Kadou Mahisti, der schüchterne Prinz von Arașt, ist überfordert, als seine Schwester eine Tochter zur Welt bringt. Noch in derselben Nacht wird in eine der Gilden des Königreichs eingebrochen. Kadou muss sich mit einem mächtigen Botschafter anlegen, der zugleich der Vater der neugeborenen Prinzessin ist.
Die Auseinandersetzung endet für Kadou mit einer Demütigung.
Um seine Loyalität gegenüber der Königin zu beweisen, erklärt sich Kadou bereit, den Einbruch aufzuklären. Ihm zur Seite steht sein neu ernannter Leibwächter, der gutaussehende Evemer. Doch der begegnet Kadou nur mit kalter Feindseligkeit.
Während die beiden einer Verschwörung auf der Spur kommen, die nicht nur das Königshaus, sondern die Stabilität des gesamten Reiches gefährdet, kommen sie sich langsam näher. Beide müssen lernen, über sich hinauszuwachsen, um ihr Zuhause zu schützen und ihrer neuen Liebe eine Chance zu geben.
Zu Beginn war ich etwas überfordert mit dieser neuen Welt und all den Charakteren. Doch viele unbekannte Begriffe haben sich durch das Lesen und Eintauchen in diese Welt erschlossen. Hilfreich wäre noch eine Karte zu Beginn des Buches gewesen. Interessant war hier auch der Einsatz von queerer Sprache, die einen zunächst verwirrt, aber an die man sich mehr und mehr gewöhnt.
Spätestens nach der Hälfte wandelte sich die Überforderung aber in das Gegenteil, denn es kam einfach nichts Neues hinzu. Die Story plätschert so vor sich hin und auch die Love Story ist sehr, sehr langsam voran geschritten. Begünstigt wurde das auch dadurch, dass die Kapitel sehr lang sind und es recht wenig Abschnitte innerhalb der Kapitel gab.
Dazu enthielt es keine großen Überraschungen oder gar Plot Twists, sodass keine Spannung aufkam und ich das Buch nur noch beenden wollte. Der Fantasy-Anteil war dazu noch minimal.
Dabei finde ich es toll, wie die Autorin vor allem den Prinzen Kadou geschaffen hat. Eine schüchterne, verkopfte Persönlichkeit, die in die Rolle des Prinzen hineingeboren wurde. Er war sehr nahbar und toll ausgearbeitet. Manchmal wollte man ihn einfach an den Schultern packen und schütteln.
Auch gut, wenn nicht sogar besser gefallen, hat mir der andere Hauptcharakter Evemer. Seine kühle und regelkonforme Art hat sich im Laufe der Handlung im Zusammensein von Kadou immer weiter aufgeweicht. Seine Entwicklung war schön und anschaulich dargestellt.
In Verbindung mit dem ganzen Rest konnte mich die Geschichte letztendlich nicht überzeugen.
Sehr tolle Protagonisten!
Bewertung am 18.05.2024
Bewertungsnummer: 2203425
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ich hatte wirklich eine tolle Zeit mit diesem Buch. Es ist eine Slow-Burn Bodyguard-Romanze, die in einer queernormativen Fantasiewelt spielt und nebenbei noch wichtige Themen wie Angststörungen behandelt.
Der Schreibstil war exzellent, der Aufbau der Welt auch ziemlich gut, und die Charaktere haben das Buch für mich ausgemacht. Ich würde gerne sagen, dass die Hauptfiguren erfrischend neu waren, aber das ist nicht ganz richtig. Es stimmt zwar, dass der erste Eindruck, den ich von ihnen hatte, nicht ganz zutreffend war - so haben sie mich am Ende sowohl mit ihren individuellen Eigenschaften als auch mit der Art und Weise, wie sie miteinander interagieren, überrascht -, aber ich denke, dass sie für mich neu waren, weil die Autorin zwei komplexe und realistische Charaktere geschaffen hat, die einige Eigenschaften haben, die ich schon oft in Büchern gesehen habe, nur nicht in dieser Mischung. Es ist, als hätte sie einige bekannte Zutaten genommen und sie zu einem schmackhaften neuen Rezept gemischt. Das Ergebnis hat mir gut gefallen und ich habe Kadou und Evemer und ihre Beziehung ins Herz geschlossen.
Mir hat auch gefallen, wie die Autorin es geschafft hat, Misskommunikation und Missverständnisse zu vermeiden, selbst mit zwei manchmal ziemlich ahnungslosen und vergesslichen Hauptfiguren. Was ich mir noch gewünscht hätte wäre ein etwas ausgefeilterer Plot und das man nicht den Haupttwist komplett vorausahnen kann. Ein paar Überraschungen hier und da wäre super gewesen.
Zudem hätte ich gerne gesehen, dass Kadou und Evemer tatsächlich ein bisschen zusammen sind, und ich habe das Gefühl, dass das Ende ein bisschen überstürzt war - aber ich habe meine Zeit mit der Geschichte trotzdem sehr genossen! Deshalb kann ich das Buch auch weiterempfehlen :)