Gerade ist der junge Kilian Passlick vor Gericht wegen Drogenbesitzes freigesprochen worden, da entdeckt Journalistin Charlotte Schrader die Leiche seines Entlastungszeugen in einem entlegenen Hamburger Teich. Ein Unfall? Oder hat jemand beim Ertrinken nachgeholfen?
Der Mann wollte ihr vor seinem Tod etwas Wichtiges anvertrauen und sollte als Mitglied in einem Ruderclub eigentlich bestens mit dem nassen Element vertraut sein. Charlotte beginnt zu ermitteln und wird dabei nicht nur von Kilian unterstützt, sondern auch von dessen attraktiven Patenonkel Niklas Ahrens.
Haben radikale Umweltschützer etwas mit dem Vorfall zu tun? Aber auch im Freundeskreis des Toten entdeckt Charlotte manches Geheimnis. Zusätzlich plagen Charlotte einige familiäre Querelen, und auch in der Zeitungsredaktion herrscht gewaltige Unruhe, seit von Umorganisation gemunkelt wird.
Gelingt es Charlotte, in all dem Chaos den Überblick zu behalten und den mysteriösen Todesfall zu lösen?
Charlotte Schrader ist Praktikantin bei der Hamburger Wochenchronik. Durch einen krankheitsbedingten Ausfall erhält sie den Auftrag vom Gerichtsprozess gegen den Sohn einer Hamburger Senatorin zu berichten. Dieser wird freigesprochen. Im Nachgang wird einer der Beteiligten von Charlotte tot aufgefunden. Entgegen den primären Wünschen Ihres Chefs ermittelt sie in diesem Fall weiter, muss aber auch einen Artikel über invasive amerikanische Sumpfkrebse schreiben. Charlotte hat zumindest Zweifel am Ermittlungsergebnis der Hamburger Polizei, dass es sich um einen Unfall und keinen Mord handelt. Dank ihrer Hartnäckigkeit und guten Spürnase kommt sie der Wahrheit langsam auf die Spur.
Der Kriminalroman ist gut aufgebaut und geschrieben. Die handelnden Personen sind realistisch wie überhaupt die gesamte Handlung. Es fällt leicht sich in die Handlung hineinzuversetzen. Insgesamt ein Krimi für gemütliche Lesestunden denen ein bisschen mehr Spannung gut getan hätte.
Atmosphärisch, aber zäh – Ein Cosy Crime, der mich nicht packt
xxholidayxx am 12.01.2025
Bewertungsnummer: 2384903
Bewertet: eBook (ePUB)
Der Tote im Teich – Eine mörderische Reportage 1 von Petra Haghjou ist ein Cosy Crime, der eine Journalistin in den Mittelpunkt stellt, die nicht nur beruflich, sondern auch privat in einen mysteriösen Todesfall verwickelt wird. Petra Haghjou, Autorin und langjährige Regensburgerin, hat sich mit Romanen und ihrer Liebe zum Schreiben einen Namen gemacht. Mit der vorliegenden Serie wagt sie sich ins Krimigenre und zeigt dabei ihren Hang zu schlüssigen, wenn auch nicht immer spannungsgeladenen Geschichten.
Worum geht's genau?
Charlotte Schrader, Journalistin bei einer Hamburger Zeitung, entdeckt die Leiche eines Mannes in einem entlegenen Teich. Der Tote, Mitglied eines Ruderclubs und erst kürzlich Entlastungszeuge in einem Gerichtsprozess, sollte eigentlich ein geübter Schwimmer sein. War es ein Unfall – oder hat jemand nachgeholfen? Während Charlotte sich in die Ermittlungen stürzt, entdeckt sie Geheimnisse im Freundeskreis des Toten, eine mögliche Verbindung zu radikalen Umweltschützern und gerät in familiäre sowie berufliche Turbulenzen. Unterstützung erhält sie dabei von Kilian, dem Angeklagten aus dem Prozess, und dessen charmantem Patenonkel Niklas. Doch je mehr Charlotte herausfindet, desto gefährlicher wird ihre Suche nach der Wahrheit.
Meine Meinung
Ich habe Der Tote im Teich als Rezensionsexemplar in der Hörbuchfassung gehört, gelesen von Lina Syren, die ihre Arbeit sehr gut gemacht hat. Ihre Stimme und die passende Intonation haben den Text lebendig werden lassen und es leicht gemacht, dem Geschehen zu folgen.
Die Handlung des Krimis hat einen schlüssigen Aufbau, und der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig. Trotzdem konnte mich die Geschichte nicht so ganz überzeugen. Besonders die Charaktere blieben für mich blass und schwer zugänglich. Ich habe es nicht geschafft, mit einer der Figuren wirklich warm zu werden, was für mich eine wichtige Komponente in einem guten Krimi ist – schließlich möchte ich mitfiebern und mich für ihre Geschichten interessieren.
Die Geschichte zog sich für meinen Geschmack zu sehr in die Länge, insbesondere am Anfang. Die Einführung dauerte gefühlt ewig, was ich zwar einerseits angesichts der vielen Figuren und deren Beziehungen verstehen kann, andererseits hab ich dadurch relativ schnell das Interesse an der Auflösung verloren. Spannungsaufbau ist ein zentraler Bestandteil eines Krimis, und hier hat es mir leider an genau dieser Spannung gefehlt.
Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, war die teils konstruiert wirkende Handlung. So wurde der angebliche Unfall gleich zu Beginn ohne größere Nachforschungen ad acta gelegt – eine Reaktion, die ich in diesem Kontext unlogisch fand auch wenn am Schluss nochmal darauf eingegangen wird. Auch die Nebenhandlung um Charlottes Schwester, die wegen einer relativ banalen Streitigkeit ihren Mann verlässt, wirkte auf mich wenig nachvollziehbar und hätte mehr Hintergrund benötigt, um glaubwürdig zu erscheinen.
Ein Lichtblick war für mich der Einblick in den Alltag einer Zeitungsredaktion, der realistisch und spannend wirkte. Hier zeigt sich die berufliche Erfahrung der Autorin, die diesen Aspekt glaubwürdig und mit interessanten Details darstellt. Weniger gelungen fand ich jedoch, dass im Buch durchweg nicht gegendert wurde. Außerdem fiel mir negativ auf, dass Frauen häufig durch wenig schmeichelhafte Beschreibungen wie „mollig“, „pummelig“ oder „graue Maus“ charakterisiert wurden.
Fazit
Der Tote im Teich bietet solide Krimiunterhaltung, es fehlt aber an einer Spannungskurve, die Figuren bleiben blass und einige Handlungselemente wirken konstruiert. Positiv hervorzuheben sind der Einblick in den Zeitungsalltag und der flüssige Schreibstil, der das Zuhören angenehm macht. Leider hat das Buch mich insgesamt nicht genug gefesselt, um mich vollends zu überzeugen. Daher vergebe ich 2,5 von 5 Sternen.