Bern, Schweiz. Eine junge Frau wird tot in ihrem Bett gefunden. Der Fall scheint klar. Ihr Bruder hat sie im Affekt erwürgt, weil sie den serbischen Freund der Familie nicht heiraten wollte. Doch sie war schwanger: von ihrem Chef, einem verheirateten Schweizer Bankier. Georg Muff, Ermittler der Kripo Bern, glaubt, es stecke mehr dahinter. Auf der Suche nach der Wahrheit gerät er ins Fadenkreuz der Mächtigen. Zusehends auf sich allein gestellt, ermittelt er weiter und stösst auf skrupellose Machenschaften, die bis in hohe politische Kreise reichen...
Die junge Serbin Mila Illic liegt erwürgt in ihrem Bett. Eine Nachbarin hatte beobachtet, dass ihr Chef und Sugardaddy, der bekannte Berner Bankier Stefan Egger, vorher bei ihr war und es einen lauten Streit gab. Aber auch Milas Bruder Aco war an diesem Abend noch bei ihr. Hat er seine schwangere Schwester umgebracht, weil sie den für sie ausgesuchten Mann aus Serbien nicht heiraten wollte?
Georg Muff und seine schwangere Kollegin Melanie Neff, beide Ermittler bei der Kripo Bern, ermitteln sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld des Opfers. Hier stoßen sie auf allerlei illegale Machenschaften, die bis in die hohen Kreise der Schweizer Politik reichen. Und es wird nicht bei der einen Toten in diesem Umfeld bleiben.
Georg Muff lerne ich zusammen mit seinen Freunden Tom, Max, Sascha und Patrick wie zufällig außerhalb seines Arbeitsumfeldes bei einer Partie Schach kennen. Auch sonst erfahre ich von dem mir sofort sympathischen Kommissar einiges aus seinem privaten Umfeld. Wie er seinen Bruder Yannick verloren hat, für dessen Tod er sich heute noch schuldig fühlt. Jede Woche besucht er seine Mutter Christina im Altenpflegeheim Schloss Worb. Und seine Freundin Chloé steht mitten im Migrationsverfahren und droht abgeschoben zu werden. Alles keine einfachen Sachen für den Polizisten, der einen Mord aufzuklären hat, der immer weitere Kreise zieht
Den Kriminalroman habe ich durch den flüssigen und leicht zu lesenden Erzählstil von Matthias Beland sehr schnell ausgelesen. Die Geschichte ist so interessant und facettenreich, dass die Seiten nur so dahin fliegen.
Die Spannung baut sich ab Beginn langsam auf, steigt durch verschiedene nicht vorhersehbare Wendungen hoch an und hält sich bis zum Schluss auf diesem hohen Niveau. Es gibt auch ein paar Szenen bei denen ich schmunzeln musste und die die Ermittlungen ein klein wenig auflockern.
Ich lerne sehr viele unterschiedliche Menschen kennen, die ich dank der detailreichen Beschreibungen des Autors gut in mein Kopfkino integrieren kann. Manch einer von ihnen hat für mich das Potential zu einem Mörder. Ihn und seinen Lebenslauf, der ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist, lerne ich auch kennen. Ich bin immer wieder entsetzt, wie Menschen zu dem werden können bzw. was manche Erfahrungen aus ihnen machen können.
Die Geschichte ist in Bern angesiedelt und erhält dadurch den lokalen Anstrich. Durch die bildhaften Beschreibungen habe ich Lust bekommen die Schweizer Hauptstadt auch mal zu besuchen.
Ein spannender und atmosphärisch aufgeladener Krimi mit gesellschaftspolitischen Bezügen, der mich rundherum sehr gut unterhalten hat. Mit einem Ermittler, von dem ich gerne mehr lesen möchte.
Kann ich sehr empfehlen
Tobias Prakenings aus Mecklenburg am 15.08.2024
Bewertungsnummer: 2267714
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ermittler Georg Muff wird zu einem mysteriösen Mordfall gerufen, unterstützt von seiner Kollegin Melanie und unter dem strengen Blick seines Chefs Ochsner, der mit seinem schroffen Ton zusätzlichen Druck aufbaut. Im Schlafzimmer entdeckt Georg die Leiche einer jungen Frau, die tot in ihrem eigenen Bett liegt. Die Ermittlungen konzentrieren sich schnell auf das unmittelbare Umfeld des Opfers. Zunächst scheint der Fall klar zu sein. Ihr Bruder wird verdächtigt, sie im Affekt erwürgt zu haben, doch als die Nachbarin Paula den Ermittlern verrät, dass das Opfer Mila eine Affäre mit einem mächtigen Bankier hatte, wird Georg Muff klar, dass der Fall viel komplexer ist, als es anfangs den Anschein hatte. Während persönliche Probleme seine Arbeit zusätzlich erschweren, wächst die Bedrohung, und der Fall droht alles zu übersteigen, was Georg bisher erlebt hat.
Wird es Georg gelingen, den wahren Täter zu entlarven? Und bringt ihn die Wahrheit möglicherweise selbst in Gefahr?
Kann Georg neben der Ermittlung seine privaten Probleme bewältigen? Oder geraten diese außer Kontrolle?
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Der Krimiroman überzeugt mit einem starken Protagonisten in Georg, der durch seine Charaktertiefe und Entschlossenheit besticht. Sein Chef hingegen blieb für mich in seiner Darstellung blass und konnte in der Art und Weise nicht vollständig überzeugen. Die Kapitellängen hat der Autor geschickt gewählt, weder zu lang noch zu kurz, was den Lesefluss angenehm gestaltet. Der Schreibstil ist einfach und flüssig, wodurch man mühelos in die Geschichte eintauchen kann. Auch das Coverbild passt gut zu einem Krimiroman und zieht den Leser direkt in die düstere Atmosphäre der Handlung hinein. Insgesamt konnte mich die Geschichte von Anfang an fesseln. Auch das Ende der Geschichte fand ich absolut gelungen.
Ich vergebe
5/5 ⭐️