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Das Buch wird von den Charakteren getragen
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Ich mag die Geschichten um die Schattenjäger von Cassandra Clare wirklich gerne, habe auch alle sechs Bänden von den „Chroniken der Unterwelt“ gelesen und doch hatte ich mit diesem Band der Clockwork-Trilogie so meine Schwierigkeiten. Das lag zum einen an den langen Kapiteln, häufig dreißig oder mehr Seiten – und ich weiß, dass ... Ich mag die Geschichten um die Schattenjäger von Cassandra Clare wirklich gerne, habe auch alle sechs Bänden von den „Chroniken der Unterwelt“ gelesen und doch hatte ich mit diesem Band der Clockwork-Trilogie so meine Schwierigkeiten. Das lag zum einen an den langen Kapiteln, häufig dreißig oder mehr Seiten – und ich weiß, dass das bei ihren anderen Büchern auch so ist, aber da hat es mich nicht so gestört. Ich war trotzdem im Lesefluss und die Seiten flogen an mir vorbei, doch bei diesem Band war das leider nicht so. Immer wieder habe ich geschaut, wie viele Seiten es denn noch bis zum Ende des jeweiligen Kapitels sind. Das lag vor allem daran, dass Clare unglaublich viel an äußerlichen Gegebenheiten beschrieben hat, im gesamten Buch aber insgesamt nur sehr wenig Handlung war. Die Absätze oder gar ganze Seiten mit detaillierten Beschreibungen habe ich nach den ersten hundert Seiten nur noch überflogen und dennoch fehlte mir nichts an relevantem Inhalt, um der Storyline folgen zu können. „Clockwork Prince“ wurde für mich ausschließlich von seinen Charakteren getragen, die entgegen der Handlung unglaublich gut ausgearbeitet waren. Man merkt, dass Tessa sich im Institut zunehmend wohl und angekommen fühlt. Sie wirkt losgelöster und zunehmend auch selbstbestimmter, wobei sie aber ihre behütete, leicht naive Art nicht verliert. Letzteres zeigt sich auch in Hinblick auf ihre Gefühle zu Jem und Will sehr deutlich. Das Ganze lässt sich für mich ganz gut mit „immense sexuelle Spannung bei völliger Ahnungslosigkeit“ zusammenfassen. Denn sowohl zwischen Jem und Tessa als auch zwischen ihr und Will knistert es und obwohl die Autorin hier eine Dreiecksgeschichte aufbaut, hat man nicht das Gefühl sofort zu wissen, auf wen es am Ende hinauslaufen wird, wie es in anderen Büchern oft der Fall ist. Denn sie wird beiden gleichermaßen gerecht und das auf eine so liebevolle Art, dass man sich sicher ist, dass sie beide jungen Männer tatsächlich das gleiche Maß an Zuneigung entgegen zu bringen scheint. Auch die inneren Kämpfe von Jem und Will werden sehr gut herausgearbeitet. Beide könnten kaum unterschiedlicher sein und doch ist das Leiden der beiden und der Wunsch nach endendem Schmerz in zumindest einer Hinsicht sehr ähnlich. Aber auch die anderen Charaktere kommen nicht zu kurz. So bahnt sich bei Jessamine ein Geheimnis an, dessen Lüftung mich durchaus überrascht hat und auch Sophie wächst einem zunehmend ans Herz. Sie scheint zunehmend ihre eigene Stimme zu finden und zu nutzen, ohne dabei jedoch aus ihrer Rolle zu fallen. Als besonders starke Figur ist mir in diesem Band Charlotte aufgefallen, denn auch wenn sie nicht im Fokus steht, wird ihr ordentlich zugesetzt und ihr Umgang mit der Gesamtsituation verdient einen gewissen Respekt. Der Band endet mit einer Menge Schmerz, den die Autorin so roh und echt darstellt, dass man mit der Figur mitfühlen muss. Insgesamt hat sie in diesem Buch sehr viel Wert auf die Schilderung der Gefühlswelten ihrer Charaktere gelegt, was sie für mich alle sehr greifbar gemacht hat – sogar verhasste Nebencharaktere. Der Cliffhanger am Ende war durchaus unerwartet, aber gut gewählt, wodurch sie sich meinen Wunsch nach Band 3 definitiv gesichert hat. Wenn dieser Teil auch nicht der stärkste der Reihe war, so lohnt es sich dennoch ihn zu lesen, allein schon der wundervollen Charaktere wegen.
Clockwork Prince / Chroniken der Schattenjäger Bd.2
Chroniken der Schattenjäger (2)
Chroniken der Schattenjäger Band 2
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Buch (gebundene Ausgabe)
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Beschreibung
Tessa hat im viktorianischen London bei den Schattenjägern ein neues und sicheres Zuhause gefunden. Doch da wird die Leiterin des Instituts entlassen - ohne ihren Schutz ist Tessa Freiwild für den grausamen Magister. Zusammen mit den beiden jungen Schattenjägern Will und Jem versucht sie, das Rätsel um den Magister zu lösen und findet heraus, dass er einen sie ganz persönlich betreffenden Rachefeldzug führt. Als dann aber auch noch ein Dämon eine Warnung an Will überbringt, wissen sie, dass sie einen Verräter unter sich haben.
Produktdetails
Einband | gebundene Ausgabe |
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Seitenzahl | 578 |
Altersempfehlung | 14 - 17 Jahr(e) |
Erscheinungsdatum | 01.07.2012 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-401-06475-8 |
Verlag | Arena |
Maße (L/B/H) | 21.6/15.6/5.3 cm |
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Gewicht | 921 g |
Originaltitel | The Infernal Devices |
Auflage | 1. Auflage |
Übersetzer | Franca;Koop Heinrich Fritz |
Verkaufsrang | 92025 |