Aus guter Familie. Leidensgeschichte eines Mädchens
Roman
eBook
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inkl. gesetzl. MwSt.Beschreibung
Details
Verkaufsrang
2334
Format
ePUB 3
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
19.07.2024
Effi Briests vergessene Schwester
Die junge, verträumte Agathe wächst in einem grossbürgerlichen Haushalt auf und möchte eigentlich alles richtig machen. Doch immer wieder eckt sie in der konservativen Gesellschaft des jungen Kaiserreichs an, weder ihre jugendliche Sehnsucht nach Freiheit und Selbstentfaltung noch ihr Wunsch nach Liebe erfüllen sich. Als ihr Bruder ihre Mitgift verspielt, steht ihr nicht einmal mehr eine Vernunftehe offen. Agathe verzweifelt und wird in eine Heilanstalt eingewiesen.
Gabriele Reuter wurde mit dem Roman schlagartig berühmt und dieser zu einem Bestseller.
»Ein bekannter >Frauenrechtler< soll, so las ich, geäussert haben, wenn er Kultusminister wäre, so würde er dieses Buch in Hunderttausenden von Exemplaren drucken und verteilen lassen. Er täte ungemein wohl daran.«
Thomas Mann
Die junge, verträumte Agathe wächst in einem grossbürgerlichen Haushalt auf und möchte eigentlich alles richtig machen. Doch immer wieder eckt sie in der konservativen Gesellschaft des jungen Kaiserreichs an, weder ihre jugendliche Sehnsucht nach Freiheit und Selbstentfaltung noch ihr Wunsch nach Liebe erfüllen sich. Als ihr Bruder ihre Mitgift verspielt, steht ihr nicht einmal mehr eine Vernunftehe offen. Agathe verzweifelt und wird in eine Heilanstalt eingewiesen.
Gabriele Reuter wurde mit dem Roman schlagartig berühmt und dieser zu einem Bestseller.
»Ein bekannter >Frauenrechtler< soll, so las ich, geäussert haben, wenn er Kultusminister wäre, so würde er dieses Buch in Hunderttausenden von Exemplaren drucken und verteilen lassen. Er täte ungemein wohl daran.«
Thomas Mann
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Das Leid eines Mädchens
Bewertung aus Wiesbaden am 20.07.2024
Bewertungsnummer: 2248764
Bewertet: eBook (ePUB 3)
Agathe Heidling lebt in einer gutbürgerlichen, aber emotional eher kalten Familie Ende des 19. Jahrhunderts. Ihre Eltern legen sehr viel Wert auf Anstand und gesellschaftliche Konventionen. Agathe versucht verzweifelt, ihren eigenen Weg zu finden, was aber immer wieder durch die Erwartungen und Anforderungen von Familie, Freunde und Gesellschaft zunichte gemacht wird. Agathe wird regelrecht innerlich zerrieben, was natürlich psychische Auswirkungen hat.
Gabriele Reuter schreibt eher nüchtern und in der aus heutiger Sicht eher altümlichen Sprache, was aber die negative Atmosphäre des Romans noch verdeutlicht. Agathe steht als Beispiel für viele Frauen der damaligen Zeit, deren Lebensbedingungen schwierig bis zum Teil hoffnungslos waren. Obwohl ich selbst mit Agathe nicht wirklich warm werden konnte, hat der Roman trotzdem gefesselt, was nicht zuletzt auch an der schriftstellerischen Leistung der Autorin liegt und Agathes innere und äußere Konflikte sehr eindringlich dargestellt hat.
Auch wenn ich mich durch einige Passagen nicht so locker und leicht durchlesen konnte, empfehle ich den Roman dennoch weiter, denn abbechen konnte ich zu keinem Zeitpunkt, obwohl mir der Gedanke ab und an durch den Kopf gegangen ist. Aber Gabriele Reuter hat es geschafft, dass ich an dem Buch drangeblieben bin, was ich hinterher tatsächlich nicht bereut habe.
Agathes Leidensgeschichte
kuddel am 19.07.2024
Bewertungsnummer: 2248457
Bewertet: eBook (ePUB 3)
Gabriele Reuter schildert in "Aus guter Familie" den Lebensweg von Agathe Heidling. Sie ist eine Tochter aus guter Familie. Ende des 19. Jahrhd. ist der Lebensweg damit fest und in engen Bahnen vorbestimmt. Sie soll heiraten und Kinder bekommen, Bestimmen und Mitentscheiden ist unerwünscht. Die Geschichte beginnt mit Agathes Konfirmation. Das Fest wird detailliert beschrieben. Für mich war der Einstieg etwas schwer. Auf einen Klassiker mit der Ausdrucksweise seiner Zeit hatte ich mich eingestellt, aber an die rührseligen Gedanken und das devote Verhalten Agathes musste ich mich erst gewöhnen. Agathe versucht es allen recht zu machen und scheitert. Durch ihre Freundin Eugenie wird der erfolgreiche Part als Gegensatz zu Agathe sichtbar, wobei Eugenies "Erfolge" u.a. auch zu Lasten Agathes gehen, somit ist es eine fragwürdige Freundschaft. Die Hilfe, die Agathe in dieser Zeit zu Teil wurde, ist schwerlich als solche einzustufen. Tragisch.
Reuter schildert Agathes Lebensweg und es ist aus heutiger Sicht schwer zu ertragen, wie es ihr erging. Man erhält bei der Lektüre einen guten Einblick in die Zeit, die Anschauungen und Lebensumstände. Frauen hatten damals nichts zu melden, heute ist dies immer noch verbesserungswürdig, aber deutlich besser. Agathe zerbricht letztlich an den Umständen, das ist schmerzhaft. Obwohl sie mir nicht sympathisch war, habe ich gerne an ihrer Geschichte teilgenommen und mit ihr gehadert. Für die Zeit sicherlich kein untypisches Schicksal.
Der Reclam Verlag hat mit diesem Buch einen vergessenen Klassiker wiederbelebt. Das Buch erschien 1895 erstmals und machte die Autorin damals berühmt. Schön, dass sie nun wiederentdeckt werden kann.
Ein lesenswertes Zeitzeugnis, das die Rolle der Frau in der wilhelminischen Zeit gut darstellt.