Es war ein Hochseilakt, den die Schweizer Behörden in vier schicksalshaften Tagen im März 2023 vollbringen mussten: Der grösste Zusammenschluss in der Bankenwelt seit der Finanzkrise.
Was geschah in diesen dramatischen 96 Stunden wirklich?
Hätte die Katastrophe vermieden werden können?
Und wie konnte Credit Suisse in eine derartig epochale Schieflage geraten - ausgerechnet die Bank, die als eine der wenigen globalen Geldhäuser gestärkt aus der Finanzkrise gekommen war?
Gespickt mit vielen bislang unbekannten Informationen, liefert dieses Buch den ersten detaillierten Insider-Bericht über den dramatischen Niedergang des schweizerisch-amerikanischen Geldhauses, das schon immer sehr hart am Wind
segelte – und am Ende unterging.
Sehr spannend geschrieben - zu starker Fokus auf der CS
Bewertung am 06.04.2025
Bewertungsnummer: 2458918
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Das Buch ist exzellent geschrieben: Es entsteht eine Spannung wie bei einem guten Krimi.
Die Kapiteltitel z.B. "Zwei Gambler", "Toxischer Cocktail") sind jedoch teilweise ungenau formuliert, was dazu führt, dass man teilweise nicht weiss, um was es jetzt eigentlich geht.
Das Verhalten der CS und ihres Managements wird sehr detailliert wie auch kompakt erläutert. Bei weiterem Befassen mit der Thematik des CS-Untergangs zeigte sich mir aber, dass die Behörden auch eine Mitverantwortung trifft. Diese wird im Buch nicht angesprochen.
Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass das Buch ein tiefgreifendes Verständnis für das Missmanagement der CS gibt, ohne mit unverständlichen Fachbegriffen um sich zu werfen oder sich in die Länge zu ziehen.
Sehr zu empfehlen!
unterhaltsam,aber mit falschen Rückschlüssen
Bewertung am 21.03.2024
Bewertungsnummer: 2160063
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Das Buch ist eindeutig unterhaltsam geschrieben. Wenn man die Zeit hat, kann man es innerhalb eines Tages "schaffen". Zum Inhalt: Man erhält den Eindruck, dass der Untergang der Bank eine nicht enden wollende Abfolge von falschen Personalentscheidungen ist. Zum Buchschluss macht der Autor das Fazit "Denn das Geschäftsmodell besteht nun einmal darin, Geld kurzfristig von ihren Kunden anzunehmen und es langfristig zu verleihen". Hat sich denn der Autor nicht gefragt, warum Banken so oft Pleite gehen und woher das Wort Bankrott kommt? Wieviele Bankrotts müssen stattfinden, bevor man endlich die Ursache für Bankenpleiten versteht? Aber es ist wirklich so, dass die Wenigsten wissen, was das Problem ist.
In 2012 in Frankfurt bei einer Umfrage mit tausend Bürgern wurde die Frage gestellt: «Wer macht und verteilt Geld?». Die allermeisten Befragten dachten, dass entweder die Zentralbank oder die Regierung das Geld in Umlauf bringe und darüber entschiede, wer es bekäme. Aber was hat ein Bankrun bei einer Bankenpleite und diversen Finanzkrisen damit zu tun?
Banken schaffen neues Geld, wenn sie Kredite vergeben. Vor dem Kredit hat dieses Geld nicht existiert. Das bestätigt die Zentralbank von Grossbritanien, Deutschland und viele andere europäische Zentralbanken!
Was ist eins der negativen Nebeneffekte für die Gesellschaft dieser unerlaubten Tätigkeit? Die Pleite einer Bank ist nicht neuen Umständen geschuldet, sondern hat, wie jede Bankenkrise, immer wieder dieselbe Ursache! Die Banken vergeben deutlich mehr Kredite, als sie Einlagen haben. Diese Kredite gehen wiederum am meisten für nicht-produktive und auch sehr profitable Zwecke, wie z.B. Öl-Pipelines, Chemiefabriken für Pestizide, Technologien für genmanipulierte Pflanzen oder einfach nur für Spekulationen mit Nahrungsmitteln. Sobald eines der Geschäfte schief geht, wird das früh oder später publik. Kunden beginnen ihr (reales) Geld abzuziehen. Die Liquidität verschlechtert sich. Der Absturz beschleunigt sich, da immer mehr Leute davon erfahren. Der Bank Run ist unausweichlich… Der Dominoeffekt sorgt dafür, dass sich das Lauffeuer in Windeseile auf andere Banken verbreitet. Eine Finanzkrise ist die Folge.
Die kreditgetriebene Geldschöpfung aus dem Nichts kennt nur zwei Zustände:
- entweder eine Manie oder
- eine Depression
In solcher Gesellschaft müssen wir jetzt leben. Seit Jahrzehnten immer nur rauf und runter…