Das Enneagramm-Symbol (griechisch: ennea = neun; gramma = Buchstabe, Bild, Figur) gilt als Sinnbild zur Selbstbeobachtung. Im Gegensatz zu anderen, eher starren psychologischen Persönlichkeitsmodellen zeichnet sich das Enneagramm durch eine dynamische Komponente aus, die multiperspektivisch neun individuelle Entwicklungsmöglichkeiten, aber auch spezifische Gefährdungen auf dem Weg der Auseinandersetzung mit sich selbst aufzeigt. Das Enneagramm kann neben seinem Einsatz als Persönlichkeitstypologie auch als systemisch-zirkuläres Modell zur Verortung von Prozessabläufen eingesetzt werden.
Die Arbeit geht der zentralen Fragestellung nach, ob sich das Enneagramm für Coaches als Werkzeug zur Selbstreflexion und zur Analyse ihrer Coachings eignet. Zudem wird danach geforscht, ob diese Methode in der Aus- und Weiterbildung zur persönlichen und fachlichen Identitätsbildung von Coaches angewandt werden kann. Mittels einer umfangreichen Literaturforschung werden der geschichtliche und philosophische Hintergrund dieses Systems dargelegt und die theoretischen Grundlagen sowie die verschiedenen Exponentinnen und Exponenten der Enneagramm-Szene mit ihren Sichtweisen vorgestellt.