Die schönste Überraschung dieser Saison - der berührende Coming-of-Age-Roman des Fussballweltmeisters
Der wärmste Sommer aller Zeiten, die erste grosse Liebe, eine Nacht, die alles verändert. Christoph Kramers Roman ist eine so persönliche wie berührende Geschichte über das Fünfzehnsein und die Momentaufnahme einer Zeit, in der alles noch so einfach schien. Erzählt mit ganz viel Herz und einem unwahrscheinlichen Gespür für die kleinen Dinge, die im Leben einfach alles bedeuten.
Es ist der Sommer 2006, ein Hitzerekord jagt den nächsten, die Fussballweltmeisterschaft verändert das Land - und für den 15-jährigen Chris verändert sich gerade das ganze Leben. Er verbringt die Abende mit seinen Freunden auf dem Dach der alten Scheune und verschläft die heissen Tage im Freibad. Er will Fussballprofi werden, aber vor allem will er eins: endlich cool sein. Chris ist ein Teenager wie jeder andere auch, auf der Suche nach sich selbst. Dann passiert das Unfassbare. Debbie, das schönste Mädchen der Schule, interessiert sich ausgerechnet für ihn. Es beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der Chris alles wagt und doch nie vergisst, was wirklich wichtig ist: Freundschaft und die Gewissheit, wirklich gelebt zu haben. Ein nächtlicher Roadtrip mit seinem besten Freund ist da ein guter Anfang ...
Christoph Kramers Debüt katapultiert uns zurück in die Zeit im Leben, in der alles möglich schien und in der das grösste Glück und die grösste Verzweiflung ganz nah beieinanderlagen. Eine wunderbar melancholische Hommage an den Zauber aller Anfänge, die Magie der ersten Liebe und nicht zuletzt an die Freundschaft - die Geschichte eines Sommers, den man nie mehr vergisst.
Als Fan von Christoph Kramer musste ich dieses Buch unbedingt lesen und feststellen, dass ich froh bin es gelesen zu haben. Ein richtiger schöner und leichter Roman mit allem was im Roman nicht fehlen darf (Liebe, Humor uvm.) Er kann nicht nur Fußball spielen sondern auch Bücher schreiben.
Das Leben fing im Sommer an
Bewertung am 24.03.2025
Bewertungsnummer: 2447966
Bewertet: eBook (ePUB 3)
Inhalt siehe Klappentext.
Mit Christoph Kramer habe ich bisher ausschließlich Fußball verbunden, dass er jetzt über seinen besten Sommer, den Jahrhundertsommer 2006, in dem er die Liebe entdeckt und erwachsen wird, schreibt, kann man auf 256 Seiten lesen und dabei knapp 20 Jahre zurückreisen. Das Titelbild mit der knallgelben Sonne hinter dem 10-Meter-Turm und dem lila Hintergrund begegnet mir dieser Tage in Newslettern, auf Websiten, überall, wo aktuelle Bücher vorgestellt werden. Mit 15 Jahren ist das Leben verrückt, gemein, unaufhaltsam, man kann sich etwas trauen, muss aber nicht. Christoph ist gerade bei Leverkusen „raus“, genießt den Wechsel von der 10. Klasse in die Sommerferien mit seinen Kumpels Johnny und Salvo und natürlich Mädchen… Ganz süß zu lesen, wie schüchtern Christoph in Sachen Mädels ist, Johnny ist der Draufgänger, wie man sich per SMS-Briefumschlag oder gar ICQ austauscht (das kenne ich nur vom PC), keine blauen gelesen-Häkchen, sondern nerviges Warten auf eine Antwort. 2006 - ein heißer und wichtiger Sommer, nicht nur wegen der Fußball-WM, ich erinnere mich an alle Spiele, die ich nicht sehen, sondern nur im Radio oder anhand des Gegröles der Nachbarn hören konnte, weil wir gerade im Rohbau waren und Tag und Nacht arbeiteten. Verrückte Zeiten, die Jungs liegen tagelang auf dem Scheunendach, denken sich aus, wie es sein könnte, Gelage im Freibad, sehen und gesehen werden war wichtiger, als eine einzige Bahn zu schwimmen, Pommestag, der „Duft“ geht dir nicht mehr aus der Nase. Zeit für Träume, Freunde, Freiheit, aber auch Tränen, Enttäuschung, Wut. Eine wahnsinnige Idee, ich sage nur Roadtrip nach Düsseldorf, ändert alles, was vorher schon verloren geglaubt war. Die beste Debbie der Welt, egal wir rot und dick Papas Porsche ist, kommt hier gegen die Bardame aus O.C. California nicht an - die Zukunft wird es zeigen. Manchmal muss man nicht knutschen, um dazu zugehören, reden kann auch hilfreich sein, die Wellenlänge muss einfach stimmen.
