Deep End – Die unausweichliche Unanständigkeit von Liebe Roman

spicy Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Leistungssports

Bewertung aus Bernburg am 15.03.2025
Bewertungsnummer: 2439309
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Absolutes Jahreshighlight! Ich liebe die Romane von Ali Hazelwood bisher alle, vielleicht bin ich daher auch ein bisschen voreingenommen.. Mir gefällt besonders ihr lockerer, humorvoller Schreibstil, der dafür sorgt, dass ich nicht aufhören kann, weiterzulesen. In diesem Standalone geht es um Scarlett Vandermeer, Spitzname Vandy, die gerade nach einer Verletzung zurück in den Leistungssport Turmspringen kehrt, und nach und nach dem Schwimmer und Olympiasieger Lukas näherkommt. Mir hat der Einblick in den Leistungssport dabei sehr gefallen. Da ich selbst schwimme, fand ich die kurzen Infos über Lukas` Schwimmtraining sehr interessant. Vandys Sport war mir hingegen weitestgehend neu und ich habe gerne mehr über diese Sportart gelernt. Nach ihrer Verletzung hat Vandy zudem mit einer inneren Blockade zu kämpfen, die ihre Leistungsfähigkeit mindert. Dabei steht im Vordergrund, dass sie diese nicht allein überwinden muss, sondern es auch keine Schande ist, sich professionelle Hilfe zu suchen und so psychische Ursachen zu ergründen und zu überwinden. Vandys Prozess wird authentisch dargestellt und ich habe bei jedem Sprung, jeder Entwicklung in ihrem Leben mitgefiebert. Ihre persönliche Einstellung zum Ende des Buches fand ich sehr bewundernswert. Ihr Charakter hat in dem Buch eine tiefe gewonnen, die mich selbst berührt hat. Es ist nicht wichtig, perfekt zu sein. Viel wichtiger ist, dass man sein Bestes gibt und stolz auf die eigene Leistung sein kann. Daneben entwickelt Vandy eine immer stärkere Bindung zu Lukas. Dieser ist zu Beginn des Buches noch mit Vandys Teamkollegin Pen zusammen. Doch diese sich trennen, weil sie im Schlafzimmer nicht die gleichen Bedürfnisse haben. Pen möchte Lukas nicht die Möglichkeit verwehren, eine Freundin kennenzulernen, die zu ihm passt, während sie gleichzeitig nach ihrem ersten Freund einmal frei sein möchte, um anderes auszuprobieren. Irgendwie ist eine Szene, in der Pen Lukas Vandy vorstellt, etwas surreal. Nichtsdestotrotz sind die darauffolgenden Szenen mit Lukas sehr spannungsgeladen und haben mich sofort neugierig werden lassen, wie sich das weiterentwickelt. Wem explizite Szenen mit BDSM Zügen gefallen, wird hier positiv überrascht sein. Die Autorin geht sehr offen mit dem Thema um. Es wird sehr eindeutig und direkt gesagt, was jeder erwartet und sich erhofft. Auch versteht man, welche Bedürfnisse sich hinter diesem Fetisch verbergen. Von mir daher an dieser Stelle eine klare Leseempfehlung. Ich habe die Geschichte der Figuren sehr gerne verfolgt und die authentische, charakterliche Weiterentwicklung hat mich überzeugt und zum Nachdenken angeregt.

Deep End - Ali Hazelwood ⭐️⭐️⭐️,5/5

that.world.of.stories aus Osnabrück am 14.03.2025
Bewertungsnummer: 2438558
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Himmel, dieses Buch hat mir gefühlsmäßig so einiges abverlangt, denn Ali Hazelwood hat in Deep End nicht nur einiges an Spice verbaut, sondern auch viele tiefere und teilweise auch emotional anstrengende Themen. Scarlett ist Turmspringerin und schafft es nach einer Verletzung nicht mehr, ihre Delphinsprünge zu springen. Generell scheint es in ihrem Leben gerade viel zu viele Blockaden zu geben. Es hilft auch nicht, dass sie sich körperlich total zu Lukas, dem Freund ihrer Teamkollegin, hingezogen fühlt. Als diese jedoch andeutet, dass sie und Lukas gewisse Neigungen im Bett teilen würden und es zwischen dem Paar nicht mehr läuft, wird die Anziehung nur noch größer. Deep End war mein drittes Buch von Autorin Ali Hazelwood und der Einstieg war dieses mal etwas wirr. Es gab eine Menge Charaktere und Namen, mit denen man direkt in die Handlung geworfen wurde. Trotz der Ankündigung, wie Spicy dieses Buch sein würde, hat sich die Spannung erstmal langsam aufgebaut und Scarletts Therapie bezüglich ihrer Blockade stand im Vordergrund. Ich fand es gut, wie die Themen behandelt wurden und man konnte den Wandel in Scarletts Wesen, weg von der Verdrängung und hin zur wirklichen Verarbeitung ihres Traumas sehr gut nachvollziehen. Generell fand ich jedoch die zeitliche Schiene der Story etwas schwierig nachzuvollziehen, da es manchmal in Kapiteln Sprünge über mehrere Wochen gab oder auch fast keine Zeit verging. Das war dieses mal auch in den spice Szenen spürbar, denn sie sind teilweise sehr kurz und abgehackt und wurden für mich im Verlaufe des Buches immer unangenehmer. Das hatte so ein bisschen damit zu tun, dass die Autorin auf der einen Seite sehr offen und aufklärend schreiben wollte, auf der anderen Seite lässt sie die Vorlieben durch Aussagen der Protagonistin oder Nebencharaktere aber auch wieder herabwürdigen - was ich irgendwie schade fand, da es auch dem Thema der Story - Offenheit und des sich selbst Findens - widersprochen hat. Leider wurde das letzte Drittel für mich wirklich schwierig. Die Spice Szenen fühlten sich immer gerushter an und es gab einige Momente, die bei mir wirklich einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen haben (vor allem, da es in dem Buch KEINE Triggerwarnung gibt). Insgesamt war es ein etwas schwächerer Ali Hazelwood Roman, der starke und schwache Momente aufgewiesen hat. Danke Aufbau Verlage für das Rezensionsexemplar! On to the next *Werbung, Rezensionsexemplar