Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels

Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels

Roman

Fr. 31.90

inkl. gesetzl. MwSt.

Beschreibung

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

25.08.2009

Verlag

Mareverlag

Seitenzahl

448

Maße (L/B/H)

21/14/4 cm

Beschreibung

Rezension

»Mosters Debüt glänzt mit klugen Weltbeobachtungen und erinnert an Joseph Conrad.« Welt am Sonntag

»Eine spannende Spielart der Familienzusammenführung, an der Freunde der klassischen Musik ihre Freude haben werden.«
Brigitte 7. Oktober 2009

»Es ist eine im wahrsten Sinne spannungsvolle Story, die Moster aus wechselnder Perspektive erzählt und so seinen Erstlingsroman gehörig in Fahrt bringt. Ein Lesevergnügen nicht nur für Leute, die Musik lieben oder sich für die nächste Kreuzfahrt präparieren.«
Buch Journal Nr. 4/2009

»Moster erzählt seinen wohlkomponierten Roman aus wechselnden Perspektiven und mit gekonnt dirigierten Spannungsbögen.«
Emotion Oktober 2009

»Es kommen so kluge Passagen in diesem Buch vor, dass man am liebsten einen Block daneben legen und permanent mitschreiben möchte, um auch ja nicht zu vergessen.«
Szene Hamburg Oktober 2009

»Eine feine Mutter-Sohn-Geschichte – Mosters erstes Buch ist ein Volltreffer. «
Tina, 7.10.2009

» Ob Almut und Sebastian einander in die Arme oder gar ins Messer laufen,
hinter Kap Hoorn, unterwegs nach Patagonien, das ist die Frage, die uns
nicht loslassen wird, gerade wegen der vielen, dem Text äusserst raffiniert
eingeschriebenen Geschichten, die von Almuts Klienten handeln, von ihrem
Mut, ihrer Feigheit, von Sebastians Versuchen, ein autonomer Mensch zu
sein, das Leben zu verstehen, das Glück zu finden – und nicht zuletzt
auch von der Liebe zur Musik, die Mutter und Sohn womöglich mehr verbindet,
als sie wahrhaben wollen.« Katja Lange-Müller

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

25.08.2009

Verlag

Mareverlag

Seitenzahl

448

Maße (L/B/H)

21/14/4 cm

Gewicht

603 g

Auflage

3. Auflage

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-86648-111-4

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Und jetzt Sie, sagte Gaus.
Er war fehlerfrei durchgekommen, zu langsam, aber fehlerfrei,
hatte sich erhoben und mir gegenüber Platz genommen. Seine
Hand wies auf den Blüthner.
Seine Aufforderung war deutlich mehr als eine Bitte.
Ich hätte sagen können: Nein, ich mag nicht, mir ist nicht danach,
ich kann jetzt nicht. Irgendetwas in der Art. Aber was hätte
er dann denken sollen? Dann hätte er ja denken können, es wäre
etwas Aussergewöhnliches daran, in seiner Gegenwart Klavier zu
spielen.
Ich hatte es bisher nie getan, er hatte mich nicht darauf angesprochen,
mir wäre gar nicht mehr in den Sinn gekommen, dass er
es mir eines Tages abverlangen könnte. Er spielte, ich hörte zu, so
hatte sich das eingependelt.
Tun Sie mir den Gefallen?
Er war gewieft. Denn warum hätte ich ihm keinen Gefallen tun
sollen. Was sollte an ihm so besonders sein, dass ich ihm nicht mal
eine kleine Gefälligkeit erweisen konnte.
Oder fällt es Ihnen schwer?
Er war gnadenlos.
Ich bin es nicht gewohnt, vor Publikum zu spielen.
Ich bitte Sie, Frau Schäfer. Immerhin bin ich kein Fremder mehr
für Sie. Also. Welches Impromptu spielen Sie?
Ich spiele kein Impromptu. Ich spiele Bach.
Ach nein, nicht Bach. Spielen Sie mir das Impromptu, das Ihnen
am meisten am Herzen liegt. Oder wenigstens dasjenige, das Sie
am besten können.
Ich spiele Bach, sagte ich und stand auf. Was haben Sie gegen
Bach?
Er ist mir zu mechanisch. Oder wie soll ich sagen. Ich sehe in
ihm eher einen Konstrukteur von Musik für Spieluhren.
Ich nahm die Schubert-Partitur vom Notenhalter und räumte
sie in den Schrank. Sie verstehen Bach nicht, sagte ich. Sie wollen
ihn nicht verstehen.
Aha. Und warum nicht, wenn ich fragen darf?
Weil Sie Angst vor ihm haben.
Ich sagte es ihm ins Gesicht, darum sah ich das maliziöse Lächeln,
mit dem er seine Reaktion garnierte.
Aha. Und warum habe ich Angst vor ihm?
Der Kontrapunkt beunruhigt Sie, das Disparate. Sie ertragen es
nicht, wenn zwei Stimmen unabhängig voneinander parallel laufen.
Ich sagte ihm auch dies ins Gesicht, nun aber war seine Antwort
Schweigen.
Er schwieg so lange, bis es ihm wohl unschicklich vorkam.
Dann fragte er mit belegter Stimme: Was werden Sie spielen?
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