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Eine vielschichtiges, berührendes und auch heiteres Buch
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Karl Rühmann kenne ich seit Jahren als Bilderbuchautor, den ich sehr schätze für seinen feinen Humor und seinen Einfallsreichtum und so hab ich mich sehr gefreut, seinen (soweit ich weiss) ersten Roman zu entdecken. Es ist die Geschichte eines Kindes, dass in den Sechzigerjahren in Jugoslawien aufwächst. Er ist dort fremd, er ... Karl Rühmann kenne ich seit Jahren als Bilderbuchautor, den ich sehr schätze für seinen feinen Humor und seinen Einfallsreichtum und so hab ich mich sehr gefreut, seinen (soweit ich weiss) ersten Roman zu entdecken. Es ist die Geschichte eines Kindes, dass in den Sechzigerjahren in Jugoslawien aufwächst. Er ist dort fremd, er wird von den anderen Kindern geplagt und vom Staat beobachtet. Um mit den vielen Dingen, die es nicht versteht umgehen zu können, erfindet es Geschichten. Diese Geschichten sind zuerst ein Freiraum, den es sich schafft, um einen sicheren Ort zu haben, wo es denken und unbeschwert sein kann. Mit der Zeit erkennt es, wie viel Macht in den Geschichten steckt und dass es dank ihnen auch mehr Kontrolle über sein eigenes Leben erlangen kann. Es ist ein vielschichtiges Buch, das berührt, intensive Bilder erzeugt und zum Denken anregt. Politische Bewegungen, Nationalstaaten, politische, soziale, wirtschaftliche Macht, können ihre Wirkung entfalten, weil es Narrative, Erzählungen, Mythen und Geschichten sind an die wir glauben.
Glasmurmeln, ziegelrot
Roman
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Buch (gebundene Ausgabe)
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Beschreibung
"Vielleicht hätten wir ihn doch nicht retten sollen. Vielleicht hätten wir ihn und diese Spionin einfach ausliefern sollen. Unsere ostdeutschen Freunde wären uns sehr dankbar gewesen«, sagte er und versuchte mit dem Blick den Rauch einzufangen, der zur Decke hinaufschlich. »Aber vielleicht können wir unseren Fehler noch korrigieren."
Das Kind wächst während des Kalten Krieges
in einem osteuropäischen Land auf, als Fremder von seinen Mitschülern gehänselt und von der Staatsmacht schikaniert. Es gibt vieles, was das Kind nicht verstehen kann
und auch nicht verstehen soll. Um damit fertig zu werden, zieht es sich in seine Sprache zurück, die nur es selbst und die Mutter einschliesst. Es verwandelt alles in Geschichten und schafft so aus Bedrohlichem Interessantes, aus Ungewissem Vertrautes.
Mit der Zeit gewinnt das Kind immer mehr Sicherheit mit seinen Geschichten und somit auch mit einer Realität, die die Menschen mit hohlen Phrasen und absurden Regeln gängelt. Nach und nach erkennt das Kind, wie viel Macht im Erzählen liegt.
Karl Rühmann gelingt es in diesem Episodenroman, prägnante Sprachbilder für die Welt seiner Haupfigur, die er »das Kind« nennt, zu formulieren. Zugleich zeichet er in feinen Szenen die Wirkungsmacht der Fantasie.
»Eine Geschichte, die einem ans Herz und nicht mehr aus dem Kopf geht.« Charles Lewinsky, Schriftsteller
»Was ist fremder, unerklärlicher und beängstigender als die fernste Exotik? Die eigene Kindheit. Noch selten ein ungewöhnlicheres Buch gelesen. Nein – verschlungen!« Margrit Sprecher, Journalistin und Autorin
Produktdetails
Einband | gebundene Ausgabe |
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Seitenzahl | 168 |
Erscheinungsdatum | 03.10.2018 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-906304-42-7 |
Verlag | Rüffer & Rub |
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Maße (L/B/H) | 19.5/12.9/2.2 cm |
Gewicht | 275 g |
Auflage | 1 |
Verkaufsrang | 70048 |