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- Bewertet: Einband: gebundene Ausgabe
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Vor Kurzem besuchte ich meine Freundin Vera, eine der stilvollsten und gebildetsten Personen, die ich kenne. Wir unterhielten uns bei dem Kuchen, den sie gebacken hatte, über Bücher, und das Gespräch kam zum Erliegen, als sie erfuhr, dass ich "Die Vermessung der Welt" noch nicht gelesen hatte. Ohne ein... Vor Kurzem besuchte ich meine Freundin Vera, eine der stilvollsten und gebildetsten Personen, die ich kenne. Wir unterhielten uns bei dem Kuchen, den sie gebacken hatte, über Bücher, und das Gespräch kam zum Erliegen, als sie erfuhr, dass ich "Die Vermessung der Welt" noch nicht gelesen hatte. Ohne ein weiteres Wort ging sie zu ihrem Bücherregal und drückte es mir in die Hand. Danke, Vera! Schon auf den ersten Seiten macht das Buch schockierend viel Spaß in seiner Schilderung von Gauß als bockigem und griesgrämigem Unfreund. Genauso unterhaltsam sind Humboldts Abenteuer auf seiner Forschungsreise, die nicht zuletzt die Perspektive des weißen Manns ad absurdum führen. Trotzdem gibt es für beide Figuren auch ernsthaftere Abgründe, und auch viele weitere Figuren erhalten ihren Raum, den Leser einzunehmen - allen voran Gauß' Sohn Eugen. 2006 war "Die Vermessung der Welt" das zweitmeistverkaufte Buch weltweit. Ich kam etwas später dazu, aber an alle, die denken, der Zug des Hypes sei abgefahren: Das Buch sollte Pflichtlektüre für jeden sein!