Seit Devin die School of Myth & Magic besucht, sind ihre Probleme nicht kleiner geworden: Sie beherrscht ihre Nixen-Kräfte immer noch nicht ganz. Sie hat erfahren, dass ihre Vorfahren gefährliche Monster waren. Und sie hat Caleb mit einem einzigen Kuss in Lebensgefahr gebracht. Viel bedrohlicher als ihre eigenen, unkontrollierbaren Kräfte ist jedoch Kassian, der skrupellose Incubus, der nichts unversucht lässt, Devin zu manipulieren. Was verbirgt sich wirklich hinter seinem zerstörerischen Plan? Gefährlich. Knisternd. Magisch. Band 2 der neuen Romantasy-Reihe von Jennifer Alice Jager
Devin versucht weiterhin, ihre Rolle als magische Nixe zu begreifen, muss aber schnell erkennen, dass die Dinge komplizierter sind, als sie dachte. Ihr Kuss hat Caleb in Lebensgefahr gebracht – oder schlimmer. Denn ein mächtiger Incubus namens Kassian hat Besitz von Calebs Körper ergriffen und versucht, Devin emotional und magisch zu manipulieren. Während Devin sich mehr und mehr in einer toxischen Dynamik verliert, wachsen die Gefahren um sie herum. Atlantis, alte Mächte, politische Intrigen – und ein Krieg, der vielleicht nicht mehr zu verhindern ist.
Die Charaktere
Devin bleibt die zentrale Figur und wird auch in diesem Band ausschließlich aus der Ich-Perspektive erzählt. Sie durchläuft eine gewisse Entwicklung – wächst in ihre Rolle als Royal hinein – trifft jedoch oft impulsive, emotional getriebene Entscheidungen. Besonders im Mittelteil wirkt sie naiv und fremdgesteuert, was es mitunter schwer macht, mit ihr mitzufühlen. Ihre innere Zerrissenheit zwischen Angst, Liebe, Schuld und Verantwortung ist nachvollziehbar, aber nicht immer glaubwürdig ausgearbeitet.
Kassian, der Incubus, ist ambivalent – und das auf problematische Weise. Er ist gleichzeitig gefährlich und charmant, verführerisch und grausam. Leider bleibt seine Motivation bis zum Schluss recht vage. Die Beziehung zwischen ihm und Devin erinnert stark an ein Stockholm-Syndrom – sie wird manipuliert, zurückgestoßen, angezogen – ein toxisches Hin und Her, das mehr Bauchschmerzen als Herzklopfen auslöst.
Caleb bleibt blass, obwohl seine Situation tragisch ist. Man hätte hier mehr Tiefe erwarten können – gerade weil er Opfer und Katalysator zugleich ist.
Dafür stechen die Nebenfiguren positiv hervor:
Liluo, die Sirene, bringt frischen Wind in die Geschichte. Ihre Fähigkeit, die Wahrheit zu entlarven, sorgt für interessante Wendungen, und sie beweist sich als loyale Freundin.
Auch Figuren wie Rubi, Lir, oder weitere magische Wesen verleihen der Geschichte Farbe und Vielfalt. Der Zusammenhalt unter den Freunden überzeugt besonders im letzten Drittel.
Positive Punkte ✅
Starke Weltentwicklung: Atlantis, Zeitsprünge, Drachenkämpfe und alte Legenden bringen zum Ende hin richtig viel Spannung und Atmosphäre.
Vielschichtige Nebenfiguren: Liluo & Co. sind charismatisch, bringen Humor, Herz und Tiefe mit.
Crossover mit Emily Seymour: Eine schöne Überraschung, die Fans der Autorin sicher begeistert.
Lesefluss: Jennifer Alice Jager schreibt gewohnt flüssig und bildhaft – man gleitet leicht durch die Seiten.
Stimmungsvolles Finale: Das letzte Drittel reißt vieles raus – politisch, magisch, emotional.
Kritikpunkte ❌
Toxische Beziehung: Die Verbindung zwischen Kassian und Devin wirkt manipulativ und ungesund – leider wird das kaum kritisch hinterfragt.
Handlung im Mittelteil zäh: Lange passiert wenig – zu viel Fokus auf Devins inneres Drama, zu wenig echte Entwicklung oder Spannung.
Devin als Protagonistin: Oft unreflektiert und naiv. Sie wird fremdgesteuert, statt selbst zu handeln. Gerade in einer Coming-of-Age-Fantasy fehlt hier der „Power-Moment“.
Calebs Plotline unterentwickelt: Dabei hätte sein Schicksal so viel Potenzial gehabt!
Fazit
School of Myth & Magic – Der Fluch der Meere ist eine durchwachsene Fortsetzung, die leider nicht ganz mit dem ersten Band mithalten kann. Besonders der toxische Beziehungsaspekt und die teils zähe Handlung dämpfen die Lesefreude. Doch die magische Welt, das starke letzte Drittel und einige liebenswerte Nebenfiguren sorgen dafür, dass man dem Buch nicht böse sein kann.
Wer den ersten Band mochte, wird hier zumindest teilweise auf seine Kosten kommen – sollte aber etwas Geduld mitbringen.
3 von 5 Sternen!
Schwacher Anfang, schwaches Ende
Bewertung am 02.05.2025
Bewertungsnummer: 2481013
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Nachdem Devin auf die harte Tour kennenlernen musste, dass sie ihre Kräfte als Tiefenschrecken noch immer nicht unter Kontrolle hat und Caleb dabei schwer verletzt wurde, fällt sie in eine Art Existenzkrise. Als jemand ihr dann auch noch genau diese Kräfte wegnehmen will, muss sie endlich zu sich selbst finden.
Nach dem für mich schwachen Dilogie-Auftakt “Kuss der Nixe” hätte ich wirklich gerne diesmal mehr Sterne vergeben, aber auch dieser Band konnte mich nur bedingt begeistern. Der Geschichte hätten 100 Seiten weniger nicht geschadet, denn mit seinen knapp 450 Seiten war das Buch ein ganz schöner Klopper. Viele Handlungen haben sie gefühlt im Kreis gedreht und hätten gekürzt oder gestrafft werden können. Das wäre auch für die Spannung förderlich gewesen.
Für die Zielgruppe (jugendliche Leser) könnte die Fantasy aber spannend genug sein.