Na so startet man eine Karriere, gleich zu Beginn mal proklamieren, dass man schon an der Spitze sei. Vielleicht glaubten die Australier im Jahre 1976 selbst noch nicht daran, was für einen Aufstieg sie vor sich hatten, aber an Selbstvertrauen mangelte es jedenfalls nicht. So schmettert Bon Scott uns entgegen "It's A Long Way To The Top (If you wanna Rock'n'Roll)", inklusive Dudelsacksolo. Was machte damals diesen Sound aus, der AC/DC zu dem werden ließ, was sie heute sind. Eine in Beton gegossene Rhythmussektion, zwei grandiose Gitaristen, die sich vor allem durch bluesiges Spiel hervor taten, von denen einer zusätzlich unglaublich solieren konnte und ein Sänger und Texter, den man wohl am besten als Straßenp(r)o(l)et bezeichnet. Eigentlich wollte ich mich niemals dieser Bon Scott vs Brian Johnson Debatte hingeben, da ich beide für begnadete Sänger halte, doch an den Charme und Witz eines Scotts kommt Johnson doch selten heran. Wirkliche Liebhaber der Band schwärmen ohnehin nur von der Ära Bon Scott. Aber genug davon und weiter im Text wobei gleich "The Jack" erwähnt werden soll, das gemütlich grooved und eben genannten scottschen Humor beinhaltet. "Live Wire" geht da noch mehr nach vorn und wird getoptt durch einen der vielen Megahits dieser Band "T.N.T.". Großes Riffing, grandioser Refrain, energiegeladenes Solo, da ist alles da. "Can I Sit Next To You Girl" geht es da etwas gelassener an, außer in Sachen Solo, bei dem sich Angus Young abermals nicht im Zaum halten kann. Besonders aufregend gerät dies noch mal beim abschließenden Titeltrack "High Voltage". Was lernen wir also: AC/DC braucht Angus Young, sowohl live, wie auch auf Platte. AC/DC braucht Klischees in textlicher Hinsicht, àla Autos, Weiber und Alkohol. Und wir brauchen AC/DC, weil sie heute mit genau den gleichen Zutaten wie damals noch immer wie Sau rocken.