Oliver Precht zeichnet in seiner Studie nach, wie Heidegger das ebenso klassische wie unmögliche Projekt einer totalen Selbstbestimmung zu seinen letzten Konsequenzen treibt. Er zeigt auf, inwiefern die Unmöglichkeit dieses Projekts eine philosophische Politik erforderlich macht, deren Kern in einer Selbstpräsentation besteht, gemäss der es Heideggers Philosophie nicht um ihr eigenes Sein, sondern um etwas ganz anderes geht: um die Wahrheit des Seins.
Im Spannungsfeld zwischen der unmöglichen Selbstbestimmung und der allgegenwärtigen Selbstpräsentation entwickelt Precht eine Gesamtinterpretation, die nicht nur alle wesentlichen Aspekte, sondern auch die wendungsreiche, eng mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verflochtene Entwicklung dieses Denkens umspannt. Diese im Verlauf der systematischen Untersuchung entwickelte Perspektive lässt Heideggers vieldiskutiertes Engagement für den Nationalsozialismus ebenso in einem neuen Licht erscheinen wie den für das ganze Projekt fundamentalen Eurozentrismus.

Oliver Precht
Oliver Precht ist Philosoph und Literaturwissenschaftler, Mitherausgeber der Buchreihe »Neue Subjektile« und Übersetzer von philosophischen, literarischen und anthropologischen Werken aus dem Portugiesischen, Französischen und Englischen.
Ähnliche Autor*innen
Alles von Oliver Precht
-
Heidegger von Oliver Precht
Heidegger
Oliver Precht
Fr. 35.90
-
Integriertes Konzernrechnungswesen mit SAP ® von Johannes Wirth
Integriertes Konzernrechnungswesen mit SAP ®
Johannes Wirth
Buch (gebundene Ausgabe)
Fr. 129.00
-
Pessoa denken. Eine Einführung von
Pessoa denken. Eine Einführung
Buch (Taschenbuch)
Fr. 38.90