Bernhard Graf, Dr. phil., geboren 1962 in Landshut, studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik. International bekannt geworden ist er durch seine zahlreichen Publikationen und kulturhistorischen Features als jahrzehntelanger Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks. Zudem lehrt er als Dozent seit vielen Jahren an den Universitäten in München und Darmstadt und setzt sich kritisch mit der Darstellbarkeit von Geschichte in Film und Fernsehen auseinander.
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Kurfürst Carl Theodor von Pfalz-Bayern
Ohne den „Vater des modernen Bayern“ müssten wir auf Kartoffeln verzichten, hätten keinen Zugang zu Münchner Bibliotheken und Museen, wäre uns der Englische Garten verschlossen und würden die Klänge der Mozartoper „Idomeneo“ verstummen. Doch nach wie vor wird Carl Theodor von Pfalz-Bayern (1724–1799) oftmals einseitig bewertet. Bereits seine Zeitgenossen liessen sich zu einer ungerechtfertigten Herabwürdigung seiner Herrschaft hinreissen – vor allem sein gescheiterter Territoriumstausch stiess in Kurbayern auf eine weitverbreitete Ablehnung.
In diesem Band entfaltet sich eine ganz andere Persönlichkeit von europäischer Bedeutung: So zeigt sich, wie Carl Theodor zum „Herrn von sieben Ländern“ – Bergen op Zoom, Pfalz-Sulzbach, Pfalz-Neuburg, Jülich, Berg, Kurpfalz und Kurbayern – aufstieg, wie sich Mannheim und Schwetzingen zu Europas bedeutendstem Musenhof entwickeln und sich das „Armenhaus Kurbayern“ zu einem blühenden Land verwandeln konnten