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Unbefangene Bibelausdeutung
- Bewertet: Einband: Taschenbuch
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Freuds Deutsch ist wunderbar: schwungvoll und kurzweilig, vermag es doch hoch-komplexe Zusammenhänge mit Leichtheit darzustellen. In diesem Buch geht es, wie der Titel sagt, um den Mann Moses und die monotheistische Religion. Freud hat dafür die Bibel gelesen. Und er hat sich ein paar Gedanken gemacht. Seine These, verkürzt: De... Freuds Deutsch ist wunderbar: schwungvoll und kurzweilig, vermag es doch hoch-komplexe Zusammenhänge mit Leichtheit darzustellen. In diesem Buch geht es, wie der Titel sagt, um den Mann Moses und die monotheistische Religion. Freud hat dafür die Bibel gelesen. Und er hat sich ein paar Gedanken gemacht. Seine These, verkürzt: Der Ägypter Moses verweigert sich der nach-echnaton'schen Konterrevolution und findet in den aufmüpfigen Hebräern Gefolgsleute, woraufhin er als deren Anführer den Auszug aus Ägypten organisiert. Im Zug der Extremsituation der Wanderung durch den Sinai gelingt Moses die Verschmelzung des verfehmten ägyptischen Sonnenkults mit den mythischen Überlieferungen der Hebräer. Auf diesem Leitstrahl deutet Freud die Exodus-Erzählung aus, hält die Lupe auf die ihr zugrundeliegenden Stränge und Psychologie ihrer Protagonisten. Wer glaubt, die Bibel wort-wörtlich nehmen zu sollen oder aber wer sie als albernen Hokuspokus abtut, dem tut sich durch das Buch eine neue Welt auf.
Der Mann Moses und die monotheistische Religion
Drei Abhandlungen
Reclams Universal-Bibliothek Band 18721
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Buch (Taschenbuch)
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Beschreibung
In seinem letzten Buch hat Freud mehrere seiner Lebensthemen gebündelt: sein Judentum, seine Leidenschaft für die Archäologie und speziell das Alte Ägypten, seinen Ehrgeiz und sein Ethos als Forscher und seine Lust am Schreiben als Selbstanalyse. Anregungen gingen von der Lektüre der ersten beiden Bände von Thomas Manns monumentalem Josephsroman aus, und ein politischer Anstoss lag im wachsenden Antisemitismus in Deutschland und Österreich. Das Mosesbuch entwickelte sich zu einem der grössten Dokumente jüdischer Selbstthematisierung und zu einem der wichtigsten Bücher des 20. Jahrhunderts, dessen enorme kulturwissenschaftliche Bedeutung in der Neuausgabe durch ein glänzendes Nachwort des grossen Ägyptologen Jan Assmann hervorgehoben wird.
Sigmund Freud (6.5.1856 Freiberg – 23.9.1939 in London) begründet aus der systematischen Erneuerung der Psychologie die Psychoanalyse und hat mit seinen Theorien grosse Wirkung auf Literaten wie Thomas Mann, Arthur Schnitzler oder Franz Kafka sowie auf Künstler wie etwa die Surrealisten Salvador Dali, Max Ernst oder Frida Kahlo. Freud schliesst das Gymnasium 1873 mit Auszeichnung ab, studiert Medizin in Wien und hat mit 25 bereits seinen Doktortitel.
Freud erkennt in Träumen (»Traumdeutung«, 1900) sowie in alltäglichen Fehlleistungen wie Vergessen und Versprechen (»Psychopathologie des Alltags«, 1904) verdrängte Erinnerungen und Wünsche, die in das Unbewusste verschoben wurden und das Seelenleben prägen. Dieser Verdrängungsprozess sei durch den Fortschritt und dem damit einhergehenden Anspruch an den modernen Menschen, seine Triebe zu unterdrücken, noch weiter befördert worden (»Das Unbehagen in der Kultur«, 1930). 1923 präsentiert Freud in »Das Ich und das Es« erstmals das Instanzenmodell, in dem das Ich des menschlichen Individuums nicht ein Ganzes, sondern in Wahrheit aus drei Komponenten zusammengesetzt ist – ›Ich‹, ›Über-Ich‹ und ›Es‹. Weitere berühmte Publikationen Freuds sind »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie« (erstmals 1905), welche auch den Ödipuskomplex, die Kastrationsangst und den Penisneid behandeln. 1940 erscheint posthum mit »Abriss der Psychoanalyse« eine Bilanz seiner Studien.
Produktdetails
Einband | Taschenbuch |
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Herausgeber | Jan Assmann |
Seitenzahl | 216 |
Erscheinungsdatum | 01.04.2010 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-15-018721-0 |
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Verlag | Reclam, Philipp |
Maße (L/B/H) | 14.7/9.5/1.2 cm |
Gewicht | 108 g |