München 1902: Der Weg zum Medizinstudium ist für die Freundinnen Lulu, Elsa und Fanny steiniger als gedacht, denn das Königreich Bayern stellt sich weiterhin gegen die Zulassung von Frauen an der Universität. Lulu fürchtet ausserdem, schon an der ersten Hürde, dem Abitur, zu scheitern. Elsa, die als Wärterin am Kinderspital arbeitet, ergeht es nicht besser: Sie wird von einem jungen Assistenzarzt schikaniert, der sie unbedingt loswerden will. Als dann noch ein alter Verehrer auftaucht, gerät sie immer mehr unter Druck. Und auch Fanny, die sich an der Uni als ihr Zwillingsbruder ausgibt, erkennt, dass sie damit ihrem Traumberuf nur bedingt näher kommt. Trotz allem wollen die drei jungen Frauen nicht aufgeben, denn sie wissen, sie sind dazu geboren, Ärztinnen zu werden!
Weil es himmelschreiend ungerecht war, dass die dümmsten Brausebeutel studieren durften, nur weil sie Männer waren, und sie, der keiner das Wasser reichen konnte, nicht.
Weil sie eine Frau war. - Fanny in Goldene Zeiten, die Münchner Ärztinnen –
In München sind auch Anfang 20. Jahrhundert keine Frauen zum Studium zugelassen. Wenigstens ist es Frauen endlich gestattet, ihr Reifezeugnis zu erlangen, was Lulu, Ida und Fanny sofort in Angriff nehmen. Elsa arbeitet weiterhin im Kinderspital und auch sie hofft noch immer auf ein Arztstudium, zudem ist sie auf der Suche nach ihrer unehelichen Tochter. Änny will endlich Klarheit wer Schuld am Tod ihrer Freundin Rosa hat und riskiert dazu sogar ihre Freiheit. Fanny hat es satt, sich für ihren Traum tagtäglich verkleiden zu müssen und Lulu kämpft nach wie vor um das Ansehen ihres Vaters. Auch in Herzensangelegenheiten läuft bei den 5 Freundinnen einiges. Sie lernen sich immer besser kennen und werden zu einer eingeschworenen Frauengruppe und schon bald ist der Traum Ärztinnen zu werden für Lulu, Elsa und Fanny zum Greifen nah. Zudem kommen teils erschütternde Geheimnisse ans Licht.
Fazit:
Ab Beginn des Buches war ich dieses Mal wie gefesselt, die im ersten Band empfundenen Längen waren verschwunden, ich genoss die Geschichte ab der ersten Seite und konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Für mich war es dieses Mal eine perfekte Mischung aus Medizin und Einblick in die unterschiedlichen Leben der fünf Freundinnen. Alle Protagonistinnen sind mir in diesem Band mit ihren so verschiedenen Lebenswegen immer mehr ans Herz gewachsen. Die Charakteren empfinde ich als sehr authentisch erzählt, ich konnte mich sehr gut ins München und in das Leben dieser Zeit einfühlen. Die Anmerkungen am Ende des Buches über Fiktion und Wahrheit in der Geschichte rundet den mehr als gelungenen zweiten Teil dieser Buchreihe ab. Teil 3 erscheint bereits im März, ich freue mich sehr darauf!
Unterhaltsam, Lesenswert, Informativ!
Christiane aus Bremen am 06.02.2025
Bewertungsnummer: 2405503
Bewertet: eBook (ePUB)
Den Roman “Goldene Zeiten, Die Münchner Ärztinnen” hat Ina Bach im Januar 2025 gemeinsam mit dem Verlag Goldmann herausgebracht. Das Cover passt gut in die Reihe und in das Genre. Es handelt sich um den zweiten Teil der Reihe “Die Ärztinnen”. Ich empfehle, diese Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Wir sind im Jahr 1902. Lulu, Fanny und Elsa möchten in München Medizin studieren. Doch der Weg ist nicht leicht. Das Königreich Bayern stellt sich erfolgreich gegen die Zulassung von Frauen an der Universität. Lulu hat schon Schwierigkeiten mit dem Abitur. Elsa ist Wärterin im Kinderspital und Fanny gibt sich als ihr Zwillingsbruder Anton aus, um an die Uni zu gelangen. Keiner fällt irgend etwas zu. Dennoch wollen sie nur eines, sie wollen Ärztinnen werden.
Wunderbar gelingt es der Autorin, die Zeit um 1900 zu beschreiben. Es ist spannend zu lesen, mit welchen Themen und Methoden sich die Medizin beschäftigt hat. Ebenso spannend ist es, über den Job der Wärterin zu lesen. Manchmal wird mir beim Lesen flau im Magen und zwar immer dann, wenn ich über die Stellung der Frau in der damaligen Zeit lese. Auch dieses Thema bringt Ina Bach geschickt unter.
Obwohl ich es gewohnt bin, den zweiten Teil einer Reihe zuerst zu lesen, hat es hier eine Weile gedauert, bis ich mich in die Geschichte eingelesen habe. Als Neueinsteiger habe ich mich mit den vielen Personen auf den ersten Seiten ein wenig verheddert und hätte mir eine Liste mit den wichtigsten Personen im Vorfeld gewünscht. So war mein Lesestart ein wenig holprig. Richtig gefunkt hat es dann ab der Mitte und von da ab, wollte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen und ehe ich mich versehen habe, war es leider schon zu Ende.
Alles in allem hat Ina Bach mit “Goldene Zeiten, Die Münchner Ärztinnen” einen historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Von mir eine Leseempfehlung für alle, die sich für die Medizin und die Stellung der Frau um 1900 interessieren. Die Autorin bekommt von mir 4 verdiente Lesesterne.