Die drei Ringe
Warum die Religionen erst im Mittelalter entstanden sind
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Details
Verkaufsrang
34738
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
11.07.2024
Verlag
C.H.BeckSeitenzahl
608
Die multireligiöse Welt des Mittelalters – Ein faszinierendes Panorama
In der Parabel von den drei Ringen streiten die Brüder über das Erbe, das sie von ihrem Vater bekommen haben. Juden, Christen und Muslime waren sich im Mittelalter sehr bewusst, dass ihre Traditionen miteinander verwandt sind. Die Historikerin Dorothea Weltecke zeigt, dass ihre konfliktreiche und dennoch gemeinsame Geschichte in dem grossen Raum zwischen Atlantik, Nil und Indus überhaupt erst die exklusiven «Religionen» hervorgebracht hat.
Das Grab des Propheten Ezechiel in der Nähe von Bagdad war im Mittelalter Ziel von jüdischen, muslimischen und christlichen Pilgern. An diesem und vielen anderen Beispielen zeigt Dorothea Weltecke anschaulich, wie intensiv sich die Glaubensgemeinschaften austauschten. Gemeinsam bauten sie eine neue kulturelle Landschaft. Dass ihre Traditionen miteinander verwandt waren, wussten Juden, Christen und Muslime im Mittelalter. In der Parabel von den drei Ringen streiten die Brüder jedoch über das Erbe, das sie von ihrem gemeinsamen Vater bekommen haben. Problematisch für das Verhältnis der Glaubensgemeinschaften zueinander wurden im Mittelalter nicht ihre Wahrheitsansprüche, sondern neue rechtliche Unterscheidungen zwischen Gläubigen, nur Geduldeten und Nichtgeduldeten. Die Theorien und die Gewalt, mit denen diese Ungleichheit fortlaufend begründet und aufrechterhalten wurde, militarisierten die Grenzen zwischen den Glaubenstraditionen. Damit legt das Buch eindrucksvoll eine Schicht der Religionsgeschichte frei, die vom Lavastrom der Polemik verschüttet wurde.
- Ein bahnbrechendes Werk zur gemeinsamen Geschichte von Juden, Christen und Muslimen
- Eine eindrucksvolle Schilderung des gemeinsamen kulturellen Raums zwischen Atlantik und Indus
- Eine neue These zur harten Abgrenzung der Religionen
- Auf der Grundlage zahlreicher bisher nicht beachteter Quellen
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Religionsfreiheit und Toleranz
Bewertung am 20.08.2024
Bewertungsnummer: 2272336
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Die drei Ringe Warum die Religionen erst im Mittelalter entstanden sind.
München 2024, CH BECK, Hardcover (Leinen), 608 S., mit 28 Abbildungen und 4 Karten, ISBN 978-3-406-81192-0
Die drei Ringe in Lessings Ringparabel in Nathan der Weise stehen symbolhaft für die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Die Quintessenz: Alle drei Weltreligionen sind gleichwertig, keine ist der anderen überlegen. Religionsfreiheit und Toleranz sind in der Parabel des Vaters Botschaft. Man frägt sich danach, warum manche Religionsvertreter denn immer noch auf andere herabschauen und diese als `Ungläubige` abwerten. Ungläubige gibt es ja in diesem Sinne sowieso nicht, höchstens Andersgläubige. Und wieso will man dann andere bekehren, wenn die Verwandtschaft der drei Religionen doch Gemeinsamkeiten beinhaltet – Traditionen, deren man sich auch bewusst ist! Dieses arbeitet die Autorin in ihrer gescheiten und tiefgründigen Analyse heraus und sie zeigt, „dass ihre konfliktreiche und dennoch gemeinsame Geschichte ..... überhaupt erst die exklusiven `Religionen` hervorgebracht hat“.
Wenn die Religionen im Mittelalter entstanden sind, was waren sie davor? Kulte, Traditionen, engbegrenzte Gemeinschaften, die sich erst spät in weiten Geflechten vernetzten, in allgemeinen von Gott gegebenen Regelwerken manifestierten und sich über Länder ausbreiteten? Dem geht die Autorin in ihrem ambitionierten Buch nach, einem Werk, das geeignet ist in der Tradition Lessings Wissen, Verständnis und Toleranz zu befördern, das bemerkenswert und beeindruckend ist, zum Verständnis zwischen den Religionen aufrufend. Es ist erschienen in der Historischen Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung, in der herausragende geisteswissenschaftliche Forschungsleistungen präsentiert werden. Über 100 Seiten Anmerkungen, Quellenangaben und ein Personenregister machen es zu einer rundum gelungenen wissenschaftlichen Publikation, unbedingt empfehlenswert für wissenschaftliches Fachpublikum, Geschichts- und Religionslehrkräfte sowie theologisch Interessierte.
Jochen Vatter