Ein mysteriöses Objekt droht, unser Sonnensystem zu zerstören. Obwohl das Überleben der Menschheit auf dem Spiel steht, nimmt niemand die Entdeckung der jungen Astrophysikerin Maribel Pedreira ernst. Währenddessen schürft an der Grenze unseres Sonnensystems eine eingeschworene Crew von Aussenseitern auf einem Asteroiden nach seltenen Erzen - bis sich herausstellt, dass sie die Letzten und die Einzigen sind, die unsere Welt vielleicht noch retten können. Denn The Hole rast unerbittlich auf die Sonne zu. Hard Science Fiction.
The Hole ist ein eigenständiger Roman von Brandon Q. Morris, der unabhängig von seinen anderen Büchern gelesen werden kann.
Neuausgabe, Softcover mit Klappen und silberner Beschriftung. Als Geschenk geeignet.
nun hat auch THE HOLE den Weg in meinen biologischen Speicher genommen. Und es war für mich wieder ein Gewinn. Vor allem auch deswegen, weil der Autor darin Vieles wiedergegeben hast, das auch mich fasziniert. Das betrifft die interessanten und philosophisch anmutenden Dialoge mit der Crew des Raumschiffes mit KI Watson und dessen „Freundin“, die KI Siri, die er selbst aus einem primitiven Softwareprogramm „geboren“ hat und die Konsequenzen, mit der sich eine Forscherin auseinandersetzen muss, als sie eine Entdeckung macht, die möglicherweise das Planetensystem oder gar das ganze Universum vernichten kann, ebenso wie die physikalischen Hintergründe Schwarzer Löcher. Hier hat der Autor sich weit aus dem Fenster gelehnt, und das finde ich mutig. Er hat ein Phänomen beschrieben, dass es eigentlich gar nicht geben dürfte. Ein Schwarzes Loch mit einer Masse zwischen stellarem und hypothetischem primordialem Schwarzen Loch. Ein Stellares dieser Größe kann erst gar nicht entstehen, und ein primordiales, wenn es denn so etwas gegeben haben sollte, wäre längst durch die Hawking-Strahlung verdampft. Hinzu kommt noch, dass er ein Schwarzes Loch mit einem Elementarteilchen verglichen hat, da beide Phänomene durch die drei gleichen Parameter Masse, Drehimpuls und Ladung, beschrieben werden. Daraus abzuleiten, dass das Schwarze Loch in dem Roman genauso einer Fluktuation folgen und sich dafür Energie vom Vakuum ausborgen könnte, ist schon sehr gewagt, aber bei genauerem Hinsehen durchaus denkbar. Alles eine Frage der Wahrscheinlichkeit.
Das war es aber nicht allein, was mich fasziniert hat. Es waren vielmehr die Protagonisten der Geschichte, die sich mit einer Entscheidung konfrontiert sehen, die die Frage nach der Moral geradezu auf die Spitze getrieben hat. Schließlich ging es nicht einmal mehr um das persönliche Schicksal, auch nicht um das der Menschheit, sondern um das des gesamten Universums oder eines anderen in dem Loch. Weiter rauf geht es wohl nicht mehr.
Auch ist der Autor zwischendurch einmal von den hehren Grundsätzen der Hard Sciencefiction abgewichen und die Phantasie mit einer außerirdischen Spezies spielen lassen. Das war aber kein Stilbruch, sondern hat dem moralischen Anspruch der Protagonisten, die das Universum vor dem Schwarzen Loch retten sollen, eine universelle Geltung verschafft. Der Autor hat in THE HOLE eindrucksvoll gezeigt, wie labil die menschliche Gesellschaft im Angesicht einer so extremen Gefahr ist, dass es aber immer Menschen gibt, die über sich selbst hinauswachsen.
interessanter Themenansatz
Bewertung aus Koblenz am 16.02.2023
Bewertungsnummer: 1881356
Bewertet: eBook (ePUB)
Ich hatte mit "Der Riss" angefangen und erst bei "Hole" erkannt, dass es die Fortsetzung von Enceladus und der Riss der Folgeroman ist. Die Story von The Hole ist SF-mässig ziemlich interessant. Man merkt im Schreibstil, dass der Autor ein Fachmann ist und sich nicht mit umständlichen Sätzen belastet. Die zwischenmenschliche Geschichte wird relativ unsentimental beschrieben (ein Segen) und man kommt nicht in die Gefahr, sich dadurch vom SF-Thema weit zu entfernen. Es geht in kurzen Sätzen geradlinig voran und man erwartet einen spannenden "Countdown". Der kommt aber nicht so richtig. Zum Schluss geht es zackzack aufs Ende zu, Problem gelöst - aber die Pointe fehlt irgendwie. Nur ein kurzer Absatz, der etwas kryptisch gestaltet ist, scheint auf die Problemlösung hinzudeuten. Da habe ich in den letzten 50 Jahren schon bessere SF-Story-Enden gelesen. Deshalb nur 4 Sterne.