Nur die Hühner waren Zeuge!
Ein herrlich witziger Krimispass.
Der Mord einer alten Dame an ihrer eigenen Schwester erschüttert die beschauliche Waldsiedlung. Niemand will bemerkt haben, was hinter dem hohen Tor, das die Schwestern von der Aussenwelt abschnitt, vor sich ging. Wirklich niemand? Nicht ganz: Vier Hühner haben sogar eine ganze Menge gesehen. Und eins von ihnen will reden.
In Frühlingslaune bin ich auf dem Büchermarkt unterwegs, da fällt mein Blick auf das humorvolle Cover. Ein Huhn mit Sonnenbrille lässt mich schmunzeln. Der Titel Chicken Impossible, ein Krimi aus dem Hühnerstall lässt mich herzhaft lachen. Keine Frage, das Buch muss ich lesen. Die Autorin Anne C. Voorhoeve kenne ich aus einem anderen Genre, doch davon lasse ich mich nicht abhalten. So bin ich gespannt, was die ca. 320 Seiten aus dem Verlag emons: für eine Geschichte beinhalten und beginne gespannt zu lesen.
In einer beschaulichen Waldsiedlung ermordet eine alte Dame ihre Schwester. Niemand hat etwas geahnt und niemand hat ihr das zugetraut. Die Schwestern sind so unterschiedlich, wie Tag und Nacht. Hilde und Helene. Die Autorin lässt lange offen, wer jetzt eigentlich wen umgebracht hat. Für mich ist das von Anfang an glasklar, denn ich lese gerne Ingrid Noll und habe bereits nach ein paar Seiten den richtigen Riecher. Langweilig ist es mir beim Lesen nicht, denn die Autorin erzählt ihren Kriminalroman aus der Sicht der Hühner. Und das ist für mich das Highlight dieser Geschichte.
Wenn Sie Euch einen Namen geben, dann habt ihr gewonnen. So lautet die Aussage von Mama-Huhn an ihre Küken. Ganz so einfach ist es im Leben eines Huhnes dann doch nicht und so lerne ich viel über Hühner. Über Amrocks und Sundheimer. Beide Rassen habe ich gegoogelt, damit ich mir ein besseres Bild der Vierer-Bande machen kann. Sie heißen Amy, Rocky, Susi und Heidi. Und sie sind einfach liebenswert.
Ausführlich beschreibt Anne C. Voorhoeve die Vorgeschichte des Mordes. Wir lesen, wie die Schwestern groß werden und wie sie versuchen, miteinander oder nebeneinander im Elternhaus zu leben. Langeweile hat keine Chance. Jeder Satz ist wichtig, jeder Satz ist spannend. Ehe ich mich versehe ist der Kriminalroman gelesen und ich wünsche mir einfach mehr davon. Am Ende löst sie ihren Krimi sauber auf und lässt keine Fragen offen.
Mit „Chicken Impossible, ein Krimi aus dem Hühnerstall“ hat die Autorin eine Krimikomödie auf den Büchermarkt gebracht, die zum Gackern komisch und herrlich kriminell ist. Wer Hühner mag und Sinn für schwarzen Humor hat, der ist hier richtig. Von mir bekommt die Autorin 5 verdiente Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.
Nicht mein Humor
Gavroche am 05.04.2025
Bewertungsnummer: 2458330
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ich lese ab und an ganz gerne humorvolle Krimis, die sich nicht ganz ernst nehmen und darum war ich neugierig auf diesen "Krimi aus dem Hühnerstall". Nur leider gab es hier für mich viel zu wenig Krimielemente. Es ist von Anfang an - durch einen "Zeitungsartikel" - klar, dass eine der Schwestern von der anderen ermordet wird, nur wer tötet wen? Beide Schwestern lernt man besser aus ihrer Perspektive kennen und somit auch die lebenslangen Missverständnisse und wie es zu der Verbitterung gekommen ist. Und nun teilen sich die beiden Schwestern also ein Haus und machen sich gegenseitig das Leben schwer. Helene hat sich für die Anschaffung von Hühnern stark gemacht und so kommt es zu einer Perspektive aus Hühnersicht. Durchaus witzige Elemente, einiges Lehrreiches zu unterschiedlichen Hühnerrassen und Eigenheiten der Hühner, eine Nebengeschichte mit einer Dachsfamilie und einiges mehr. Aber ich hatte Probleme damit einen stringenten roten Faden zu finden. Leider hat der Roman nicht ganz meinen Humor treffen können. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.