
Bartleby, der Schreiber
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inkl. MwStBeschreibung
Details
Verkaufsrang
59079
Format
ePUB
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
20.12.2023
Verlag
DigiCatSeitenzahl
46 (Printausgabe)
Dateigröße
557 KB
Sprache
Deutsch
EAN
8596547758778
In Herman Melvilles Novelle "Bartleby, der Schreiber" werden zentrale Themen der Existenz und der menschlichen Isolation durch die subtile Interaktion zwischen einem Anwalt und seinem eigenwilligen Schreiber Bartleby untersucht. Der literarische Stil Melvilles vereint Sachlichkeit mit tiefgründiger Symbolik, während die Erzählweise sowohl realistisch als auch allegorisch ist. Im Kontext der amerikanischen Literatur des 19. Jahrhunderts spiegelt das Werk die Widersprüche der damaligen Gesellschaft wider, indem es Fragen zu Arbeitsethos, Individuum gegen den Masseneinfluss und die menschliche Conditio aufwirft, und damit einen Vorläufer des modernen Existentialismus darstellt. Herman Melville, geboren 1819, war ein amerikanischer Schriftsteller, dessen Werke oft von seinen Erlebnissen auf See und seinen tiefen philosophischen Überlegungen geprägt sind. Sein Hauptwerk, "Moby Dick", gilt als Meilenstein der amerikanischen Literatur, jedoch wurde Melvilles Talent zu seinen Lebzeiten nicht immer ausreichend gewürdigt. Seine persönliche Erfahrungen und die Auseinandersetzung mit der menschlichen Condition liessen ihn zu einem sensiblen Chronisten der inneren Konflikte gelangen, was in der Charakterzeichnung Bartlebys eindringlich zum Ausdruck kommt. "Bartleby, der Schreiber" ist ein unverzichtbares Werk, das nicht nur aufgrund seines literarischen Gehalts, sondern auch wegen seiner zeitlosen Fragen nach Freiheit und Identität relevant bleibt. Leser, die an der Erforschung menschlicher Beziehungen und der Absurdität des Lebens interessiert sind, werden von der melancholischen Intensität und den existenziellen Fragestellungen dieser Novelle fasziniert sein. Melvilles feinfühlige Sprache und die dichte atmosphärische Kulisse laden den Leser ein, in die innere Welt Bartlebys einzutauchen und über eigene Existenzfragen nachzudenken.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Ein Klassiker von großer Aktualität
Bewertung aus Bamberg am 13.06.2025
Bewertungsnummer: 2514669
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
»Ach, wir glauben, dass es in der Welt fröhlich zugeht, weil alles Glück zum Licht drängt; weil das Elend sich aber im Dunkeln verbirgt, glauben wir, dass es kein Elend gibt.«
Geschildert wird eine Amtsstube eines Notars an der Wall Street und dessen Schreibern, die alle als Figuren mit Eigenarten geschildert werden. Doch keiner, nicht der nur vormittags leistungsfähige Turkey, nicht der ehrgeizige und unter Verdauungsproblemen leidende Nippers und schon gar nicht der minderjährige Ginger Nut sind so interessant wie Bartleby, der Schreiber, der seinem Job tadellos und mit großem Ehrgeiz nachkommt, aber alle anderen Tätigkeiten, wie das Abgleichen seiner Abschriften, mit den Worten „Ich möchte lieber nicht“ vehement ablehnt. Dabei lässt er sich auf keine Diskussion ein, sondern beharrt wiederholend auf seinem Ausspruch. Irgendwann hört er sogar mit seiner eigentlichen Arbeit auf.
Trotz allem bleibt der Notar geduldig und gutmütig, obwohl dieser sich Sachen herausnimmt, die er bei keinem anderen geduldet hätte.
Ist Bartleby‘s Verhalten also eine Revolution im Stillen, eine friedliche Verweigerung?
Im beigefügten Essay „Vom Drang, das Rätsel zu lösen“ des Übersetzers Karl-Heinz Ott werden verschiedene Ansätze zur Deutung dargelegt und die Ähnlichkeit zu Kafkas Werk beleuchtet, was durchaus einleuchtend ist, da die Situation mit Bartleby für den Notar schier ausweglos erscheint. Ganz egal, was er macht, ob er ihm mit Mitgefühl oder Entschlossenheit entgegnet, Bartleby möchte lieber nichts.
Besonders die genaue, nicht selten zum Schmunzeln animierende Zeichnung der Figuren und die stilvolle Sprache haben dazu geführt, dass ich diesen dünnen Klassiker mit Freude gelesen habe.
Umso erstaunter war ich, dass dieser Text – 1853 in einer Zeitschrift veröffentlicht – erstmals 1946 auf Deutsch erschienen ist und noch später überhaupt Anerkennung gefunden hat und trotz ihrer über 150 Jahre, immer noch – oder jetzt erst recht – aktuell ist.
Von mir eine große Empfehlung für diese Erzählung!