Der Krieg zwischen Engeln und Teufeln ist vorüber, übrig geblieben sind nur Asche und Wut. Eine Wahrheit in den falschen Händen, und plötzlich hängt das Schicksal der Erde am seidenen Faden. Niranjana: Wenn es um das Los der Welten geht, ist kein Preis zu hoch. Taiowa: Auch nicht die eigene Freiheit? Wir müssen zahlen, damit alle anderen leben? Davon war nicht die Rede, als Vater uns Unsterblichkeit versprach. Zoé: Ihr beiden wollt die Opfer dieser Geschichte sein? Sagt das mal Zyan ... Oh, halt. Geht nicht. Er ist tot, weil ihr euch für Götter haltet. Aber ihr könnt bluten - und das werdet ihr.
Kein klassisches „Gut-gegen-Böse“, gutes Namensgedächtnis empfehlenswert
Antje aus Stuttgart am 18.02.2024
Bewertungsnummer: 2134011
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Erzählt wird die Handlung aus vier Perspektiven: die der Halbgeschwister Niranjana und Taiowa, die als Teufelin und Engel kaum unterschiedlicher sein könnten, sowie Niranjanas Ziehsohn Eldur und die Dunkelteufelin Zoé, die einen persönlichen Rachefeldzug gegen Niranjana führt.
Zoé fand ich zu Beginn nervig; manchmal wirkt wie zwischen Naivität und kindlichem Trotz gefangen. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich aber stark weiter und war am Ende meine Lieblingsfigur.
Das Setting teilt sich in drei Welten auf: Himmel, Hölle und die Menschenwelt. Dabei entspricht die Aufteilung nicht dem klassischen „Gut-gegen-Böse“, denn der Hauptkonflikt der Geschichte spielt sich zwischen den Teufeln in der Hölle ab, was ich ebenso spannend fand wie die Frage, die immer wieder aufgeworfen wird: Wie weit bist du bereit zu gehen? Welche Opfer wirst du bringen um dein Ziel zu erreichen?
Was mir nicht so gut gefallen hat waren die Vorstellungen von Taiowas und Niranjanas Gefolge, bei denen jeweils in einem kurzen Abschnitt sehr viele Namen aufgelistet wurden. Mir hat für die meisten Figuren der Bezug zur Handlung oder ein Wiedererkennungsmerkmal gefehlt. Dadurch konnte ich mir bei manchen Namen bis zum Ende nicht merken, zu welchem Gefolge sie gehören oder wer genau das war.
Das lässt sich durch einen (oder häufigeren) Blick ins Glossar lösen, fand ich aber trotzdem etwas anstrengend.
Die Handlung, die am Anfang noch recht einfach und überschaubar wirkt, gewinnt im Verlauf der Erzählung deutlich an Komplexität, was ich sehr gut fand. Auch die Figuren selbst sind größtenteils sehr komplex und was erst wie ein Fehler oder unlogisch wirkt, lässt sich später doch erklären, sodass es mir viel Spaß gemacht hat die Welt der Geschichte zu entdecken.
Insgesamt eine interessante Fantasy-Geschichte auf die man sich aber einlassen muss; ich empfehle zum Lesen etwas Geduld (und am besten ein gutes Namensgedächtnis).
Lesehighlight!
Bewertung am 13.01.2024
Bewertungsnummer: 2108142
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Mit »Zeit des Zwielichts« ist Eileen Stortz ein packender Noir-Fantasy-Trilogieauftakt gelungen, der durch einen detaillierten Weltenbau, nervenaufreibende Action, eine düstere Atmosphäre, mitreißende Gefühle und Charaktere jenseits von Gut und Böse ein wahres Lesehighlight ist.
Engel und Teufel, Himmel und Hölle: Aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt Eileen Stortz in ihrem Noir-Fantasy-Trilogieauftakt eine epische Geschichte mit düsterer Atmosphäre, einer Vielzahl an Figuren und einem komplexen Weltenbau. Tatsächlich könnte man von der Erschaffung eines ganzen Universums sprechen, dessen Charaktere sich in moralischen Grauzonen bewegen. Eileen Stortz zeichnet in "Zeit des Zwielichts" das ungeschönte Bild einer rauen und düsteren Welt, innerhalb derer sich ein blutiger Krieg anbahnt. Magie, Macht, Unsterblichkeit, Einsamkeit, Verlust, Krieg, Liebe, Rache, Freundschaft, Verantwortung, Treue, Familie, Geheimnisse, Gefahren – all diese Themen spielen eine zentrale Rolle und dann steht auch noch das Schicksal des gesamten Planeten auf dem Spiel!
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Motive der Figuren, ihre Beweggründe, durchweg nachvollziehbar und authentisch waren. Auch der grundlegende Konflikt wirkte kein bisschen gekünstelt und hat sich perfekt in die erschaffene Welt eingefügt. Diese war so überzeugend und detailreich gestaltet, dass ich beim Lesen wirklich das Gefühl hatte, mich in einer anderen Welt zu befinden. "Zeit des Zwielichts" hat mich auf eine Reise voller Emotionen geschickt, mich mitleiden, mitlachen und um die Figuren fürchten lassen. Die Handlung stand nie still, ständig ist irgendwas passiert, entweder etwas Actiongeladenes oder etwas Emotionales, sodass das Buch mich die ganze Zeit über fest im Griff hatte.
Sprachlich hat mir "Zeit des Zwielichts" auch sehr gut gefallen. Eileen Stortz nutzt einen sehr visuellen, atmosphärischen Stil, der super mit Welt, Figuren und der allgemeinen Handlung harmoniert. Auch Pacing und Lesefluss sind sehr angenehm, genauso wie das Verhältnis von Dialog- zu Beschreibungsanteilen.
Einziger Kritikpunkt ist die hohe Komplexität der Geschichte und des Weltenbaus, durch die es anfangs schwierig ist, sich in der Geschichte verlieren zu können.
»Zeit des Zwielichts« von Eileen Stortz, erschienen über das TBR-Schreibkollektiv, ist eine epische Noir-Fantasy-Geschichte über Magie, Krieg, Liebe, Freundschaft und Geheimnisse. Ich vergebe 4,5/5 und bedanke mich herzlichst für das Rezensionsexemplar!