Mir hat, bis auf die kurze Einführung zu Beginn des Buchs der Bezug bzw. die Entwicklung zum Fußball gefehlt, ich dachte, da passiert schon mehr in diese Richtung. Christophs Erwachsen-werden-Sommer liest sich flüssig, teilweise sind recht flapsige Formulierungen dabei, die der Konversation sowohl vor 20 Jahren als auch heute gerecht werden, wenn man mal auf dem Schulhof zuhört. Kurzweilige Unterhaltung, die einen in die eigene Jugend, Teeniezeit, zurückversetzt und wenn man von der „Ausleihe“ mal absieht, könnte es jedem so passiert sein. „Das Leben fing im Sommer an“ bekommt von mir 3,5-4 Sterne, egal, ob die Story vom Fußballer stammt oder von jedem anderen. Den Film, den die beiden Teenies anschauen, kann ich empfehlen, „Forever young“ geht immer und der Toyota Corolla ist ein absolut zuverlässiges Auto.
Meinungen aus unserer Buchhandlung
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Schon Monate vor Erscheinen wurde ich von Kund*innen nach dem Debütroman von Christoph Kramer gefragt und das hat mich neugierig gemacht. Wer, so wie ich, wenig fussballaffin ist: Christoph Kramer ist ein deutscher Fussballer, der 2014 Weltmeister wurde ;-)
In seinem stark autobiografisch geprägten Roman nimmt er uns mit zu vier prägenden Tagen im Sommer 2006. Die Ferien stehen vor der Tür und sein fünfzehnjähriger Ich-Erzähler, Chris, hat einiges zu verkraften. Da wären die für einen fünfzehnjährigen typischen Wünsche, Sorgen, Ängste und Unsicherheiten: Pickel, Unscheinbarkeit, Sehnsucht nach einer Freundin, Anerkennung, Cool-Sein. Darüber hinaus wurde ihm kurz zuvor verkündet, dass er aus der Jugendabteilung von Bayer 04 Leverkusen ausgeschieden ist. Sein Traum von der Karriere als Fussballer scheint urplötzlich ausgeträumt.
Was mir an dem Roman unheimlich gut gefallen hat, ist die Aufrichtigkeit, mit der Kramer gerade auch von negativen Emotionen schreibt. Sein Ich-Erzähler zeigt sich uns gegenüber verletzlich und sensibel. Ganz anders ist sein Verhalten jedoch unter Gleichaltrigen, auch diese Offenheit hat mir gut gefallen. Eine grosse Ausnahme stellt jedoch seine Freundschaft zu Johnny und dar. Bei den beiden darf er ganz er selbst sein.
Sprachlich ist das Buch schlicht gehalten. In Hauptsätzen, chronologisch und zeitlich auf die paar Tage begrenzt folgen wir Chris auf seinem Weg. Dabei kommt es oft zu Wiederholungen, insbesondere, wenn er die Mädchen beschreibt, die er in diesen Tagen trifft bzw. kennenlernt. Ich persönlich hätte mir da etwas mehr gewünscht (Tiefe, Variation bspw.), andererseits trägt das vermutlich zur Authentizität und zur Identifikation gerade junger männlicher Leser mit dem Erzähler bei.
Kramers Debüt eignet sich meiner Meinung nach insbesondere als Schullektüre, da der Roman leicht zu lesen ist, Identifikationspotential und Themen für Anschlussdiskussionen bietet. Auch Fussballfans könnten Freude an dieser Coming-of-Age-Geschichte haben, weil sie so dicht mit dem Leben des Fussballers verknüpft ist und sie ihn auf einer persönlichen Ebene besser kennenlernen können.
Mich selbst hingegen hat «Das Leben fing im Sommer an» nicht direkt begeistert. Aber das ist okay :-)