Zwei verschwundene Personen, eine Leiche, ein sagenumwobener Schriftsteller und eine junge Autorin, die tief in das undurchdringbare Netz aus Familiengeheimnissen hineingezogen wird …
Hope und Cole Trapp, Ehefrau und Sohn des berühmten Krimischriftstellers Sebastian Trapp, sind verschwunden. Seit 20 Jahren gibt es keine Spur von ihnen. Wurden sie entführt und ermordet? In Verdacht gerät Trapp. Als Nicky Hunter engagiert wird, um Trapps Memoiren zu verfassen, stösst sie auf ein undurchdringbares Netz aus Geheimnissen. Nach und nach taucht Nicky tiefer in die Familiengeschichte ein und kommt der Lösung des Verbrechens immer näher – und damit auch dem Täter. Doch dann geschieht ein Mord, eine weibliche Leiche treibt im Teich des Hauses ...
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»The Woman in the Window – Was hat sie wirklich gesehen?«
Sehr mysteriös wird die Geschichte erzählt. Die Geschehnisse ziehen sich so langsam, dass es häufig langweilig wird. Jeder Charakter hier hat etwas zu verbergen. Der Autor konnte mich tatsächlich einige Male überraschen. Nach Finns Debütroman „The Woman in the Window“ habe ich sehr hohe Ansprüche auf sein neues Buch gesetzt. Leider war es nicht so. Für „End of story“ habe ich viel länger gebraucht als sonst. Ich konnte leider die Geschichte nicht schnell zu Ende lesen und musste zwischendurch die Lektüre unterbrechen. Es wird ständig um den heißen Brei geredet. Das ist der Roman mit viel Potential, der mich leider nicht überzeugen konnte. Das Manöver mit dem Perspektivenwechsel am Ende wirkte auf mich irgendwie nicht authentisch. An sich ist es eine spannende Story, aber die Umsetzung lässt mich unzufrieden zurück.
Ein Highlight der Kriminalliteratur
Barbaras Bücherbox aus Niederbayern am 11.06.2024
Bewertungsnummer: 2220997
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Als Nicky Hunter von dem bekannten und berüchtigtem Krimischriftsteller Sebastian Trapp nach langer Brieffreundschaft in dessen Haus eingeladen wird, um seine Biografie zu schreiben, kann sie einfach nicht ablehnen. Seit jeher ist sie fasziniert von dem weltberühmten Mann und dessen Schicksal. Denn zwanzig Jahre zuvor sind dessen Sohn und Ehefrau spurlos verschwunden, bis heute gibt es keinerlei Spuren, nur Verdächtigungen, Vermutungen und selbsternannte Privatermittler im Internet.
Vor Ort lernt Nicky eine glamouröse und interessante Familie kennen, über denen trotzdem düster und gefährlich die Vergangenheit schwebt. Plötzlich werden Geheimnisse aufgedeckt, die so lange verschüttet waren, und nicht nur Nickys Leben schwebt in Gefahr …
Natürlich habe ich vor sehr, sehr langer Zeit »The Woman in the Window« gelesen – das ich gut, aber nicht außergewöhnlich fand. Ein, wie ich fand, typischer Domestic-Thriller mit einem übertriebenen Ende. »End of Story« dagegen klang schon vom Klappentext her wie etwas, das genau meinem Geschmack entspricht: düstere Vergangenheit, Schriftsteller und Kriminalromane (nach Acht perfekte Morde von Peter Swanson bin ich da einfach absolut gehyped). Und ich wurde nicht enttäuscht, denn End of Story gehört wohl jetzt zu meinen absoluten Lieblingsthrillern (auch, wenn es, wie ich finde, mehr Krimi als Thriller ist).
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Nicky Hunter, der Frau, die Trapps Biografie schreiben soll, sowie Trapps Tochter Madeleine erzählt. Sehr langsam und zaghaft nähern sich beide der Vergangenheit, ohne dem Leser jemals zu viel zu verraten. Man rätselt und verdächtigt nach jedem Kapitel jemand anderen, obwohl man bis zum Ende hin nicht weiß, ob Trapps Frau und Sohn wirklich tot oder „nur“ verschwunden sind. Spannend von Seite eins an und großartig erzählt.
»Sie hat das Gefühl, dass sich ein Vorhang hebt. Nehmen Sie Platz, Ladys und Gentlemen. Der zweite Akte beginnt.«
Warum das Buch aber für mich aus der Thrillermasse so heraussticht, ist der Schreibstil. AJ Finn schreibt großartig. Die Sätze sind so gut formuliert, dass man teilweise denkt, man lese eine Sherlock-Holmes-Geschichte, die ins moderne Zeitalter versetzt wurde. Jeder Satz scheint wohlüberlegt zu sein, die Charakterisierung (vor allem Sebastian Trapp) ist großartig – hätte es den Mann gegeben, ich hätte ihn geliebt und wäre ihm ebenso verfallen, wie unzählige andere.
»Er ist wie Feuer. Du willst dich neben ihn setzen und deine Hände wärmen.«
Gleichzeitig spürt man die Gefahr, die von ihm ausgeht – auch, wenn man sie nicht greifen kann.
Himmel, war das gut! Absoluter Thriller-Tipp, wenn ihr nicht den hundertsten Domestic-Thriller lesen wollt, in dem eine „schwache“ Ehefrau von ihrem Mann/Partner kleingehalten wird.
Aber seid offen für das Ende.
»Die Vergangenheit liegt nicht hinter uns. Sie liegt auf der Lauer.«