RezensionBild
Technische Daten:
Codec: MPEG-4 AVC Video (High Profile 4.1)
Bitrate: 15928 kbps
Auflösung: 1080p / 23,976 fps / 16:9
Das Bildformat dieser Blu-ray Disc von THE TREE OF LIFE beträgt 1,85:1, was das originale Kinoformat darstellt. Der Film wurde überwiegend digital gedreht und bietet eine überwiegend sehr gute Schärfe, vor allem bei der langen Evolution-Sequenz, die vor Details nur so strotzt. Die Handlungsszenen wirken etwas weniger scharf und phasenweise leicht soft, aber immer noch klar und detailliert. Dafür sind aber Doppelkonturen zu sehen, die auf Nachschärfung hindeuten. Rauschen ist nur wenig zu erkennen, überwiegend ist das Bild rauschfrei. Die niedrige Bitrate mag der Grund dafür sein, dass das Bild in den Handlungsszenen nicht so knackig wirkt wie man das erwarten könnte; es gibt auch leichte Artefaktbildung bei Bewegung. Die Farben wurden von Terrence Malick bewusst natürlich gewählt, da der Regisseur auf künstliches Licht vollständig verzichtete. Dementsprechend sollte man auch keinen poppigen Kontrast erwarten, sondern eine sanfte Abstufung der Helligkeitsbalance mit einem guten, aber nicht ultratiefen Schwarz. Die Ausnahme bilden hier wieder die Evolution-Szenen, welche ein deutlich plastischeres Bild aufweisen als die gespielten Szenen. Schmutz oder analoge Defekte findet man auf dem Ausgangsmaterial für diesen Transfer indes nirgends.
RezensionBonus
Deutsche Untertitel für THE TREE OF LIFE sind in Deutsch verfügbar. Das Bonusmaterial beginnt mit dem 29 Minuten langen Beitrag \"THE TREE OF LIFE - DIE HINTERGRÜNDE\", in dem öffentlichkeitsscheue Regisseur Terrence Malick wie gewohnt nicht zu Wort kommt. Dafür aber Beteiligte sowie Kollegen wie Christopher Nolan, die über Malicks Werke resümieren. Später dann gibt es Interviews sowie Aufnahmen vom Set von THE TREE OF LIFE. Es folgen danach noch der deutsche sowie englische Kinotrailer (HD) sowie eine Trailershow (HD) des Anbieters Concorde.
RezensionTon
Verfügbare Tonspuren:
Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1 / 48 kHz / 1795 kbps / 16-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1 / 48 kHz / 2169 kbps / 16-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
In Sachen Sound werden DTS-HD Master Audio 5.1-Tracks in Deutsch und Englisch angeboten. Klanglich unterscheiden sie sich kaum voneinander, da sie wohl auf dem gleichen Ausgangs-Mix basieren. Die Abmischung ist genrebedingt eher frontlastig, allerdings wirkt die Filmmusik mitunter sehr räumlich. Dagegen gibt es nur wenige Surroundeffekte und auch Umgebungsklänge sind nicht sonderlich stark ausgeprägt. Der Subwoofer wird niemals an seine Grenzen getrieben, da die Abmischung wenig Tiefbassanteil hat. Die Front bietet Rechts-Links-Aktivitäten, die aber eher dezent und natürlich ausfallen. Die Dialogwiedergabe ist in beiden Sprachfassungen einwandfrei und auch die Qualität der deutschen Synchronisation weiss zu gefallen, wobei hier Tobias Meister nicht wie gewohnt Sean Penn sprechen konnte, denn er musste Brad Pitt sprechen. Die allgemeine Klangqualität bietet einen sehr guten Sound mit klaren, aber nicht zu extremen, sondern eher realistischen Höhen, breiten Mitten sowie satten, aber nicht besonders auffälligen Bässen.
Zitat
THE TREE OF LIFE ist das neueste Werk des exzentrischen Regisseurs Terrence Malick, der dafür bekannt ist, sehr öffentlichkeitsscheu zu sein und kaum Interviews oder Auftritte zu absolvieren. Dafür strotzen seine Filme wie DER SCHMALE GRAT oder BADLANDS meistens vor einer opulenten Bildersprache sowie einer ausgefallenen Storyline. Das ist hier nicht anders. Die Handlung verläuft nicht linear und zeigt die Entwicklung der Familie Familie O\'Brien mit Mutter (Jessica Chastain), Vater (Brad Pitt; INGLOURIOUS BASTERDS) sowie den drei Söhnen in den 1950er und 1960er Jahren. Nachdem einer der Söhne im Alter von 19 Jahren Selbstmord begeht, springt die Handlung in die Gegenwart, wo sich der mittlerweile erfolgreiche Bruder Jack O\'Brien (Sean Penn; MILK), der das Drama von damals noch nicht verarbeitet hat, zurückerinnert an die harte, strenge Kindheit. Der Vater, der, wenn er mal da war, nicht sonderich herzlich mit ihm umgegangen ist, versucht die Kinder auf bedingungslosen Erfolg zu trimmen und Jack beginnt als Jugendlicher dagegen zu rebellieren und seine eigenen Probleme und seelischen Traumata zu entwicklen, die ihn bis ins Erwachsenenalter verfolgen...
Der Film von Terrence Malick wurde bereits 2008 gedreht und sollte ursprünglich 2009 uraufgeführt werden. Der Regisseur feilte aber ganze zwei Jahre länger am Schnitt sowie weiteren Aspekten, bis er 2011 endlich veröffentlicht werden konnte. Kein Wunder, besitzt THE TREE OF LIFE doch autobiografische Züge aus dem Leben von Terrence Malick selbst. Das Ergebnis ist ein wunderbares Familiendrama mit einigen ungewöhnlichen Einschüben, die die Evolution der Erde zeigen - einmal die Geburt und einmal den Untergang. Diese Sequenzen sind nicht etwa nur kurzes Füllmaterial, sondern dauern ca. eine halbe Stunde und wurden optisch brillant inszeniert. Selbst wenn einem die sehr bedächtig und zeitlich nicht linear erzählte Familiensaga nicht zusagt, sollte man doch einmal einen Blick auf diese grossartigen Evolutions-Sequenzen erhaschen. Denn Malick legte dabei wert, vornehmlich traditionelle optische Effekte anstatt CGI zu verwenden und reaktivierte dafür sogar Douglas Trumbull, der seit 1982 in BLADE RUNNER keinen Film mehr mit seinen genialen Effekten gekrönt hatte. Die Darsteller spielen allesamt super, wobei Sean Penn mit dem Endergebnis von THR TREE OF LIFE angeblich nicht zufrieden war - er hatte sich eine traditionellere Erzählweise erhofft. Die Überraschung des Films ist sicherlich Jessica Chastain (WILDE SALOME) als Mutter O\'Brien, die hier eine für eine Newcomerin denkwürdige Leistung abliefert. Insgesamt ist THE TREE OF LIFE erneut ein kontroverser und komplexer Film von Terrence Malick. Vielen werden ihn lieben - viele werden ihn hassen. Einach ausprobieren heisst hier die Devise.
Die Blu-ray Disc von Concorde Home Entertainment leidet etwas an der geringen Bitrate. Das Bild könnte nämlich besser sein. Dafür ist der Sound wirklich gut, das Bonusmaterial jedoch eher zweckmässig.