst die fünfzehnjährige Faydé, ihr Dorf zu verlassen und nach Maroua zu gehen, um dort als Hausangestellte zu arbeiten und so ihre Mutter und ihre Geschwister unterstützen zu können.Faydé lernt die zermürbende Realität ihres neuen Arbeitsplatzes kennen und erfährt die offene Verachtung der Oberschicht gegenüber Menschen ihres Standes. Schnell erkennt sie die ungeschriebenen und gnadenlosen Regeln, die sie unter anderem zu einer potenziellen Beute für die Männer des Haushalts machen. Trotz der Widerstände kämpft Faydé gemeinsam mit ihren Freundinnen ums Überleben und um den Aufbau einer Zukunft.Lebhaft und liebenswert, manchmal verzweifelt, träumen sie von Erfolg, Freude oder Liebe. Wie werden sie es schaff en, sich in dieser Umgebung, in der ihr Schicksal vorgezeichnet scheint, einen eigenen Weg zu bahnen?Djaïli Amadou Amal wirft mit Im »Herzen des Sahel« einen schonungslosen Blick auf die Lage der Frauen in Kamerun und beweist erneut, was für eine wunderbare Erzählerin sie ist.
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Nur Dienstboten
clematis am 13.07.2024
Bewertungsnummer: 2243762
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Die fünfzehnjährige Faidé verlässt ihr ärmliches Dorf in Nordkamerun, um in der Stadt Geld zu verdienen, damit sie ihre Mutter und ihre jüngeren Geschwister unterstützen kann. Schon bald merkt das junge Mädchen, dass man auf Menschen wie sie herabsieht, Dienstboten wie Menschen zweiter Klasse behandelt, junge Hausmädchen oft Freiwild für die Männer im Haus sind. Eine schwierige Phase in Faidés Leben beginnt, zumal sie sich noch in den falschen Mann verliebt.
Klimakrise, Boko Haram und eklatante Standesunterschiede baut Djaïli Amadou Amal in diesen sehr persönlichen Roman ein. Hauptsächlich geht es aber darum, wie ein junges Mädchen für sein Leben und Überleben sorgt und trotzdem immer wieder Prügel vor die Füße bekommt, weil in der Sahelzone andere Gesetzte gelten, keine Gleichberechtigung herrscht zwischen Arm und Reich, Christ und Muslim, Mann und Frau. Treffend beschreibt die Autorin Faidés Situation und führt dem Leser eine fremde Welt vor Augen. Trotz der sehr realistischen Szenen und der Tatsache, dass wahre Vorkommnisse Pate stehen für diese Geschichte, bleibt sie mir doch über weite Strecken fremd, kann mich das Schicksal der gut charakterisierten Figuren nicht wirklich berühren. Interessant und aufschlussreich ist sie aber allemal.
Ein ungewöhnlicher Roman über den Überlebenskampf in Kamerun, wenn man zu den Ärmsten der Armen gehört, eindrücklich und informativ erzählt.
Frauen in Kamerun
Bewertung am 25.11.2023
Bewertungsnummer: 2075416
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Die 15-jährige Faydé lebt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in den Bergen Kameruns. Seit ihr Vater nach einem Angriff der Terrormiliz Boko Haram verschwunden ist, muss sie mit für den Lebensunterhalt der Familie sorgen. Doch Ernteausfälle und ausbleibender Regen sorgen dafür, dass die Lebensumstände immer schwieriger werden. Faydé beschließt, wie ihre Freundinnen in die nächstgelegene Stadt Maroua zu gehen, um als Dienstmädchen zu arbeiten. Für ihre Mutter Kondem ist es eine Ironie des Schicksals, dass ihre Tochter den gleichen Weg wie sie einschlagen will. Dienstmädchen zu sein, bedeutet nichts anderes, wie eine Sklavin einer reichen Familie ausgeliefert zu sein.
Hatte sie sich doch ein besseres Leben für sie vorgestellt, doch das Schulgeld kann sie schon lange nicht mehr aufbringen. Kondem weiß, die schönen Kleider und Geschenke, die die Mädchen aus der Stadt mitbringen, sind nichts gegen die Gefahren, die auf Faydé warten.
Faydés Alltag als Dienstmädchen ist von harter Arbeit bestimmt. Ihr Lohn von 8000 Franc entspricht gerade mal dem wöchentlichen Taschengeld der verwöhnten Tochter des Hauses ihres Dienstherrn. Für die drei Ehefrauen und ihre Kinder ist Faydé eine Kaano, was so viel wie »untere Schicht« bedeutet. Offene Verachtung und Erniedrigung schlägt ihr entgegen, Beschimpfungen, Gewalt und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung. Doch Faydé und ihre Freundinnen lassen sich ihren Traum von einem besseren Leben nicht nehmen.
Der Hauslehrer der Kinder, Boukar, in den sich Faydé heimlich verliebt, könnte ihre Chance sein, denn er erkennt ihr Potenzial und will, dass sie ihren Schulabschluss nachholt.
Die kamerunische Autorin zeichnet ein sehr klares, schonungsloses Bild ihres Landes, der tiefen Kluft zwischen den Gesellschaftsschichten, der unüberwindbaren Klassenunterschiede. Sie zeigt, wie Frauen in den Traditionen und Kulturen verhaftet sind, ihre Bestimmung stillschweigend zu ertragen haben. Mädchen werden entführt, zwangsverheiratet, Polygamie ist an der Tagesordnung. Eine zutiefst patriarchalische Welt, in der die jungen Frauen beginnen, um ihre Selbstbestimmung zu kämpfen. Doch kann das gelingen, wenn man den Angriffen der Boko Haram ausgesetzt ist und täglich ums Überleben kämpfen muss?
Der Schreibstil der Autorin ist einfach und wechselt immer wieder in berichtende Passagen, was bei mir dazu führte, dass ich den Tiefgang vermisst habe und kaum eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen konnte. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.